hab ich auch grad im videotext gelesen find es eigentlich schade da es immer ein kampfschwein und antreiber war nun muss diese rolle ein anderer übernehmen
alles gute lucio
Das dürfte Bayern-Stürmer Luca Toni (32) gar nicht gerne hören... Vor dem Trainingslager-Start in Donaueschingen holte Star-Trainer Louis van Gaal (57) zum Rundumschlag beim Rekordmeister aus. Die klare Botschaft: Keiner seiner Stars erhält eine Stammplatzgarantie!
Deutliche Worte fand er vor allem in Richtung Weltmeister Luca Toni, der es seit seiner Verpflichtung beim Rekordmeister gewohnt ist, dass er regelmäßig zum Einsatz kommt. Van Gaal dazu: „Das kann er vergessen!“
Italiens Nationalstürmer, der heute erst aufgrund des Confed-Cups verspätet ins Bayern-Training einsteigt, stellte vor wenigen Tagen per Zeitungsinterview in Italien noch klar, dass er sich mit der Reservistenrolle bei den Bayern nicht zufrieden geben wird. Toni in der der italienischen Sportzeitung „La Gazzetta dello Sport“: „In 15 Jahren gehörte ich nie zu den Ersatzspielern. Und ich sehe mich auch jetzt nicht auf der Bank.“ Van Gaal gegen Toni – rund drei Wochen vor dem Bundesliga-Start droht der nächste Krach beim Rekordmeister.
Und mehr denn je stellt sich die Frage, wer zukünftig für die Bayern stürmt: Luca Toni, 30-Millionen-Mann Mario Gomez (24), Neuzugang Ivica Olic (29), Nationalspieler Miroslav Klose (31) oder Youngster Thomas Müller (19) – van Gaal hat die Qual der Wahl. Der Holländer: „Wir haben fünf Stürmer für zwei Positionen.“ Nicht das einzige Problem, das er lösen muss. Vor allem steht der Coach vor der Aufgabe, den aufgeblähten Profi-Kader auszudünnen und den wechselwilligen Superstar Franck Ribéry (26, will zu Real Madrid) in München zu halten.
Dabei stellte van Gaal klar, dass Ribery nicht für einen Wechsel freigegeben wird. Der Termin für einen Wechsel sei vorbei, fügte van Gaal hinzu. Im Klartext: Der Franzose muss trotz seiner Knieverletzung heute um 15 Uhr mit der Mannschaft ins Trainingslager fliegen.
Dabei kann er dort bis mindestens Freitag nur im Kraftraum trainieren. Denn statt einer Schleimbeutelentzündung im linken Knie diagnostizierten die Ärzte nun eine Patellasehnenreizung. Ungeachtet des Wechselwirbels um Ribéry plant van Gaal fest mit dem Franzosen als zentraler Nummer 10 im künftigen Rauten-System des FC Bayern. Van Gaal: „Ich habe auch für ihn und um ihn dieses System gebildet.“
Ein dickes Lob für Louis van Gaal, beißende Kritik am AC Milan und ein flammender Appell an den FC Bayern: Uli Hoeneß redet im Interview mit dem "stern" Klartext. Der Münchner Manager plaudert zudem noch einmal über die Ära Jürgen Klinsmann - und sein Image als "menschenfressender Typ".
Hoeneß musste wieder einmal so einiges klarstellen.
In einen falschen Zusammenhang seien seine Aussagen über Jürgen Klinsmann gestellt worden. Der Bayern-Macher ließ am Mittwoch per Presseerklärung mitteilen, dass seine in einigen Medien verbreiteten "sachlichen Feststellungen" bezüglich der Saisonvorbereitung des FC Bayern München unter Jürgen Klinsmann "dazu benutzt wurden, um daraus eine 'Kritik' an Jürgen Klinsmann oder gar einen 'Streit' zu inszenieren."
Dem sei nicht so.
Klar ist aber: Seine jüngsten Aussagen im "stern" werden erneut für Zündstoff sorgen. "Jürgen hat uns nicht einen Spieler genannt"
Dort widerspricht Hoeneß nämlich Ex-Coach Klinsmann, der moniert hatte, der neue Trainer Louis van Gaal habe einen größeren Einfluss auf die Personal-Planung bei den Münchnern. Von Klinsmann seien keine Vorschläge oder Wünsche formuliert worden. "Es ist ja nicht richtig, wenn der Jürgen sagt, er habe Spieler gefordert. Er hat uns nicht einen Spieler genannt, den er gerne gehabt hätte", stellt Hoeneß klar. "Stattdessen hat er erklärt: Ich kriege den Schweinsteiger und den Podolski hin, macht euch da mal keine Sorgen."
Van Gaal hingegen habe seine Vorstellungen klar geäußert. "Er hat uns seine Favoriten genannt. Dann haben wir das diskutiert und gesagt: machen wir."
Imponierend findet der Bayern-Macher die Präsenz des niederländischen Coaches. "Wir werden von van Gaal profitieren. Er tritt selbstständig auf, so dass wir uns ums Geschäft kümmern können." Milan "weiß nicht mehr weiter"
Und dass eben jenes beim deutschen Rekordmeister trotz weltweiter Rezession immer noch gut läuft, veranlasst Hoeneß zu einem deftigen Seitenhieb Richtung Konkurrenz aus dem Ausland.
"Der AC Mailand hat gerade seinen Superstar Kaká verkauft, weil er nicht mehr weiter weiß", interpretiert der Bayern-Macher den Deal zwischen den Rossoneri und Real Madrid, das den brasilianischen Mittelfeldspieler für 65 Millionen Euro nach Spanien holte. Für Hoeneß nur der Auftakt zu einer Reihe von Offenbarungseiden europäischer Top-Klubs. "Zum ersten Mal hisst ein Großer die weiße Fahne. Und es wird nicht der letzte sein. Dass Profis in England und Spanien nur 24 Prozent Steuern zahlen, wird bei den großen wirtschaftlichen Problemen dort auf Dauer nicht mehr möglich sein", prophezeit der 57-Jährige.
Doch trotz der finanziellen Turbulenzen seien die unterschiedlichen monetären Voraussetzungen weiterhin ausschlaggebend für Erfolg oder Misserfolg auf internationalem Parkett. Über die Top-Klubs aus der spanischen Primera Division sagt Hoeneß: "Die bekommen pro Jahr 147 Millionen Euro vom Fernsehen. Wir kriegen 27 Millionen. Geben Sie mir die 120 Millionen Euro Differenz, dann gewinne ich Ihnen auch in den nächsten drei Jahren die Champions League." Es bleibt wahrscheinlich ein frommer Wunsch. Hoeneß will nicht der "menschenfressende Typ" sein
Eines steht aber jetzt schon fest: Als Manager wird Hoeneß diesen ersehnten Triumph nicht mehr miterleben. Zum Jahresende scheidet er aus seinem Amt aus und will künftig im Aufsichtsrat des Rekordmeisters tätig sein.
Weniger Interviews wolle er dann geben, sich aus dem Blitzlichtgewitter zurückziehen und "den Verein beim DFB und bei der DFL vertreten" sowie "Lobbyismus bei großen Sponsoren und in der Politik betreiben". Überhaupt: Das Image des mit einem dauerhaft feuerroten Kopf zeternden Bayern-Managers, das Hoeneß über knapp 30 Jahre ebenso viele Sym- wie Antipathien eingebracht hat, will der 57-Jährige vollends abstreifen. "Ich will nicht, dass die Leute nur diesen menschenfressenden Typen in mir sehen, der für den Erfolg alles macht. Sie sollen sagen: Der will oben stehen, aber nicht um jeden Preis."
Für die Zukunft des Vereins wünscht sich Hoeneß, dass der FC Bayern die soziale Verantwortung des Klubs weiter hochhält. "Das war ja auch der Stempel, den ich dem Verein aufgedrückt habe. Wenn es dem FC Bayern der Zukunft nicht gelingt, weiterhin den Menschen vor den Erfolg zu stellen, wird er nicht mehr das sein, was er heute ist. Dann wird er nicht mehr mein FC Bayern sein."
Ivica Olic war in der vergangenen Saison der Liebling der HSV-Fans. Welche Rolle wird er wohl bei Bayern München spielen?
München. Er könnte der neue Daniel van Buyten des FC Bayern werden. Ivica Olic - ein Innenverteidiger? Nein, freilich nicht. Es geht um die Rolle des Helfers innerhalb eines Profi-Kaders, des gutmütigen, allzeit für Fragen zur Verfügung stehenden Mitspielers. Daniel van Buyten, der Belgier, macht das nun schon zwei Jahre lang für Franck Ribéry, den Franzosen. Hilfe im täglichen Leben, im Verein - vor allem als Dolmetscher.
Nun könnte ein anderer zum guten Geist werden. Ivica Olic, der Kroate, der Ex-HSVer. Nicht, weil er sich schon so gut auskennen würde an der Säbener Straße nach nur zwei Wochen. Gefragt sind seine Übersetzer-Qualitäten. Erstens für Daniel Pranjic, seinen kroatischen Landsmann, der vom SC Heerenveen kam. Und zweitens für Anatolij Timoschtschuk. Der Ukrainer spricht russisch - wie Olic. Da hilft Ivica gerne.
Anders als Timoschtschuk, der immer noch im Hotel wohnt und weiter auf Wohnungssuche ist, hat Olic mit seiner Frau Natalie und den drei Kindern bereits ein Haus in Grünwald gefunden. "Einige seiner neuen Kollegen wohnen im Umkreis", erzählt Berater Gordon Stipic. "Für Ivica ist das wunderbar, er hat sich so schneller eingewöhnen können. Allerdings stand in den ersten beiden Wochen nur Training auf dem Plan", sagte Stipic.
Training und kein Spiel. Weil Olic gesperrt ist - noch. Das Vergehen allerdings ist schon acht Monate her. In einem Testspiel im Rahmen des Trainingslagers in La Manga hatte sich Olic, der sich momentan mit Äußerungen in der Öffentlichkeit sehr zurück hält, im Januar mit dem Hoffenheimer Carlos Eduardo einen Schlagabtausch inklusive einer Boxeinlage geliefert. Beide sahen Rot, Olic bekam eine Sperre für drei Testspiele aufgebrummt.
Ein Spiel muss der 29-Jährige noch aussetzen, ausgerechnet eines. Denn die Auslosung des Test-Turniers am kommenden Wochenende in Gelsenkirchen wollte es so, dass die Bayern im Halbfinale (Sa., 18.35 Uhr) auf den HSV treffen. "Das macht ihn schon ein bisschen traurig, dass er seinen alten Kumpels nicht auf dem Platz begegnen kann", sagte Stipic. Doch Olic ist weiter nur Zuschauer, wie schon in den ersten beiden Testspielen der Bayern bei Red Bull Salzburg (0:0) und gegen die Fanclub-Auswahl "De rodn Waginga" (11:0).
Somit konnte er sich bislang nur im Training für einen Stammplatz bei van Gaal empfehlen - was ihn zurückwarf. Momentan sind Neuzugang Mario Gomez und Miroslav Klose gesetzt, heute kommt Luca Toni aus dem Confed-Cup-Sonderurlaub zurück. Bei seinen Kollegen hat Olic aber schon gewonnen. Er, der gute Mensch von der Säbener Straße.
Nach fünf Jahren beim FC Bayern verlässt Innenverteidiger Lucio den Rekordmeister und wechselt zum italienischen Champion Inter Mailand, wo er einen Drei-Jahresvertrag erhält. Der Kapitän der brasilianischen Nationalelf hatte in München noch einen Kontrakt bis zum Ende der Saison, genoss aber unter dem neuen Trainer Louis van Gaal nicht mehr den Stellenwert früherer Tage.
Seit 2004 stand der Brasilianer in Diensten der Bayern. In diesen fünf Jahren bestritt er 144 Bundesligaspiele für die Münchner. Nach Deutschland kam der inzwischen 31-Jährige bereits 2001. Für Bayer Leverkusen absolvierte er 92 Spiele in der Bundesliga. Mit den Bayern gewann Lucio 2005, 2006 und 2008 jeweils das Double aus Meisterschaft und Pokal.
Über die Ablösesumme wurde Stillschweigen vereinbart. Sie soll nach Insider-Informationen bei acht Millionen Euro liegen. "Sie haben uns 15 Spieler als Tauschobjekt angeboten, aber wir haben Cash. Das ist uns lieber", erklärte Manager Uli Hoeneß.
Unter dem neuen Bayern-Coach musste der vorher unumstrittene Lucio um seinen Platz in der Innenverteidigung bangen. Der Niederländer sah in Holger Badstuber und Neuzugang Edson Braafheid echte Alternativen zum Kapitän der brasilianischen Nationalmannschaft, für die er bislang 84-mal auflief. Dieser hatte in einem Zeitungsinterview seinen Unmut geäußert und sich über zu geringe Wertschätzung beklagt. In der internen Saisonanalyse wurden dem 31-Jährigen zu viele Gegentore sowie ein zu ausgiebiges Offensivleben angekreidet. Thema Ribery für Hoeneß beendet
Auf der Pressekonferenz erklärte Hoeneß, dass das Thema "Ribery" endgültig beendet sei. Man habe sich eine Frist von 14 Tagen nach dem Trainingsstart gesetzt, die sei nun abgelaufen. "Ich hoffe, dass seine Berater begreifen, dass man mit dem FC Bayern nicht umspringen kann wie mit anderen Vereinen", so der Manager.
Der FC Bayern lässt seinen besten Abwehrspieler ziehen. Es zeigt sich: In Sachen Experimente steht der neue Trainer van Gaal seinem Vorgänger Klinsmann in nichts nach.
Vielleicht sollten sich die Bayern-Fans an dieser Stelle noch einmal an die Saison 2008/09 erinnern. Vor allem an die ersten 29 Spieltage dieser Saison 2008/09, als bei den Münchnern noch Jürgen Klinsmann das Sagen hatte - und mit seiner Arbeit viele Fragen und Debatten aufwarf. Wie konnte er nur ständig am taktischen Schema der Mannschaft herumwerkeln? Wie konnte er nur das Risiko eingehen, mit Christian Lell und Massimo Oddo auf der rechten Außenverteidigerposition eine Saison bestreiten zu wollen? Wie konnte er nur ernsthaft glauben, ohne echte Verstärkung und nur mit einer Jeden-Spieler-jeden-Tag-besser-machen-Rhetorik die Champions League gewinnen zu können?
Viele Bayern-Fans hofften, diese und ähnliche Fragen nicht mehr stellen zu müssen, nachdem die Klubbosse im Sommer den renommierten Louis van Gaal als neuen Trainer präsentierten. Als bodenständige Antithese zum experimentierfreudigen Klinsmann nahmen viele den Niederländer wahr - und sehen nun, dass sie sich getäuscht haben.
Denn kaum ist die Saisonvorbereitung und die Arbeitszeit van Gaals beim FC Bayern zwei Wochen alt, tauchen schon wieder diese Diskussionen auf, die so gewaltig an die Jürgen-Klinsmann-Zeit erinnern. An der Kaderkomposition (sieben Zugänge, aber kein Neuer für die Schwachstellen Torwart und Rechtsverteidiger) feilt van Gaal ebenso polarisierend herum wie am System (Umstellung aufs Rauten-Modell) und an der Aufstellung (Versetzung von Lahm auf die rechte Abwehrseite).
Und nun hat der FC Bayern die nächste Entscheidung getroffen, die aufhorchen lässt - und die das Attribut "riskant" durchaus verdient. Die Münchner lassen ihren langjährigen und in der vergangenen Saison besten Abwehrspieler Lúcio zu Inter Mailand ziehen. Der Brasilianer unterschreibt dort einen Dreijahresvertrag, über die Höhe der Ablösesumme machte Uli Hoeneß, der den Wechsel am Donnerstag auf einer Pressekonferenz bekanntgab, keine Angaben. Aus wirtschaftlicher Sicht ist das eine vernünftige Entscheidung: Im kommenden Jahr hätte der dann 32-Jährige ablösefrei gehen können. "Er wollte einen langfristigen Vertrag unterschreiben, aber wir wollten ihm keinen Dreijahresvertrag geben", sagte Hoeneß.
Damit endet ein wochenlanges Gerangel um die Frage, ob der Kapitän der brasilianischen Nationalelf in München bleibt oder nicht. Von Beginn der Van-Gaal-Zeit an musste Lúcio über sich lesen und hören, beim neuen Trainer keine gesetzte Größe mehr zu sein. Vielmehr schien alles auf einen Vierkampf zwischen ihm, Martin Demichelis, Daniel van Buyten und Breno um einen der beiden Innenverteidigerposten hinauszulaufen, während sich um die andere Planstelle der aus Holland gekommene Edson Braafheid und der erst 20-jährige Holger Badstuber duellieren. Der bisweilen von Lúcio gezeigte Übereifer war dem auf taktische Disziplin wertlegenden van Gaal wohl ein Dorn im Auge.
Nun ist es also Gewissheit, dass die neue Bayern-Innenverteidigung ziemlich wagemutig daherkommt. Denn Demichelis spielte im Vorjahr außer Form und Längen schlechter als Lúcio; van Buyten fällt lediglich unter die Kategorie "solide und verlässlich"; Breno gilt zwar als großes Talent, konnte das aber bisher noch nicht beweisen; Braafheid ist erstens kein gelernter Innen-, sondern ein Außenverteidiger und zweitens lediglich 1,76 Meter groß, was ihn nicht gerade für die zentrale Rolle prädestiniert; Badstuber ist erstens auch kein gelernter Innenverteidiger, sondern defensiver Mittelfeldspieler und zweitens ziemlich jung; und dass die Münchner für Lúcio einen neuen Spieler verpflichten, ist eher unwahrscheinlich.
Dazu kommt der Plan, Lahm von der linken auf die rechte Abwehrseite zu ziehen und die linke Außenverteidigerposition mit Braafheid oder Danijel Pranjic zu besetzen, sowie die Tatsache, dass es nach der Verpflichtung von Anatolij Timoschtschuk auch im defensiven Mittelfeld zu Umstrukturierungen kommt. Die Bayern-Defensive 2009/10 hat mit der Bayern-Defensive 2008/09 also nicht mehr viel zu tun.
Das ist erst mal nichts Schlechtes, denn die Bayern-Hintermannschaft 2008/09 stand ja nicht so, wie die Hintermannschaft eines Meisterschaftsanwärters stehen muss. Nun bleibt abzuwarten, ob das die neue Formation eher leisten kann. Und vor allem bleibt abzuwarten, ob diese neue Formation auch geeignet ist, um auf der großen europäischen Bühne mitzuhalten. Es gibt gewiss viele, die das eher skeptisch sehen.
Nicht umsonst war die Personalie Lúcio in den vergangenen Wochen auch klubintern extrem umstritten. Unter anderem Präsident und Aufsichtsratschef Franz Beckenbauer hatte sich für einen Verbleib des 31-Jährigen starkgemacht. "Lúcio ist Kapitän von Brasilien und unser Bester in der Abwehr. Ihn sollten wir behalten", sagte Beckenbauer Ende Juni. Und erst Anfang dieser Woche legte er in einem Interview nach: "Keiner will ihn verkaufen, keiner will ihn los haben. Jeder weiß, wie wichtig er ist." Van Gaal sah das offenbar anders.
Die Bayern-Fans müssen registrieren, dass ihr neuer Trainer mindestens genauso experimentier- und risikofreudig ist wie sein Vorgänger Jürgen Klinsmann. Für den Falle des anfänglichen Misserfolgs ist für genügend Sprengstoff und Debatten schon gesorgt - und da ist die endgültige Entscheidung in der Causa Franck Ribéry noch gar nicht gefällt.
FCB im Öschberghof Intensivarbeit an Van Gaals Philosophie
Am Donnerstag herrschte beim Personal des Öschberghofs hektische Betriebsamkeit. Am Mittag verabschiedeten sich Borussia Dortmund aus seinem achttägigen Mannschsftsquartier in Donaueschingen und schon wenige Stunden später standen die Spieler, Trainer und Betreuer des FC Bayern vor der Tür. Bereits am Vortag waren die ersten Vorboten des Rekordmeisters im Hotel eingetroffen, damit alles rechtzeitig für Louis van Gaal und seine Mannschaft hergerichtet werden konnte.
„Vive la vie - das Leben kann so schön sein“ - so werden Besucher auf der Homepage des „Vier-Sterne Superior Tagungs- und Golfresorts“ begrüßt. Für die vielen Annehmlichkeiten für Körper und Seele, die der Öschberghof seinen Gästen anbietet, werden die Bayern-Spieler aber kaum Gelegenheit haben. In den nächsten Tagen steht harte Trainingsarbeit absolut im Mittelpunkt.
Bis zum 23. Juli hat der Rekordmeister in Donaueschingen Quartier bezogen, unterbrochen vom T-Home-Cup am Wochenende in Gelsenkirchen. In dieser Zeit möchte Van Gaal weiter intensiv mit der Mannschaft arbeiten, um schnellstmöglich seine Spielidee umzusetzen. „Die Umsetzung meiner Philosophie ist schwierig für die Spieler. Der Wille ist sehr groß, die Ausführung bis jetzt nicht - aber das ist logisch für mich. Wir können nicht erwarten, dass innerhalb eines Monats alles funktioniert“, sagte der Niederländer vor der Abreise in München.
Acht Einheiten, teils nicht-öffentlich auf einem Platz am Hotel, teils öffentlich im Stadion von Donaueschingen, stehen für den Trainingslageraufenthalt auf dem Programm. Hinzu kommt noch ein Testspiel am Dienstagabend beim Regionalligisten Stuttgarter Kickers. Und am Donnerstag geht es für Van Gaal und Co. weiter nach Köln. Am Freitagabend spielen die Bayern beim 1. FC und am Samstag dann noch eine Testpartie gegen das „McFit-Team“ in der Arena auf Schalke.
Insgesamt 27 Spieler hat Van Gaal für diese zehntägige Tour durch halb Deutschland mitgenommen. Kurzfristig frei wurde am Donnerstag das Zimmer von Lucio. Der Kapitän der brasilianischen Nationalmannschaft wechselt mit sofortiger Wirkung zum italienischen Meister Inter Mailand und verabschiedete sich noch am gleichen Tagen gen Italien. Dafür reiste Youngster Diego Contento mit auf die Baar - wie die Region rund um Donaueschingen heißt.
Bereits zum dritten Mal nach 2006 und 2007 haben die Bayern den Öschberghof zu ihrem Sommertrainingslagerquartier gewählt. „Ein idealer Platz für Wellness, Urlaub, und Golf zwischen Schwarzwald, Schweiz und Bodensee. Ein idealer Platz, das Leben zu genießen!“, heißt es in einer Werbeschrift. Louis van Gaal und seine Landsleute Andries Jonker, Max Reckers und Jos van Diyk dürften sich jedenfalls gleich bei ihrem ersten Besuch dort heimisch fühlen. Als „Rezept des Monats“ werden nämlich „Variationen von holländischen Matjesfilets“ angeboten.
Ohne Lucio, aber mit Luca Toni ist der FC Bayern am Donnerstagnachmittag ins Trainingslager nach Donaueschingen aufgebrochen. Nach dem Blitztransfer des 31 Jahre alten Abwehrspielers zum italienischen Meister Inter Mailand traten 27 Spieler die Reise in den Schwarzwald an. Darunter auch Toni, der nach seinem verlängerten Urlaub als letzter Spieler am Donnerstag die Saisonvorbereitung aufnahm, Nachwuchstalent Diego Contento sowie die verletzten Bastian Schweinsteiger und Franck Ribéry.
Um Letzteren hatte es in den vergangenen Wochen zahlreiche Spekulationen über einen möglichen Wechsel zu einem ausländischen Spitzenklub gegeben. Kurz vor der Abreise ins Trainingslager sprach Bayern-Manager Uli Hoeneß ein Machtwort und erteilte allen Spekulationen um einen vorzeitigen Abschied aus München eine erneute, definitive Absage.
„Wir haben klar festgelegt, dass Franck bei uns bleibt“, berichtete Hoeneß über ein Gespräch mit Trainer Louis van Gaal, in dem neben diversen anderen Themen auch die „Causa Ribéry“ eine Rolle spielte. Auch mit dem Spieler selbst hätten in den vergangenen zwei Wochen zwei Gespräche stattgefunden, „bei beiden ist ihm der Standpunkt des FC Bayern ganz klar gemacht worden.“
Beim Trainingsauftakt am 1. Juli habe man Ribéry intern „eine Frist von 14 Tagen“ gesetzt, um konkrete Angebote potenzieller Interessenten zu präsentieren, „alle beteiligten Vereine wussten das“, betonte Hoeneß. Diese Frist sei nun am Mittwoch verstrichen, „deshalb ist für uns klar ein Schlussstrich gezogen worden. Wir gehen mit der klaren Absicht ins Trainingslager, dass wir im August mit Franck in die Saison starten.“
Drama um Ribéry
Auch Van Gaal plant fest mit dem französischen Nationalspieler, den er im 4-4-2-System mit Raute als zentralen Spielmacher hinter den Spitzen eingeplant hat. „Ich habe auch für ihn und um ihn dieses System gebildet“, erklärte Van Gaal, der mit Nachdruck auf Klarheit gedrängt hatte. „Wenn er geht, muss ich einen anderen Spieler einbauen, und das ist sehr schwierig“, bemerkte der Niederländer, dass es in der ohnehin knapp bemessenen Vorbereitungszeit schwierig genug sei, die Mannschaft an seine Spielphilosophie zu gewöhnen.
Sechs Wochen vor Ende der Transferperiode am 31. August hat der FC Bayern im „Drama um Ribéry“ (Hoeneß) damit klar Stellung bezogen. „Wir wollten das Thema verkürzen, deswegen haben wir heute klare Meinung geäußert.“ Nun hofft Hoeneß, dass bald wieder Ruhe einkehrt und sich die Mannschaft in den kommenden Wochen konzentriert auf den Saisonauftakt Anfang August vorbereiten kann.
also wenn die bayern dieses jahr nix bringen werde ich am ende der saison den käsekopp die beisser weg hauen wie kann mann einem mann wie Lucio gehen lassen so ein schmarn die spinnen die bayern
also wenn die bayern dieses jahr nix bringen werde ich am ende der saison den käsekopp die beisser weg hauen wie kann mann einem mann wie Lucio gehen lassen so ein schmarn die spinnen die bayern
Kann mich da nur anschließen. So einen Mann läßt man so nicht gehen.
Er war ein Kämpfer und eine Leitfigur, verstehe hier den FC Bayern auch nicht. :mad:
München - Es ist Lucios letztes Interview als Bayern-Spieler: Im Exklusiv-Gespräch mit der tz erklärt der Brasilianer, warum er zu Inter Mailand wechselt.
Brasiliens Kapitän Lucio packt die Koffer. Der 31 Jahre alte Weltmeister von 2002 wechselt nach fünf Jahren beim FC Bayern für rund sieben Millionen Euro zu Inter Mailand, wo er einen Dreijahresvertrag erhält. „Die Vereine sind sich einig, und der Spieler ist sich mit dem Verein einig“, gab Bayern-Manager Uli Hoeneß bekannt. Man habe „zähneknirschend“ dem Wechselwunsch entsprechen. „Sein Wunsch war, den FC Bayern zu verlassen, wenn ein Angebot eines großen Vereins kommt“, so Hoeneß.
Das Abschieds-Interview.
Lucio, wieso gehen Sie? Lucio: Ich bin 31 und wollte noch einmal einen langfristigen Vertrag. Aber das wollte der Verein in der Form nicht. Als dann das Inter-Angebot kam, hat es mir die Entscheidung leicht gemacht. Geplant hatte ich nach dem Confed-Cup und meinem Urlaub, ein weiteres Jahr für Bayern zu spielen. Aber im Nachhinein war das so besser. Inter wollte mich unbedingt, Bayern nicht mehr.
Hat man Ihnen gesagt, dass man sie nicht mehr benötigt? Lucio: Nicht direkt. Aber in den Gesprächen, die im übrigen sehr respektvoll verliefen, wurde klar, dass mein Vertrag nicht verlängert wird.
Ein schöner oder ein trauriger Tag für Sie? Lucio: Ein schöner. Ich habe hier fünf Jahre lang eine unvergessliche Zeit verbracht, durfte viele Titel gewinnen und werde das nie verlieren.
Und jetzt? Lucio: Nun beginnt eine neue, schöne Etappe in meinem Leben. Inter ist ein Gigant und das wird spektakulär für mich.
Haben Sie auch mit van Gaal gesprochen? Lucio: Er hat gesagt, dass ich um meinen Platz kämpfen muss. Das Inter-Angebot kam vor ein paar Tagen, während des Trainings heute kam es dann zur Einigung.
Haben Sie sich von den Bossen verabschiedet? Lucio: Von Herrn Rummenigge und von Herrn Hopfner habe ich mich verabschiedet. Rummenigge war etwas traurig über diesen Wechsel, hat sich aber für die gemeinsame Zeit bedankt.
Was nehmen Sie mit? Lucio: Die Freundschaften werde ich weiter pflegen. Außerdem haben meine Kinder die Sprache gelernt, hatten ein tolles Leben und ich behalte mein Haus in München das ich in meinem Urlaub bewohnen werde. Freunde, Titel und Erinnerungen werden immer einen Platz in meinem Herzen behalten.
Hätten Sie sich gewünscht, dass dem Verein ihr Verbleib etwas mehr wert gewesen wäre? Lucio: So ist das Fußballerleben. Etwas traurig, aber man kann sich nicht immer einigen. Es war das bestes für beide Seiten. Ich habe mir den Respekt hier verdient, weil ich für Bayern immer alles gegeben habe.
Wollen Sie sich bei jemandem bedanken? Lucio: Ja, bei Frau Potthoff, der Sekretärin von Uli Hoeneß. Sie hat mir immer geholfen und wurde eine sehr gute Freundin. Sie hat ein großes Herz und ist sehr sympathisch. Sie hat bei meinem Abschied geweint und ich auch.
Hoffen Sie auf ein Aufeinandertreffen von Inter und Bayern in der Champions-League? Lucio: Lieber nicht.
Bayern-Trainer Louis van Gaal im Interview vor der Abreise ins Trainingslager. Der 57-Jährige spricht über seine Philosophie, die Bedeutung von Ribéry und einer dritten Trainingsgruppe. Ein erster Eindruck. Mehr nicht, aber auch nicht weniger.
Die ersten zwei Wochen für Sie als Trainer des FC Bayern sind um. Ihre Zwischenbilanz? Van Gaal: "Der Wille der Spieler ist sehr groß. Ich habe ein gutes Gefühl, was die Reaktion auf meine Philosophie angeht, mein Regelwerk. Wir haben aber verletzte Spieler, und verletzte Spieler sind ein bisschen schwierig. Bei Bayern München sind es sehr wichtige Spieler, Ribéry und Schweinsteiger, die normalerweise die Basis der Mannschaft bilden." Wie ist die Zielsetzung für das Trainingslager in Donaueschingen? Van Gaal: "Mit dem weitermachen, womit wir vor zwei Wochen angefangen haben. Das Spielsystem, das wir bisher gewählt haben, müssen wir noch verbessern - das mache ich mit zwei Mannschaften. Dann kann ich ein bisschen vergleichen und die Spieler besser kennen lernen. Außerdem arbeiten wir an der Kondition." Wer kommt alles mit? Van Gaal: "Wir nehmen alle Spieler mit ins Trainingslager plus Contento (Anm. d. Red.: der linke Verteidiger der zweiten Mannschaft). Wissen Sie schon, wen Sie behalten wollen und wen nicht? Van Gaal: "Naja, wir haben erst zwei Wochen trainiert und ich habe einen ersten Eindruck gewonnen. Im Trainingslager geht es weiter mit diesem Eindruck. Aber auch die Spieler müssen verstehen, dass nur elf spielen können. Wie viele schaffen es später in den Kader? Van Gaal: "22, davon drei junge Spieler. Wir haben jetzt ein paar mehr, aber okay. Das ist immer marktabhängig, aber nicht mein Gebiet, sondern das von Hoeneß, Nerlinger, Rummenigge und Hopfner (Anm. d.Red.: Manager, Sportdirektor, Vorstandschef und Finanzvorstand des FCB). Sagen Sie den Spielern nach dem Trainingslager, auf wen Sie setzen? Van Gaal: "Das ist sicher der Fall." Spielen dabei nur sportliche Gründe eine Rolle oder auch zwischenmenschliche Aspekte? Van Gaal: "Ich denke, dass wir eine sehr gute Mannschaft haben - wenn man das ganzheitliche Prinzip zugrunde legt. Das ist zwar schnell gesagt, aber das Gefühl habe ich." Anders gefragt: Haben alle Spieler die gleiche Chance? Van Gaal: "Ich spiele in diesem Trainingslager mit zwei Mannschaften, alle bekommen die gleiche Chance." Wäre Mark van Bommel ein geeigneter Kapitän? Van Gaal: "Das entscheide ich später, das ist im Moment nicht so wichtig. Wichtig ist, eine gute Entscheidung zu treffen." Wenn Sie mit den beiden Torhütern Hans-Jörg-Butt und Michael Rensing nicht zufrieden sind, würden Sie noch einen verpflichten und dafür einen anderen Spieler verkaufen? Van Gaal: "Vielleicht." Was für eine Perspektive hat Stürmer Luca Toni, der nach Confed Cup und anschließendem Kurzurlaub erstmals wieder zur Mannschaft stößt? Van Gaal: "Wir haben fünf Stürmer für zwei Positionen, wenn wir das System 4-4-2 spielen. Spielen wir 4-3-3, dann haben wir nur eine Position für fünf Stürmer. Das ist nicht gut. Viele Spieler sind international im Einsatz und wollen deshalb auch im Verein auflaufen - wegen der WM. Das ist Motivation genug. Ich kann leider nicht 15 Spieler aufstellen, sondern nur elf." In den ersten beiden Wochen haben Sie in zwei Gruppen trainieren lassen, einem vermeintlichen A- und einem B-Team. In welche Gruppe kommt Toni? Van Gaal: "Dritte Gruppe." Wieso? Van Gaal: "Das habe ich immer so gemacht, mit Barcelona, Ajax und dem AZ. Das ist zwar für die Mannschaftsausbildung schlecht, aber wir müssen Spielern auch eine Pause zugestehen. Sie können nicht ein Jahr am Stück Fußball spielen." Was ist mit den verletzten Schweinsteiger und Ribéry? Auch dritte Gruppe? Van Gaal: "Ribéry ist zwar ein anderer Fall, aber auch schon ein bisschen dritte Gruppe." Das Spielermaterial, das Ihnen zur Verfügung steht, spricht für ein 4-4-2-System. Bevorzugen Sie eine flache Vier im Mittelfeld oder eine Raute? Van Gaal: "Ich bin ein Liebhaber von einer Raute - weil wir dann besser zwischen den Linien spielen können. Aber das hängt auch von den Spielern ab. Die geeigneten Spieler finde ich in der Vorbereitung. Klar ist: Ich kann van Bommel und Timoschtschuk nicht auf die 10 stellen. Stand heute wäre diese 10 Ribéry? Van Gaal: "Ich habe auch für ihn und um ihn dieses System gebildet." Gehen Sie davon aus, dass er bleibt? Van Gaal: "Ja. Der Vorstand hat gesagt, dass vor Beginn des Trainingslagers eine Entscheidung fällt."
Während Verteidiger Lúcio den FC Bayern verlässt, muss Mittelfeldspieler Franck Ribéry bleiben. "Das Thema ist jetzt beerdigt", erklärt Manager Uli Hoeneß.
Sein Vorgänger begrüßte Journalisten stets mit einem flotten "Mahlzeit", auch wenn es nichts zu essen gab. Louis van Gaal stellte sich Donnerstagfrüh mit Handschlag vor, bei jedem Reporter - das sei Erziehungssache. Dann gab der neue Trainer des FC Bayern bekannt, er nehme nach zwei Kennenlernwochen, in denen die Spieler bereits "eine Reaktion auf meine Philosophie gezeigt" hätten, ein "gutes Gefühl" mit ins Trainingslager nach Donaueschingen- aber leider auch: 28 Spieler.
"Das sind zu viele", findet van Gaal, seine Sollzahl wären: "22 plus drei junge Talente". Noch am Donnerstag, kurz vor der Abreise Richtung Schwarzwald, schrumpfte der Kader auf 27 Mann. Der Platz von Innenverteidiger Lúcio im Charterflieger blieb leer, der Brasilianer wechselt mit Anstellungsvertrag bis 2012 zu Inter Mailand - nach fünf erfolgreichen Jahren beim FC Bayern, der dem transalpinen Handel "zähneknirschend zustimmte", so Manager Uli Hoeneß.
Man darf Hoeneß glauben, dass ihn dieser Transfer menschlich berührt, immerhin feierten die Bayern mit Lúcio je drei Meistertitel und Pokalsiege, und der Abwehrchef galt als integrer Zeitgenosse. Allerdings wechselt der 31-Jährige nicht aus purer Herzenslust den Arbeitsplatz, sondern zumindest in seiner eigenen Wahrnehmung: auf sanften Druck hin.
Van Gaal hat klare Vorstellungen von der neuen Architektur des FC Bayern, und er pflegt die holländische Trainer-Eigenart, disziplinierte Gruppenarbeit über persönliche Spielervorlieben zu stellen. Lúcio neigt zur taktischen Unfolgsamkeit, im Übereifer büxt er schon mal wild aus der Abwehr aus. Zudem plant van Gaal in der Viererketten-Mitte rechts mit einem Rechtsfüßer und links mit einem Linksfüßer. Demnach hätte Lúcio, bisher gesetzte Größe, mit Demichelis, van Buyten und Breno um nur eine freie Stelle, halbrechts, konkurriert.
Lúcio reagierte gekränkt, beim Confed-Cup tröstete er sich im Endspiel mit dem Siegtor. Als er den Bayern seine Wechselabsicht mitteilte, unterblieb heftiger Widerstand; "seit zehn Tagen", so Hoeneß, war Lucios Agent Sandro Becker in München. Lúcios Wunsch nach einem neuen Langzeitvertrag bis 2012 wollte Hoeneß "nicht erfüllen", schon aus Prinzip, wie zuletzt bei den Ü30-Spielern van Bommel und Zé Roberto.
Inter Mailands Präsident Massimo Moratti sollen die Dienste Lúcios etwa sieben Millionen Euro Ablöse wert sein. Die Italiener boten "15 Spieler als Tauschobjekte an", übertrieb Hoeneß launig, insbesondere den argentinischen Abwehrmann Burdisso und den Brasilianer Maxwell (inzwischen beim FC Barcelona). Hoeneß war aber an keinem Verrechnungsgeschäft gelegen: "Wir wollten Cash!" Inter zahlt.
Hoeneß wähnt die Bayern in der Innenverteidigung "gut bestückt", auch ohne Lúcio - gegen die Fürsprache Franz Beckenbauers, der den Brasilianer "unverzichtbar" nannte. Nun muss sich zeigen, ob van Gaals mutige statische Veränderungen greifen: Ob wirklich Zugang Edson Braafheid und Talent Holger Badstuber die Exklusivkandidaten für den linken Innenverteidigerposten bleiben - und was es bedeutet, die famose linke Seite der Vorsaison zu trennen.
Für Franck Ribéry sieht van Gaal im favorisierten 4-4-2 mit Rautenmuster künftig die kreative Hauptrolle hinter den Spitzen vor: "Ich habe dieses System für ihn gewählt", bekräftigt der Trainer. Bloß: Bleibt Ribéry?
Jawoll, hat Hoeneß am Donnerstag verfügt, Aus, Äpfel, Amen - trotz des penetranten Werbens von Real Madrid und Ribérys eigenem Drang nach Luftveränderung. Am Mittwoch aßen die Münchner Vorstände mit van Gaal zu Mittag, "da haben wir klar festgelegt: Franck bleibt", berichtete Hoeneß.
Alle interessierten Klubs - neben Real auch Barcelona und englische Bieter - hätten Kenntnis davon gehabt, dass am 15. Juli "unsere Frist abgelaufen ist", so Hoeneß, "jetzt ist das Thema beerdigt." Vor 14 Tagen hatte der Manager in einem süffisanten Monopoly-Exkurs erläutert, dass Bayern seine 2007 erworbene Schlossallee nur in äußerster Not abstoßen würden - oder bei "ganz verrückten" Angeboten. Die gab es nicht.
Ob damit das unendliche Sommertheater um Ribéry wirklich beendet ist? Die Bayern wollen sich - notfalls bis 31. August - mit aller Kraft und Sturheit den königlichen Häschern aus Madrid widersetzen. Mit Ribérys Berater Alain Migliaccio, der auf einen profitablen Transfer hinwirkt und dieser Tage in München war, traf sich niemand vom Verein.
Die Bayern spüren genau, was seit Monaten in Ribérys Umfeld vorgeht, für Hoeneß ließe sich der Konflikt daher leicht beilegen: "Seine Berater müssen einsehen, dass man mit uns nicht so umgehen kann. Wenn sie das tun und nicht weiter in Franck hineinquasseln, kehrt schnell Ruhe ein."
Auch van Gaal schlichtet nach Kräften, intensiv hat er zuletzt mit dem lustlos wirkenden Franzosen kommuniziert, "mehr als mit jedem anderen Spieler". Ribérys Schleimbeutelentzündung im Knie ist zwar keine Erfindung, betont auch der Trainer. Doch womöglich, sagt der passionierte Psychologe van Gaal, sei Ribéry "injured because of everything" - verletzt wegen des ganzen störenden Boheis.
Bei aller Wertschätzung muss sich auch der Galeriesolist Ribéry dem Teamwork-Diktat des neuen Trainers fügen. Intern wird ja schon länger diskutiert, ob es ihm trotz aller offensiven Verdienste gestattet sei, nach Ballverlust den Kollegen zuweilen daumendrückend bei der Arbeit zuzusehen. "Kein Spieler darf einfach vorne stehen bleiben", fordert Verteidiger Philipp Lahm - seit ihrer Fortbildungsfahrt nach Barcelona wissen die Bayern, dass es auch Weltklassestürmer gibt, die verlorenen Bällen im Vollsprint nachsetzen.
Bei van Gaal haben Diventum und Sonderrechte ohnehin keinen Platz, auch der gerade aus dem Urlaub heimgekehrte Luca Toni muss sich wohl umstellen. "Wir haben fünf Stürmer für zwei Plätze", sagt van Gaal, alte Gewohnheiten wie dosiertes Training oder Stammplatzsicherheit gelten für Toni nicht mehr: Derlei könne er künftig "vergessen".
also wenn die bayern dieses jahr nix bringen werde ich am ende der saison den käsekopp die beisser weg hauen wie kann mann einem mann wie Lucio gehen lassen so ein schmarn die spinnen die bayern
schliess ich mich an, jetzt haben die bayern gar keinen leitwolf mehr.
nur noch ne ja- sagertruppe......und ich bin bayernfan...
na mal abwarten wie sie das lösen
ich renne nicht weg...ich umrunde die erde und greife von hinten an.....
Hoeness „Die Frist für einen Wechsel ist abgelaufen“ +++ van Gaal: „Er wird mein Chef hinter den Spitzen“
Schon oft haben die Bayern-Bosse betont, dass Franck Ribéry (26) bleiben soll – aber so klar wie diesmal noch nie!
Bayern-Manager Uli Hoeneß (57) gestern: „Wir sind essen gewesen mit Louis van Gaal. Dabei haben wir klar festgelegt, dass Franck bei uns bleibt. Die Frist für die ,Causa Ribéry‘ waren 14 Tage. Die ist Mittwoch abgelaufen. Alle Vereine wussten das.“ Heißt: Seit dem Amtsantritt von van Gaal am 1. Juli gab es ein Ultimatum für Franck Ribéry (26) und interessierte Vereine, ein 80-Millionen-Angebot auf den Tisch zu legen. Davon hatte BILD bereits letzte Woche berichtet. Prompt folgte diesbezüglich ein Dementi von Bayern-Seite. Nun gibt Hoeneß diese „Deadline“ jedoch offen zu. Hausgemachter Bayern-Wirbel...
Aber nun soll ja alles ruhiger werden. Hoeneß erklärt das Wirrwarr für beendet und hofft, dass auch das Ribéry-Umfeld mitmacht: „Seine Berater müssen endlich begreifen, dass man mit dem FC Bayern nicht so umgehen kann wie mit anderen Vereinen! Die sollen nicht ständig in Franck hineinquasseln.“ Sogar Zinedine Zidane bekommt sein Fett weg. Der Weltstar ist Berater von Real Madrid, hatte immer wieder öffentlich um Ribéry geworben.
Hoeneß droht: „Es muss nun Schluss sein mit diesem Blabla. Es reicht! Wir reden bei Real nur mit Herrn Perez und Herrn Jimenez. Alles andere interessiert uns nicht. Aber wenn das Gerede nicht aufhört, dann werden wir uns an die Fifa wenden!“ Ribéry bleibt!
Trainer Louis van Gaal verkündet dementsprechend, wie er mit dem Franzosen plant. Ribéry wird der Spielmacher in der neuen Mittelfeld-Raute. Der zentrale Mann hinter den Spitzen, nachdem er zwei Jahre über links gekommen war. Van Gaal: „Ich habe auch für ihn und um ihn dieses System gebildet. Er ist die Zehn!“ Noch ein Machtwort. Ist das also endlich das Ende des Ribéry-Theaters – oder nur die nächste Episode...
Schweinsteiger zurück Van Buyten mit Glück im Unglück
17.07.2009
Daniel van Buyten konnte sogar schon wieder ein bisschen lächeln. „Es ist nicht so schlimm wie zunächst befürchtet. Ich muss nur ein paar Tage aussetzen“, berichtete der Belgier am Freitagnachmittag im Mannschaftshotel des FC Bayern in Donaueschingen erleichtert: „Ich hoffe, dass alles mit ein bisschen Ruhe schnell wieder weggeht.“ Am Morgen desselben Tages hatte er noch mit ernster Miene in der Lobby des Öschberghofes gesessen, geplagt von der Ungewissheit über die Schwere der Verletzung.
Van Buyten hatte sich bereits am Donnerstag in München beim Training das rechte Knie verdreht. Nach einer Kernspin-Untersuchung konnte Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt schließlich Entwarnung geben. Van Buyten hat sich lediglich eine Kapselreizung zugezogen. Schon am Wochenende kann er wieder mit dem Lauftraining starten und wahrscheinlich schon Mitte oder Ende nächster Woche wieder mit der Mannschaft üben.
Der 31-jährige Innenverteidiger hatte also Glück im Unglück. „Natürlich bin ich ein bisschen traurig. Der Zeitpunkt der Verletzung ist schon unglücklich“, sagte Van Buyten mit Blick auf seine dick bandagiertes Knie. Trainer Louis van Gaal bastelt gerade an der Bestbesetzung für den Saisonauftakt. Doch nur kurz muss Van Buyten den Kampf um einen Platz in der Innenverteidigung des Rekordmeisters ruhen lassen. „Dann kann ich mit der Vorbereitung auf die neue Saison weitermachen.“
18 Bundesligaeinsätze hatte Van Buyten in der letzten Saison, vier Mal davon wurde eingewechselt. „Meine Einstellung ist die gleiche wie jedes Jahr: Ich hoffe, so viel wie möglich zu spielen und werde Gas dafür geben.“ Durch den Wechsel von Lucio zu Inter Mailand sieht er seine Chancen „ein bisschen größer.“ Mit Martin Demichelis und Breno konkurriert er um die Position des rechten Innenverteidigers. Links in der Innenverteidigung bevorzugt Van Gaal bekanntlich einen Linksfuß.
In den nächsten Tagen muss Van Buyten aber erst einmal ein bisschen kürzer treten. Bei der Arbeit mit Reha-Coach Thomas Wilhelmi wird er nicht alleine sein. Sein Freund Franck Ribéry muss aufgrund einer Patellasehnenreizung ebenfalls noch auf Training mit der Mannschaft verzichten. „Franck tut alles dafür, so schnell wie möglich fit zu werden und wieder auf dem Platz zu stehen“, meinte Van Buyten.
Diesen Schritt hat Bastian Schweinsteiger bereits absolviert. Der Nationalspieler hatte aufgrund einer Knie-OP im Juni beim Trainingsauftakt und auch zuletzt noch pausieren müssen. Am Freitag nahm er erstmals wieder am Mannschaftstraining mit Ball auf dem Platz teil. „Es hat Spaß gemacht, wieder mit den Jungs zu trainieren“, sagte Schweinsteiger anschließend.
17.07.2009
Die neue Situation im Bayern-Sturm bekam Luca Toni am Freitag gleich mal zu spüren. Während seine vier Konkurrenten für die Abteilung Attacke schnelle Passfolgen, taktisches Verschieben und Pressing auf dem Platz übten, musste Bayerns bester Torschütze der letzten Saison ins Einzeltraining. 45 Minuten lang absolvierte er unter der Regie von Fitness-Coach Darcy Norman eine „knackige“ Ausdauereinheit.
Toni, Miroslav Klose, die beiden Neuzugänge Mario Gomez und Ivica Olic sowie Nachwuchsmann Thomas Müller - fünf Stürmer hat Trainer Louis van Gaal für die kommende Saison zur Verfügung. Zum Vergleich: Im letzten Jahr waren es mit den gesetzten Toni und Klose sowie dem mittlerweile zum 1. FC Köln zurück gekehrten Lukas Podolski nur drei Angreifer. Und alle drei hatten im Laufe der Saison jeweils eine längere Verletzungspause.
Aus fünf mach zwei - so lautet das Motto, das Van Gaal für seine Torjäger ausgegeben hat. „Wir haben fünf Stürmer für zwei Positionen“, hat der 57-jährige Fußballlehrer den Konkurrenzkampf bereits eingeläutet. Und Toni muss genauso wie die anderen um seinen Platz kämpfen. „Er ist ein Stürmer, der im Zentrum spielen kann, der ballsicher ist und den Nebenmann sieht, das kann ich immer brauchen“, sagte Van Gaal. So wie in der letzten Saison gesetzt ist der Italiener aber nicht mehr. „Das kann er vergessen“, betonte der Bayern-Coach.
Toni hat aber längst angekündigt, dass er seinen Platz im Bayern-Sturm nicht kampflos abgeben wird (eigener Bericht). Zunächst muss der Nachzügler aber noch konditionellen Rückstand aufholen. Der 32-Jährige hat nach der Confed-Cup-Teilnahme mit Italien erst am Donnerstag die Saisonvorbereitung aufgenommen. Klose und Co. hatten da schon zwei Wochen Training unter Van Gaal hinter sich.
Hart kämpfen und auf seine Chancen lauern wird auch Ivica Olic. Der Neuzugang vom Hamburger SV will „in jedem Training alles geben. Und wenn ich dann eine Chance bekomme, muss ich es auf dem Platz zeigen.“ Im Spiel kann er das erstmals für den FCB am Sonntag bei den Finalpartien des T-Home-Cups in Gelsenkirchen. Beim Halbfinale am Samstag gegen seinen Ex-Klub HSV muss er noch eine Freundschaftsspiel-Sperre aus Hamburger Zeiten absitzen.
„Leider muss ich noch mal zuschauen, aber ich freue mich schon auf Sonntag“, sagte der kroatische Nationalspieler. Er habe beim HSV zwar auch mal ein paar Partien „nicht so schlecht“ im linken Mittelfeld gespielt, „aber vorne spiele ich lieber.“ Auf zehn Tore kam er in der letzten Saison. Olics Vorzüge sind sicherlich sein nimmermüder Einsatz und sein enormes Laufvermögen.
Es dürfte jedenfalls sehr spannend in den nächsten Wochen werden, wie Louis van Gaal seinen Sturm besetzt. „Ich werde alles geben, damit der Trainer an mir gar nicht vorbeikommt“, hatte Toni angekündigt. Klose, Gomez, Olic und auch Müller werden sicherlich das gleiche versuchen.
Jetzt wartet doch erstmal ab was noch kommt^^.. Und wie die ersten 10 Spiele laufen...
relativ egal wie es laufen wird für mich habe sich die bayern geschwächt
solche leute wie lucio sind genau so wichtig wie ein Ribery absolut schwach
gemacht erste sache wo ich als bayern fan nur mit dem kopf schüttel
habe mich schon oft geärgert über wechsel klar sache sehe zum beispiel nicht
das ein Gomez 30 Mio wert ist oder bin auch nicht erfreut das Ze geht
aber das mit Lucio ist absolut unbegreiflich für mich mann er ist käptan der Brasis
was will mann mehr ??? da sollte mann doch von ausgehen das er wie ich es auch sehe weltklasse ist
Ja aber er ist schon 31 und wollte einen langfristigen Vertrag. Bayern hat nur 2 Jahre Verlängerung geboten sprich er wäre 34 bei Vertragsablauf. Und wenn er wechseln will kann man ihn nich aufhalten. Jetzt hat man wenigstens noch Geld bekommen.
Getrennt in den Farben - Vereint in der Sache
Anti Hoppenheim, RB Leipzig, VW Wofsburg,
Bayer Leverkusen
Das Wechseltheater ist vorbei. Gut so: Der Verein handelt damit endlich konsequent sportlich statt wirtschaftsorientiert und kann um Ribéry ein starkes Team aufbauen.
Weil in dem 14-tägigen Zeitkorridor, den Uli Hoeneß Anfang Juli geöffnet hatte, kein dem Rekordmeister hoch genug scheinendes Angebot für Franck Ribéry eingegangen ist, legt der Bayern-Manager den Fall zu den Akten. Erledigt sind auch weitere Entscheidungen: In drei Fällen hat Bayern seine neue Linie, den Ü30-Spielern keine langfristigen Verträge mehr anzubieten, konsequent angewendet: Mark van Bommel fügte sich und begnügte sich mit einem Jahresvertrag
Zé Roberto und Lucio wollten das nicht – folgerichtig erhielten sie die Freigabe, auch wenn das in beiden Fällen sportlich bedauerlich scheinen mag. Beide Brasilianer gehörten in der abgelaufenen Saison zu den besten Bayern. Den Münchnern bleibt zu wünschen, dass sie an der vergleichsweise konsequenten Linie festhalten und nicht irgendwann im August – wenn die Saison bereits begonnen hat, die Wechselfrist aber erst am Monatsende abläuft – das Wechselfass um Ribéry erneut öffnen.
Neuer Trainer mit klaren Vorstellungen und Forderungen
Das Festhalten an Ribéry dürfte viel mit Louis van Gaal, dem neuen Übungsleiter an der Säbener Straße, zu tun haben. Der Holländer hatte im Gegensatz zu seinem Vorgänger Jürgen Klinsmann Forderungen in Personalfragen und auch klare Vorstellungen von der Besetzung der elf Positionen auf dem Platz. Van Gaal macht momentan deutlich, dass er die neuen Bayern zentral um seine neue Nummer zehn – Franck Ribéry – herum plant.
Auch dies ist eine konsequente und mutmaßlich Erfolg versprechende Variante, weil es die Schwäche der vergangenen beiden Jahre beseitigt. Das Bayern-Spiel krankte an chronischer Linkslastigkeit. Philipp Lahm und Ribéry entfalteten sich dort – über rechts (Bastian Schweinsteiger/Christian Lell) gelang wenig. Für die Gegner war das ausrechenbar: Wer Ribéry beherrschte, beherrschte auch den FC Bayern. Das wusste irgendwann jeder Gegner.
Die schlagkräftigere Mannschaft
Die Bayern der kommenden Saison dürften erheblich schwerer auszurechnen sein. Ribéry wird als vorderster Posten der Mittelfeldraute hinter den Spitzen wirbeln, als klassischer Zehner eben. Was ihn deutlich gefährlicher macht, weil der passsichere Franzose demnächst in jede Richtung abspielen kann. Lässt man ihn, ist Torgefahr programmiert. Jedes Foul führt dagegen zu einem Freistoß aus bester, zentraler Position. Und Freistöße werden die Bayern zwangsläufig häufiger bekommen als bislang, weil Ribéry bekanntermaßen extrem ballsicher und ohne Foul kaum zu stoppen ist. Macht der Gegner die Mitte vor dem Strafraum dicht, klaffen Lücken direkt vor dem Tor oder auf den Außenpositionen – wo Bayern aber durch Zukäufe (Daniel Pranjic, links) und Umstellungen (Lahm statt des schwachen Lell rechts) ebenfalls stärker wird.
Rosige Zeiten also für Bayern? Möglicherweise, wenn Franck Ribéry mitspielt. Nicht nur physisch, sondern auch psychisch. Hat der kapriziöse Franzose nämlich richtig Lust am Fußballspiel, ist er für seine Mannschaft mehr wert als jede auch noch so astronomische Ablösesumme. Denn was sollte der Verein mit mehreren 30-Millionen-Akteuren als Ersatz? Es dürfen nur elf Profis auf einmal kicken.
Jetzt müssen die Bayern-Stars gehorchen!
General Louis van Gaal (57) zieht neue Saiten auf. Der Holland-Coach denkt im Trainingslager in Donaueschingen sogar an die Kleiderordnung: Beim Essen haben alle das gleiche zu tragen. Selbst die Sitzordnung ist bei den Bayern neuerdings festgelegt!
Van Gaal will damit die Grüppchenbildung verhindern, die es zuletzt bei den Bayern gab. Für ihn und sein Trainer-Team ist ein fester Tisch reserviert. Die Spieler haben sich in der Reihenfolge an die anderen Tische zu setzen, in der sie in den Saal trudeln. Heißt: Der erste Star, der zum Essen kommt, setzt sich auf Stuhl 1. Neben ihm sitzt der zweite, daneben der dritte. Stuhl frei halten und ähnlicher Schnickschnack sind nicht mehr erlaubt…
Disziplin-Fanatiker van Gaal. Für ihn zählt das „ganzheitliche Prinzip“. Er will, dass auch das Umfeld der Spieler stimmt und dass es innerhalb der Truppe keine Differenzen gibt. Mario Gomez und Co. ziehen mit. Müssen sie auch. Denn van Gaal tüftelt derzeit mit Sportdirektor Christian Nerlinger (36) einen Verhaltenskodex aus, den die Stars schriftlich vorgelegt bekommen und unterschreiben müssen. Neue Saiten und Zeiten für die sonst so verwöhnten Bayern-Millionäre…
relativ egal wie es laufen wird für mich habe sich die bayern geschwächt
solche leute wie lucio sind genau so wichtig wie ein Ribery absolut schwach
gemacht erste sache wo ich als bayern fan nur mit dem kopf schüttel
habe mich schon oft geärgert über wechsel klar sache sehe zum beispiel nicht
das ein Gomez 30 Mio wert ist oder bin auch nicht erfreut das Ze geht
aber das mit Lucio ist absolut unbegreiflich für mich mann er ist käptan der Brasis
was will mann mehr ??? da sollte mann doch von ausgehen das er wie ich es auch sehe weltklasse ist
Ich gebe dir vollkommen recht,da ich das auch so sehe...
Bundesliga - "General" van Gaal macht Bayern Dampf
Zuckerbrot und Peitsche für die Stars des FC Bayern München: Louis van Gaal setzt auf Disziplin und hartes Training. Wer nicht mitzieht, hat ein Problem. Der "General" van Gaal führt im Trainingslager ein hartes Regiment. eurosport.yahoo.de berichtet aus Donaueschingen.
Er fluchte, jubelte, kritisierte, jauchzte und motivierte: Louis van Gaal macht im Trainingslager den Stars des FC Bayern Beine. Die ersten Übungseinheiten in Donaueschingen lieferten eine klare Erkenntnis: technische Unzulänglichkeiten bringen den neuen FCB-Coach auf die Palme.
"Was soll das Hamit? Das ist kein guter Ball", brüllte van Gaal quer über den Platz Richtung Hamit Altintop. Sein Echo dröhnt wie ein drohendes Gewitter über den Wolken verhangenen Trainingsplatz unweit des Mannschaftshotels "Am Öschberghof".
Van Gaals Fußball-Herz schlägt erst dann höher, wenn der Ball knapp über der Grasnarbe gespielt wird. "Das ist flach, das ist gut", ruft der FCB-Trainer Bastian Schweinsteiger, der nach einer Knie-OP wieder voll mittrainieren kann, zu. "Ja, das ist ein guter Ball. Und das ist Technik", erklärt der Niederländer - aber mit erhobenem Zeigefinger. Denn zu viele Defizite sieht der Coach noch, als dass er sich entspannt zurück lehnen könnte. Tim Borowski bekommt das sogleich zu spüren. "Ja, Tim, mit viel Glück kommt dieser Pass an. Aber nur mit ganz viel Glück", kritisiert der "Tulpen-General" ein schlampiges Zuspiel des Mittelfeldspielers.
Ganz klar: Wenn es nicht läuft, wird der neue "General" von München ungemütlich. Peinlich genau dirigiert der 57-Jährige seine Spieler über das Feld, unterbricht bei der kleinsten Ungenauigkeit per lautem Pfiff in die Trillerpfeife - und exerziert den Bayern-Stars persönlich vor, wie die Übung auszusehen hat. Technik und Tiefenanalyse
Technische Fehler sind dem Niederländer ein Graus. Deswegen liegt ein Schwerpunkt der van-Gaal'schen Übungseinheiten auf Kurzpassspiel. "Wir trainieren unglaublich viel mit dem Ball", berichtet Abwehrspieler Daniel van Buyten, der wegen einer Kapselreizung am rechten Knie in Donaueschingen das Training vorerst aussetzen musste.
Auch Neuzugang Ivica Olic genießt das viele Training mit dem Spielgerät: "Es ist natürlich besser, viel mit dem Ball zu arbeiten. Von meiner Seite aus ist alles sehr positiv", sagt der kroatische Nationalspieler.Einziger Wermutstropfen ist für Olic, dass er am Samstag beim T-Home-Cup auf Schalke nicht gegen seinen Ex-Klub Hamburger SV dabei sein wird: "Ich muss leider zuschauen, das ist sehr schade." Olic ist wegen einer Tätlichkeit gegen Hoffenheims Carlos Eduardo in der vergangenen Bundesliga-Saison vom DFB mit einer Testspiel-Sperre belegt worden.
Technik gepaart mit fußballerischer Tiefenanalyse - so lautet van Gaals Rezept, um den FC Bayern wieder ganz nach oben zu bringen. "Der Coach legt sehr viel Wert auf taktische Übungen, es gibt Gruppen-Schulungen an der Taktik-Tafel. Das haben wir unter Jürgen Klinsmann nicht so häufig gemacht", sagt van Buyten. "Früher war mehr erlaubt"
Den strengen Kommandeur gibt van Gaal aber nicht nur auf dem Platz. Auch neben dem Rasen herrschen die klaren Anweisungen des Disziplin-Fanatikers. "Man muss sich schon daran gewöhnen", sagt van Buyten. "In der vergangenen Saison war mehr erlaubt." Die strikte Linie des ehemaligen Barca- und Elftal-Coaches kommt aber offenbar gut an. "Wir haben alle ein Ziel vor Augen, das wir erreichen wollen. Wenn jeder auf und neben dem Platz das tut, was der Trainer sagt, werden wir die Früchte der harten Arbeit ernten", ist sich der belgische Abwehrspieler sicher.
Ein wichtiger Baustein soll dabei weiterhin Franck Ribéry sein. Nachdem Manager Uli Hoeneß, Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge und auch van Gaal Real Madrid eine endgültige Absage erteilt haben, steht einem Comeback des Franzosen im Bayern-Kader nur noch die hartnäckige Schleimbeutel-Entzündung im Weg. Der Superstar der Münchner befindet sich noch immer im Aufbautraining. "Franck sagt mir oft, dass er so schnell wie möglich wieder mit der Mannschaft auf dem Platz trainieren will", bekräftigt van Buyten und widerspricht damit erneut Unterstellungen, wonach sein "Kumpel" nach dem geplatzten Transfer zu den "Königlichen" Schmerzen simulieren würde. Ein System für Ribéry
Van Gaal jedenfalls plant einen gesunden und top motivierten Ribéry voll ein. Der Bayern-Coach machte unmissverständlich klar, dass der französische Zauber-Kicker in seinem angestrebten 4-4-2-System mit einer Raute im Mittelfeld eine zentrale Rolle einnehmen wird. "Ich habe auch für ihn und um ihn dieses System gebildet", erklärt der Coach. Als Antreiber hinter den Spitzen soll der 25-jährige Nationalspieler der Offensive auch in der neuen Spielzeit die entscheidenden Impulse verleihen - allerdings von einer zentralen Position aus und nicht mehr über die linke Seite.
Der FC Bayern hat das Finale beim T-Home Cup verpasst. Am Samstagabend unterlag die Mannschaft von Louis van Gaal dem Hamburger SV durch ein Tor von Piotr Trochowski (40. Minute) mit 0:1 (0:0) und trifft nun am Sonntag (16.45 Uhr) im Spiel um Platz drei auf Gastgeber Schalke 04. Die Königsblauen verloren ihr Halbfinale gegen den VfB Stuttgart mit dem gleichen Ergebnis.
FCB-Coach Van Gaal hatte bis auf die angeschlagenen Franck Ribéry und Daniel van Buyten sowie die zwei Nachzügler Bastian Schweinsteiger und Luca Toni (beide Trainingsrückstand) seinen kompletten Kader mit nach Gelsenkirchen genommen. Auch Ivica Olic war dabei, musste aber aufgrund einer Sperre im Halbfinale gegen seinen Ex-Klub zuschauen. Wie in den bisherigen Testspielen vertraute der Bayern-Coach auf zwei im Training eingespielte Formationen, die jeweils an einem der beiden Tage komplett zum Einsatz kamen.
Wiedersehen mit Zé Roberto
Insgesamt fünf „Neue“ standen in der Startelf der Bayern. Für die etablierten Spieler gab es ein Wiedersehen mit Zé Roberto. Der Brasilianer war in diesem Sommer von der Elbe an der Isar gewechselt, um bei den Hanseaten das Mittelfeld zu verstärken.
Im ersten Abschnitt - beide Halbzeiten waren auf je 30 Minuten verkürzt - sahen die knapp 35.000 Zuschauer eine Partie ohne große Höhepunkte. Die Bayern waren ganz bewusst darauf aus, den Ball lange in den eigenen Reihen zu halten. Die Hamburger standen sicher in der Defensive und ließen dem Gegner ab der Mittellinie nur wenig Raum zur Entfaltung. Ihre einzige Torchance vor der Pause hatten die Norddeutschen in der 10. Minute. Nach einer Ecke scheiterte Guy Demel mit einem Kopfball am gut reagierenden Jörg Butt.
Erst nach und nach entwickelten die Bayern mehr Zug im Spiel nach vorne, wobei es aber immer wieder Ballverluste gab. Einzig Anatoliy Tymoshchuk kam einmal gefährlich zum Abschluss. In der 21. Minute erkämpfte sich der Ukrainer einen Abpraller an der Strafraumgrenze und zog direkt ab. Wolfgang Hesl im HSV-Tor parierte aber sicher. So blieb es nach den ersten 30 Minuten beim 0:0.
Nach dem Seitenwechsel wurden beide Teams wesentlich aktiver und erspielten sich auch deutlich mehr Torchancen. In der 35. Minuten hatten die HSV-Fans den Torschrei bereits auf den Lippen, doch Butt parierte im Nachfassen einen 16-Meter-Schuss von Zé Roberto knapp vor der Torlinie. Auf der Gegenseite setzte sich Mario Gomez nach Pass von Mark van Bommel gut gegen zwei Mann durch, wurde dann aber vom herausstürzenden Hesl gebremst (37.).
Tymoshchuk angeschlagen
Kurz darauf konnten die Hamburger dann doch jubeln. Nach einer von Martin Demichelis unglücklich verlängerten Flanke von Eljero Elia stand Trochowski in halbrechter Position ganz frei und ließ Butt mit seinem platzierten Flachschuss ins lange Eck keine Abwehrmöglichkeit - das 1:0 für den HSV (40.).
In den verbleibenden 20 Minuten mühten sich Bayern, dem Spiel noch eine Wende zu geben. Für den angeschlagenen Tymoshchuk brachte Van Gaal in der 45. Minute Hamit Altintop. Aber auch der Türke konnte dem Offensivspiel seiner Mannschaft kaum neue Impulse verleiten. So blieb es Ende beim knappen aber nicht unverdienten Erfolg der Hamburger.
Die Spanier ziehen sich im Werben um Franck Ribery zurück. Generaldirektor Valdano bemüht sich gegenüber dem FCB um Entspannung.
München - Real Madrid möchte nicht weiter beim FC Bayern anecken.
Im Tauziehen um Superstar Franck Ribery zeigen sich die Spanier nun einsichtig.
"Ribery ist in diesem Augenblick nicht mehr das Problem von Real Madrid", sagte Jorge Valdano der "tz".
Der Generaldirektor von Real Madrid fügte an: "Wir haben den Transferwunsch geäußert und man hat uns mitgeteilt, dass dies nicht möglich sei. Dabei bleibt's."
Die Bayern hatten am Freitag ihren ersten kompletten Trainingstag in Donaueschingen(Diashow: Die besten Bilder) und treten Samstag beim T-Home-Cup (ab 18.35 Uhr LIVE) auf Schalke an (zum Artikel: Härtetest ohne Gegenliebe).
Hoeneß droht mit Klage
Spannungen mit dem deutschen Renommierklub streitet Valdano ab.
Dabei hatte Bayern-Manager Uli Hoeneß den "Königlichen" im Fall Franck Ribery sogar mit einer Klage gedroht.
"Real hat den Respekt verloren. Wenn sie so weitermachen, werden wir sie bei der FIFA anzeigen", sagte Hoeneß gegenüber der spanischen Sportzeitung "AS".
Dass Madrid ständig Franck Ribery Avancen macht, vermiest Hoeneß die Laune genauso wie die verregnete Biergarten-Saison.
Ihn nervt "dass Leute wie Butragueno oder Zidane ständig am Reden sind. Sie reden über einen Spieler, der bei uns noch Vertrag hat", führte Hoeneß aus. "Wir wollen keinen Ärger mit dem FC Bayern"
Ribery steht bei den Roten noch bis 2011 unter Vertrag. Das FIFA-Reglement verbietet in diesem Fall das Werben um einen Spieler.
Auf Madrider Seite sieht man indes keinen Grund zur Aufregung gegeben.
Jorge Valdano beteuert: "Wir wollen keinen Ärger mit dem FC Bayern. Bayern ist ein Verein, den wir mögen, schätzen und respektieren."
Zudem haben laut Valdano "nur die befähigten Personen" gehandelt. Übersetzt bedeutet das: Über Ribery reden könne wohl nicht verboten sein. Valdano lobt Bayern-Manager
"Ein konkretes Angebot" habe an Bayern nie gegeben, denn soweit seien die Verhandlungen nie gediehen.
Am Donnerstag hatte Hoeneß "das ganze Theater" um den französischen Edeltechniker versucht zu beenden. "Die Frist ist am Mittwoch abgelaufen, alle Beteiligten wussten das."
Und trotz der klaren Worte aus München gibt es sogar vom Champions-League-Konkurrenten ein Kompliment für Uli Hoeneß. "Er ist mir sehr sympathisch", sagte Valdano
"Es beeindruckt mich, mit welcher Entschlossenheit er die Interessen seines Vereins verteidigt."
Ze Roberto: "Bayern wird Lucios Verkauf bereuen"
Derweil hat sich in der "tz" auch Ex-Bayern-Spieler Ze Roberto geäußert.
Über den Abschied von Lucio Richtung Inter Mailand sagte er: "Seine Erfahrung in der Champions League wird Bayern sehr fehlen. Die Bayern werden seinen Verkauf noch bereuen." (zum Artikel: Lucio: Ich habe geweint)
Und der Neu-Hamburger kritisierte zugleich, dass Franck Ribery künftig beim FCB auf der zentralen Position in der Raute spielen soll. "Franck wird immer auf den Flügel ausweichen. Er mag die Mitte nicht."
Und für die Dribblings habe er auf der Außenposition mehr Platz.
Toni muss Kondition bolzen
Ein anderer Münchner muss sich wieder mühsam ans Team herankämpfen.
Stürmer Luca Toni musste am Freitag in Donaueschingen an seiner Ausdauer arbeiten.
45 Minuten trainierte er unter Aufsicht von Fitness-Coach Darcy Norman.
Nach dem Confed-Cup hatte der Bayern-Torjäger verlängerten Urlaub, stieß erst am Donnerstag zur Mannschaft.
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