Uli Hoeneß zu Ribéry-Spekulationen ''Es gibt keine Optionen''
30.12.2009, 18:42
Schon wird vermeldet, dass Franck Ribéry zu Real Madrid wechselt - für 55 Millionen Euro. Uli Hoeneß dementiert.
Richtung Spanien? Uli Hoeneß dementiert Meldungen, wonach der Wechsel von Franck Ribéry zu Real Madrid fest verabredet sei. Foto: ddp
Uli Hoeneß hat Meldungen dementiert, wonach der Wechsel von Franck Ribéry, 26, im Sommer 2010 zu Real Madrid fest verabredet sei. "Es gibt zur Zeit keinerlei Angebote, keine Optionen und keinerlei Gespräche um und mit ihm", sagte Hoeneß, der mit dem Jahreswechsel auch offiziell aus dem Amt des Sportmanagers des FC Bayern München in die Präsidentenrolle wechselt.
Am Mittwoch war auf einer Internetseite des Fernsehsenders Sat1 unter der Überschrift "ran.de exklusiv: Ribéry wechselt zu Real Madrid" verkündet worden, dass der Franzose ein Jahr vor Vertragsende gegen eine Ablöse von 55 Millionen Euro zu Real wechseln werde. Die Vereinbarung sei mit den Madrilenen im Sommer beim Transfer des Niederländers Arjen Robben nach München getroffen worden.
Laut Sat1-Meldung habe der FC Bayern damals "nicht wie kolportiert bereits die Ablöse von 25 Millionen Euro für Robben bezahlt. Vielmehr wird der genannte Betrag im kommenden Sommer mit der Ablöse für Ribéry verrechnet". Nach dieser Rechnung wäre es Real weitere 30 Millionen Euro wert, Ribéry vorzeitig aus seinem Kontrakt herauszukaufen. Dazu Hoeneß: "Es gibt keine Vereinbarung mit Real. Wir haben Robben ganz normal bezahlt."
Ziel des FC Bayern bleibe es, Ribéry zu halten: "Das ist die erste Option. Nur wenn wir keine Chance sehen, werden wir in Gespräche mit anderen eintreten." Derzeit sei nicht der rechte Zeitpunkt für Verhandlungen mit Ribéry: "Das hat keinen Sinn, er muss erst einmal gesund werden. Ein verletzter Spieler hat andere Dinge im Kopf."
Tatsache bleibt, dass bei einem Abschied von Ribéry wohl Real seine nächste Wahlstation sein dürfte, mit diesem Ziel hat er mehrmals öffentlich kokettiert. Interessant dürfte werden, wie sich Ribérys Verhältnis zu Louis van Gaal entwickelt. Zuletzt hatte es sich wieder eingetrübt, nachdem der Trainer einen angeblich versprochenen 20-Minuten-Einsatz gegen Hertha BSC (5:2) kurzfristig stornierte. Ribéry hat in der Bundesliga-Hinrunde nur in sechs von 17 Ligaspielen (ein Tor) mitgewirkt.
Fakten, Fakten, Fakten Die Bayern in der Hinrunde 09/10
Am Ende ist es der dritte Platz, den die Bayern nach einer Hinrunde mit Höhen und Tiefen belegen. Zwei Punkte beträgt der Rückstand auf Tabellenführer und „Herbstmeister“ Bayer Leverkusen, einen auf das große Überraschungsteam FC Schalke 04. In der am 15. Januar mit dem Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim beginnenden zweiten Saisonhälfte will die Mannschaft von Trainer Louis van Gaal die Aufholjagd fortsetzen und schließlich die Meisterschale in den Händen halten.
In vielen Bereichen waren die Bayern aber auch schon in der Hinrunde meisterlich. fcbayern.de hat zum Jahreswechsel noch mal tief in den Statistiken der Hinrunde 2009/10 gewühlt und so manchen interessanten Wert herausgefunden.
Ballbesitz: Keine Mannschaft in der Liga spielt so dominant wie der FCB. Über 58 Prozent Ballbesitz hat die Van-Gaal-Truppe im Schnitt. Auch in Sachen Fehlpassquote (ca. 15 Prozent) sind die Bayern ligaspitze.
Starke Abwehr: Bayerns Defensivabteilung steht in dieser Saison viel sicherer als noch über weite Strecken der letzten. 15 Gegentore gab es bisher - nur Leverkusen und Schalke kassierten wenigere (beide 13). In 08/09 waren es zur Hälfte 24 und am Ende 42! Da wurden die Bayern auch 12 Mal mit Torfolge ausgekontert, in dieser Saison bisher erst 1 Mal.
Starker Abwehrchef: Dass die Bayern wieder über eine starke Defensive verfügen, liegt auch an Daniel van Buyten. Mit 73,6 Prozent gewonnenen Zweikämpfen liegt er hinter dem Bremer Per Mertesacker (75,6) auf Platz zwei.
Starker Sturm: 34 Mal trafen die Bayern-Profis ins Schwarze und sind damit nur um ein Tor schlechter als die beste Offensive aus Leverkusen.
Starke Joker: Der FCB hat schon sechs Jokertore erzielt - Ligaspitze. Am besten „sticht“ Neuzugang Arjen Robben von der Bank: 3 Mal. Dazu kommt noch Thomas Müller (2) und Franck Ribéry (1).
Starkes Flügelspiel: Der FCB erzielte 11 Tore nach Flanken - Ligaspitze. Schon in der letzten Saison war Bayern in diesem Bereich das beste Team (16 Treffer).
Fair, fairer, FCB: Gerade 16 Gelbe Karten bekamen die 23 eingesetzte Bayern-Spieler in der Vorrunde. Damit ist der FCB das mit Abstand fairste Team der Liga. Einzig Kapitän Mark van Bommel musste bisher eine Gelb-Sperre absitzen. Nur Dortmund, Freiburg und Schalke haben ebenso noch keinen Platzverweis (Gelb-Rot oder Rot).
Keine Mannschaft ist so lange ohne Heimniederlage wie der FCB (12 Spiele seit dem 0:1 gegen Schalke am 25. April.
Nach Ecken sind die Bayern nun schon seit 22 Spielen ohne Gegentor
Übrigens: Leverkusen ist erst die dritte Mannschaft, die eine Bundesligavorrunde ungeschlagen überstanden hat. Die anderen Teams waren der Hamburger SV (82/83) und der FC Bayern (88/89). Beide wurden auch Meister.
Nürnberg: Auch Ottl kurz vor dem Abschluss Der Club leiht Breno aus
Der abstiegsbedrohte Bundesligist 1. FC Nürnberg verstärkt sich bis Saisonende mit Bayern Münchens Verteidiger Breno. Der Brasilianer kommt auf Leihbasis zum fränkischen Traditionsverein. Nach kicker-Informationen sind sich die beiden Klubs zudem über ein weiteres Leihgeschäft mit Andreas Ottl einig - der Mittelfeldspieler hat sich hier noch etwas Bedenkzeit erbeten.
Nachdem der Club bei seinen Bemühungen um den Hoffenheimer Nilsson am Veto von TSG-Manager Jan Schindelmeiser gescheitert war, gelang nun mit Breno die Verpflichtung des gewünschten Innenverteidigers, der auf Leihbasis bis zum Saisonende kommt. Der FC Bayern hatte immer betont, dass er es begrüßen würde, wenn der 20-jährige Brasilianer Spielpraxis erhalte - was bei den Franken nun möglich ist.
Des Weiteren ist wohl auch die Verpflichtung von Andreas Ottl bald in trockenen Tüchern: Beide Vereine sind sich schon einig, der 24-Jährige hat sich noch kurze Bedenkzeit erbeteen. Vor dem Hintergrund, nicht an van Bommel und Tymoshchuk vorbeizukommen, wird sich der Mittelfeldspieler, der sich auf der "Sechser"-Position am wohlsten fühlt, auch auf den Weg in die Noris machen.
Ottl, der ebenfalls bis Saisonende ausgeliehen wird, passt perfekt ins geplante System des neuen Club-Coaches Dieter Hecking, der ein System mit einer Doppel-"Sechs" favorisiert.
München – Der spektakulärste Transfer des sommerlichen Wechselfensters kam spät, aber er hatte es in sich.
Erst Ende August heuerte Arjen Robben bei Bayern München an, für 25 Millionen Euro ausgelöst bei Real Madrid, wo er die vergangenen zwei Jahre nach seinem Abschied vom FC Chelsea verbracht hatte.
"Einige Menschen denken, dass die Bundesliga für mich ein Rückschritt sei. Vielleicht, weil die Ligen in England und Spanien höher angesehen sind", sagt der Niederländer.
"Aber ich finde die Bundesliga großartig. Die Stadien sind groß und immer voll."
"Ein sehr hektisches Jahr"
"2009 war ein sehr hektisches Jahr. Wir haben bis jetzt noch nicht einmal eine Küche", berichtet er. "Das sagt schon genug aus, wenn man ein paar Monate nach der Ankunft immer noch damit zu tun hat."
Er habe sich mit seiner Frau Bernadien, dem anderthalbjährigen Sohn Luka und dem nächsten Kind im Anmarsch in der neuen Umgebung erst zurechtfinden müssen, nachdem der Transfer sehr kurzfristig zustande gekommen sei. Ein tiefgreifender Einschnitt
"Außenstehende nehmen mich nur auf dem Fußballplatz wahr. Sie können nicht in den anderen Teil unseres Lebens schauen, obwohl so ein Wechsel einen tiefgreifenden Einschnitt darstellt", schildert Robben. "Aber jetzt haben wir unser Fleckchen gefunden."
Zum neuen Wohlgefühl habe der FC Bayern wesentlich beigetragen.
"Ich wollte zu einem Klub, der mich als Top-Einkauf betrachten würde. Einem Verein, bei dem ich wichtig sein kann", erzählt der Flügelstürmer. "Mit einer Nebenrolle begnüge ich mich nicht." Mit viel Respekt behandelt
Die Münchner hätten schon Interesse an ihm gezeigt, bevor er zu Chelsea und nach Madrid gegangen sei: "Man hat mir immer das Gefühl vermittelt, dass ich sehr willkommen bin. Klassefußballern bringen die Münchner enormen Respekt entgegen."
An seinen fußballerischen Qualitäten hat es auch in Deutschland nie Zweifel gegeben. Doch eilte Robben bei seinem Wechsel der Ruf voraus, häufig durch Muskelverletzungen auszufallen.
In München verurteilte ihn schon nach wenigen Einsätzen eine Knieblessur zum Zuschauen. "Das kann jedem passieren, das hat mit meinen Muskeln nichts zu tun", verteidigt sich der 25-Jährige. Robben als Rennwagen
Zudem glaubt er die Ursache für seine diesbezügliche Anfälligkeit ausgemacht zu haben. "Sobald irgendetwas in meinem Rücken quersitzt, funktioniert der ganze Körper nicht mehr wie er soll", erläutert der 45-malige niederländische Auswahlspieler.
"Ich bin schnell und brauche viel Kraft für meine Aktionen. Spezialisten vergleichen das immer mit einem Rennwagen. Wenn da das kleinste Schräubchen nicht richtig festgezogen ist, zerreißt es den ganzen Motor."
Mit Hilfe eines Osteopathen habe er seine Muskelprobleme nun besser im Griff. Einer bemerkenswerten Rückrunde plus anschließender WM-Teilnahme steht daher aus seiner Sicht nichts im Wege.
31.12.2009
Nach Luca Toni (an den AS Rom) leiht der FC Bayern zwei weitere Spieler bis zum 30.6.2010 aus.
Abwehrspieler Breno (20) und Mittelfeldspieler Andreas Ottl (24) spielen in der Rückrunde der laufenden Saison auf Leihbasis für den 1. FC Nürnberg. Darauf einigten sich die Verantwortlichen des FC Bayern mit den Verantwortlichen des 1. FC Nürnberg.
Hans-Martin Kleitsch ist fest angestellter Scout des FC Bayern München und fachsimpelt regelmäßig mit Paul Breitner und Co.
Als fest angestellter Fußball-Scout des Bundesligisten FC Bayern München kennt der Kirchheimer Schafhof-Bewohner Hans-Martin Kleitsch die bedeutenden europäischen Fußball-Stadien inzwischen fast wie seine Westentasche. Über 90 Dienstreisen kamen im Jahr 2009 zusammen – die meisten per Flugzeug.
Sein Terminkalender ist proppenvoll und ausnahmslos sind es europäische Fußball-Städte, deren Namen da handschriftlich und schwarz auf weiß prangen: Städte wie Rom, Nantes, Basel, Salzburg, Donezk, Eindhoven, Valencia, Bratislava, Sarajewo. Wochenendtermine, Mittwochtermine – mehr als 90 Städtetrips hat Hans-Martin Kleitsch in diesem Jahr hinter sich gebracht. Zu Bundesliga-Touren, die er im weißen Audi-Dienstwagen unternimmt, wird er auf Geheiß von Trainer Louis van Gaal auch schon mal delegiert, doch „überwiegend schaue ich mich im Ausland nach jungen Spielern um“, sagt der Kirchheimer. Kleitsch ist seit gut zehn Monaten Profi-Scout des FC Bayern München und das penible Beobachten karrierewilliger Fußball-Talente an Live-Schauplätzen von Erstliga-, Champions-League- oder Euro-Ligue-Spielen macht das überwiegende Gros seiner Arbeit aus.
Zig Dienstflüge und zigtausend Flugkilometer hat der frühere Spieler und Trainer des VfL Kirchheim inzwischen heruntergespult, und obwohl er schon immer VfB-Fan war, machen ihm die Spionagetouren in offizieller Bayern-Mission Riesenspaß. „Nie im Leben hätte ich daran gedacht, einmal solch einem Job zu bekommen“, sagt Kleitsch. Noch im Vorjahr, als erst sein Jugendtrainer-Engagement beim VfB Stuttgart nach 12 Jahren zerbrach und er dann Wiedereinstiegspläne beim VfL Kirchheim und Eintracht Frankfurt aus persönlichen Gründen wieder platzen ließ, schien sein Profi-Dasein einen Knick zu bekommen: Ab Herbst 2008 war er arbeitslos. Wenige Monate später, am 8. Februar, war er‘s nicht mehr: Nach einem Einstellungsgespräch an Münchens Säbener Straße und vorausgegangener Offerte von Bayern-Headcoach Wolfgang Dremmler per Handy (Kleitsch: „Der kannte mich noch gut von meiner VfB-Zeit“) bekam er einen Scout-Vertrag – einen mit enthaltener Probezeit. Doch schon mit der ersten Arbeitsprobe beim Zweitliga-Spiel Mainz 05 gegen Alemannia Aachen, sagt Kleitsch, hätte er dann doch den anvisierten, längerfristigen Vertrag zur Unterschrift vorgelegt bekommen. Jener gilt jetzt bis zum 30. Juni 2010 – quasi ein Anderthalbjahre-Vertrag.
Im Durchschnitt einmal pro Monat kommen sie zur turnusmäßigen Sitzung zusammen, die Bayern-Talentejäger: Scout-Meeting nennt sich das. Und dann sitzen sie da, im eigenen Büro an der Säbener Straße, und Hans-Martin Kleitsch, den Freunde in Kirchheim nur Hansi nennen, sitzt in illustrer Runde: Leute wie Paul Breitner, Björn Andersson, Egon Coordes, Wolfgang Grobe oder Christian Nerlinger, der Hoeneß-Nachfolger, kommen dann auch. Themenschwerpunkt ist, welche Rohdiamanten für den FC Bayern künftig eine Einkaufsoption sein könnten – oder nicht. Dazu führen sie bei den Bayern permanent zwei verschiedene Spielerlisten: die eine erfasst sozusagen die „heißen“ Kandidaten, die anderen hoch talentierte Kicker-Emporkömmlinge, die es im Auge zu behalten gilt. „Auf der ersten Liste stehen zehn Spielernamen, auf der anderen 30“, sagt Kleitsch.
Konkrete Namen? Er muss ob der Frage schmunzeln: So was ist Betriebsgeheimnis und jeder Scout erhält als Salär auch Schweigegeld. Was aber, hätte er freie Hand und das nötige Geld – wen aus deutschen Landen würde Kleitsch blind verpflichten? Der Fußballfachmann, der Anfang der Neunzigerjahre den späteren Nationalspieler Thomas Brdaric entdeckte, schwört auf Wolfsburgs Christian Gentner und Dortmunds Jungstar Mario Götze. „Gentner hat alles, was ein Fußballprofi braucht“, sagt Kleitsch, „und der 17-jährige A-Juniorenspieler vom BVB ist für mich Deutschlands größtes Talent. Ein Typ wie Thomas Hässler.“ Tief im Westen war Kleitsch auch schon: „Ich hab Götze beobachtet.“
Der Argentinier Mauro Zarate wäre vielleicht auch einer für den FC Bayern – sagt Kleitsch. Beobachtet hat er den 22-jährigen „Zehner“ von Lazio Rom am 13. Dezember beim 1:0-Sieg in der Serie A-Partie gegen CFC Genua im Stadion Olimpico di Roma. „Zarate steht von uns unter Beobachtung“, sagt Kleitsch. Mehr verrät er nicht, darf er nicht: Sein Job als Spieler-Observieren ist es lediglich, Informationen zu übermitteln. Das tut er per E-Mail und mittels eines Formblatts, in dessen Standardrubriken „Physis“, „Technik“, „Taktik“ oder „Zweikampf“ er seine Eindrücke schreibt. Hat der Spieler die gewünschte Qualitätsanmutung, wird er von den Bayern weiter beobachtet – im Zweifelsfall von anderen Scouts.
Kleitsch liefert die Eckpunkte eines Spielerprofils: alle Stärken, alle Schwächen. Dafür muss er manchmal früh aufstehen: Ein typischer Scout-Tag dauert länger als acht Stunden. Zähneputzen um halb acht, Einchecken im Münchner Flughafen um elf, Stunden später der Stadionbesuch, gegen sieben Uhr abends der Rückflug, Heimkehr nach der Tagesschau – so oder ähnlich sieht schon mal mal ein Arbeits-Samstag mit Auslandseinsatz für ihn aus. „Manchmal bleibe ich ich in Frankreich oder Italien auch über Nacht und checke mit meinem Rucksack in einem Hotel ein“, sagt er: Sonntags wartet dann ein zweites Spiel und ein zweites Spielerobjekt auf ihn.
Uli Hoeneß zu Ribéry-Spekulationen ''Es gibt keine Optionen''
30.12.2009, 18:42
Schon wird vermeldet, dass Franck Ribéry zu Real Madrid wechselt - für 55 Millionen Euro. Uli Hoeneß dementiert.
Richtung Spanien? Uli Hoeneß dementiert Meldungen, wonach der Wechsel von Franck Ribéry zu Real Madrid fest verabredet sei. Foto: ddp
Uli Hoeneß hat Meldungen dementiert, wonach der Wechsel von Franck Ribéry, 26, im Sommer 2010 zu Real Madrid fest verabredet sei. "Es gibt zur Zeit keinerlei Angebote, keine Optionen und keinerlei Gespräche um und mit ihm", sagte Hoeneß, der mit dem Jahreswechsel auch offiziell aus dem Amt des Sportmanagers des FC Bayern München in die Präsidentenrolle wechselt.
Am Mittwoch war auf einer Internetseite des Fernsehsenders Sat1 unter der Überschrift "ran.de exklusiv: Ribéry wechselt zu Real Madrid" verkündet worden, dass der Franzose ein Jahr vor Vertragsende gegen eine Ablöse von 55 Millionen Euro zu Real wechseln werde. Die Vereinbarung sei mit den Madrilenen im Sommer beim Transfer des Niederländers Arjen Robben nach München getroffen worden.
Laut Sat1-Meldung habe der FC Bayern damals "nicht wie kolportiert bereits die Ablöse von 25 Millionen Euro für Robben bezahlt. Vielmehr wird der genannte Betrag im kommenden Sommer mit der Ablöse für Ribéry verrechnet". Nach dieser Rechnung wäre es Real weitere 30 Millionen Euro wert, Ribéry vorzeitig aus seinem Kontrakt herauszukaufen. Dazu Hoeneß: "Es gibt keine Vereinbarung mit Real. Wir haben Robben ganz normal bezahlt."
Ziel des FC Bayern bleibe es, Ribéry zu halten: "Das ist die erste Option. Nur wenn wir keine Chance sehen, werden wir in Gespräche mit anderen eintreten." Derzeit sei nicht der rechte Zeitpunkt für Verhandlungen mit Ribéry: "Das hat keinen Sinn, er muss erst einmal gesund werden. Ein verletzter Spieler hat andere Dinge im Kopf."
Tatsache bleibt, dass bei einem Abschied von Ribéry wohl Real seine nächste Wahlstation sein dürfte, mit diesem Ziel hat er mehrmals öffentlich kokettiert. Interessant dürfte werden, wie sich Ribérys Verhältnis zu Louis van Gaal entwickelt. Zuletzt hatte es sich wieder eingetrübt, nachdem der Trainer einen angeblich versprochenen 20-Minuten-Einsatz gegen Hertha BSC (5:2) kurzfristig stornierte. Ribéry hat in der Bundesliga-Hinrunde nur in sechs von 17 Ligaspielen (ein Tor) mitgewirkt.
Nach Luca Toni, Andreas Ottl und Breno verzeichnet der FC Bayern in der Winterpause einen vierten Abgang. Alexander Baumjohann verlässt nach nur einem halben Jahr in München den deutschen Rekordmeister und wechselt zum FC Schalke 04.
Am Samstagabend einigten sich die Verantwortlichen des FC Bayern mit Schalkes Manager und Cheftrainer Felix Magath auf einen Transfer des 22-Jährigen. Über die Ablösesumme vereinbarten beide Klubs Stillschweigen.
Nur drei Ligaspiele
Baumjohann war im vergangenen Sommer von Borussia Mönchengladbach ablösefrei nach München gewechselt. Im hochkarätigen FCB-Kader kam er aber nicht über die Reservistenrolle hinaus. Nur drei Ligapartien und ein DFB-Pokal-Spiel bestritt er für den Rekordmeister, drei Mal spielte er darüber hinaus in der zweiten Mannschaft.
Nun kehrt Baumjohann dorthin zurück, wo sein Aufstieg begann. Von 2000 bis 2007 hatte er bereits das Trikot des FC Schalke getragen, als 16-Jähriger dort sein Profidebüt gegeben. Der FC Bayern wünscht Alexander Baumjohann bei seinem neuen und alten Klub alles Gute.
Abspecken - nach den Weihnachtsfeiertagen gehört das wohl bei nahezu jedem zu den guten Vorsätzen. Mit Diäthalten und vielleicht auch ein bisschen Sporttreiben sollen die überflüssigen Pfunde wieder purzeln. Abspecken hieß auch das Motto beim FC Bayern in diesen Tagen. Innerhalb einer halben Woche haben die Verantwortlichen des Rekordmeisters den zu Saisonbeginn mit 26 Mann sehr großen Kader um vier Profis verkleinert.
Nach Luca Toni (AS Rom), Andreas Ottl und Breno (beide 1. FC Nürnberg) wird nun auch Alexander Baumjohann seinen Spind an der Säbener Straße räumen. Während die drei erstgenannten Spieler ausgeliehen wurden, hat Baumjohann den Rekordmeister ganz verlassen. Der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler wurde zum Bundesliga-Konkurrenten FC Schalke 04 verkauft. Bei den „Knappen“ hatte Baumjohann als 17-Jähriger erstmals Bundesligaluft geschnuppert.
Drei Talente rücken auf
Mit José Sosa, der bereits vor einigen Wochen bis zum Sommer zu Estudiantes de La Plata nach Argentinien ausgeliehen wurden, ist der Kader im Vergleich zum Saisonbeginn sogar um fünf Profis leichter, was ganz im Sinne von Trainer Louis van Gaal ist. Der 58-Jährige hatte immer wieder gesagt, dass er am liebsten mit 20 bis 22 Profis arbeitet („Mehr sind nicht gut für Stimmung und Motivation“) und dazu noch ein paar Talente mittrainieren lassen möchte.
So werden nun nicht Toni, Ottl und Co. am Montagmorgen ein Zimmer im Wintertrainingslager in Dubai beziehen, sondern drei Spieler aus der zweiten Mannschaft. David Alaba (17), Mehmet Ekici (19) und Diego Contento (19) sollen die Gelegenheit bekommen, bei Van Gaal und seinem Trainerstab vorzuspielen. Speziell Alaba hatte schon vor der Winterpause die eine oder andere Einheit bei den Profis mitgemacht. Es wäre sicherlich keine Überraschung, wenn Van Gaal nach Thomas Müller und Holger Badstuber in absehbarer Zeit das nächste Eigengewächs in seine Mannschaft einbaut.
Toni schon im Roma-Trikot
Ottl und Breno, die beide in der Hinrunde nicht über eine Reservistenrolle hinauskamen, sollen derweil im benachbarten Nürnberg dauerhaft zum Einsatz kommen und sich dadurch weiterentwickeln. Club-Coach Dieter Hecking hat bereits angekündigt, dass er voll auf seine beiden „Neuen“ vom FCB bauen will. „Wer bei den Bayern die Nummer 14 oder 15 ist, der kann so schlecht nicht sein“, sagte er am Sonntag im Trainingslager der Franken im türkischen Belek. Ottl und Breno werden dort am Montag erstmals mit ihren neuen Teamkollegen trainieren.
Sein erstes Training und auch sogar sein erstes Testspiel beim neuen Arbeitgeber hat Toni bereits hinter sich. Gegen seinen ehemaligen Klub Cisco Roma feierte der 32-Jährige am Samstag seinen Einstand im Trikot des AS Rom. „Ich bin überglücklich und hochmotiviert. Ich will hier gut spielen und Tore machen“, sagte der zunächst bis zum Saisonende von den Bayern ausgeliehene Mittelstürmer bei seiner offiziellen Vorstellung.
Nur 91 Bundesligaminuten für 'Baumi'
Toni, der zuletzt unter Van Gaal schlechte Karten hatte und nicht mehr von ihm berücksichtigt wurde („Luca erfüllt nicht die Ansprüche an einen Spieler des FC Bayern“), möchte sich in Rom auch wieder für die italienische Nationalmannschaft empfehlen: „Die Nationalelf kann nur eine Folge guter Leistungen beim AS Rom sein.“
Wie es nach dem halben Jahr mit Toni weitergeht, ist noch offen. „Zur Bayern-Führung habe ich ein hervorragendes Verhältnis”, sagte der Weltmeister von 2006. Seine erste echte Bewährungsprobe wartet am Mittwoch im Serie A-Spiel bei US Cagliari. „Ich habe Riesen-Lust, dieser Mannschaft zu helfen“, sagte Toni, der beim FC Bayern 2008 das nationale Double gewann und mit 24 Toren Bundesligatorschützenkönig wurde. In dieser Saison bestritt er auch aufgrund von Achillessehnenproblemen zum Auftakt lediglich vier Bundesligaspiele und blieb dabei ohne Torerfolg.
Insgesamt auf lediglich 91 Bundesligaminuten bei drei Einsätzen kam Baumjohann für die Münchner. Der feine Techniker war im Sommer ablösefrei von Borussia Mönchengladbach zum FCB gewechselt, konnte sich bei Van Gaal aber nicht durchsetzen. Nach nur einem halben Jahr geht der 22-Jährige nun zum FC Schalke 04, wo er einen Vertrag bis zum 30. Juni 2013 erhält. Sein Kontrakt in München wäre noch bis Sommer 2012 gelaufen. „Wir haben in der Hinrunde in der Offensive nicht so gut gespielt wie wir wollten. Deshalb ist Baumjohann eine sehr gute Verpflichtung für uns", sagte S04-Coach Felix Magath.
Ist immer noch ein guter aber nicht so gut wie Gomez^^... Und wenn er sich nicht durchsetzen will und nur noch meckert muss er halt gehen.
naja schauen wir mal wie gomez mit 32 ist
aber im prinzip hast du recht nur sollte mann immer auch dran denken
was der spieler für den verein geleistet hat und das war ok
nur seine zeit war eben zuende in bayern
zuviele stürmer da musste einer dran glauben
Aufgalopp in 2010 FCB nimmt Rückrundenvorbereitung auf
03.01.2010
Es geht wieder los! Als einer der letzten Klubs in der Bundesliga hat der FC Bayern die Winterpause beendet und die Vorbereitung auf die Rückrunde aufgenommen. Trainer Louis van Gaal bat seinen um vier Profis reduzierten Kader (fcbayern.de berichtete) am späten Sonntagnachmittag zum Aufgalopp ins neue Jahr.
„Ich freue mich, dass es wieder losgeht", hatte Youngster Thomas Müller vor dem ersten Training in 2010 gesagt. „Der Urlaub hat gutgetan, aber jetzt ist das Kribbeln wieder da", sagte Mario Gomez auf dem Weg in die Mannschaftskabine. Nach einer kurzen Besprechung betraten Van Gaal und seine Mannschaft gegen 16.50 Uhr den von der Rasenheizung bestens präparierten Platz hinter dem ServiceCenter.
350 Zuschauer
Knapp 350 Zuschauer verfolgten bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt das Geschehen und sahen dabei auch einen gut gelaunten Franck Ribéry. Der Franzose will nach langer Verletzungspause wieder voll angreifen. Van Gaal verspricht sich Großes mit dem wiedergenesenen Mittelfeldstar: „Ich denke, dass wir mit Franck wahrscheinlich noch Besseres leisten können. Und wenn wir Besseres leisten als die letzten Wochen, haben wir große Chancen etwas zu holen - einen Titel meine ich", sagte der Niederländer.
Nach der Einheit an der Säbener Straße geht es für die Bayern-Spieler weiter zum Münchner Flughafen. Gegen 22.00 Uhr ist Abflug zum Wintertrainingslager in Dubai. Bis zum 10. Januar bereitet sich der Rekordmeister unter der warmen Wüsten-Sonne im Scheichtum am Persischen Golf auf den Titelkampf in Bundesliga, DFB-Pokal und Champions League vor. „Wir haben im letzten Jahr keinen Titel gewonnen, jetzt zählt nur Titelsammeln", gab Philipp Lahm die Marschrichtung für die kommenden Wochen vor.
Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen von über 30 Grad Celsius hat der FC Bayern am Montagvormittag (Ortszeit) die Arbeit in Dubai aufgenommen. Im Stadion „Al Maktoom“ des örtlichen Erstligisten Al-Nasr absolvierte die Mannschaft ihre erste Trainingseinheit, allerdings ohne Franck Ribéry.
Der Franzose hatte beim Trainingsauftakt am Sonntag in München Blutergüsse an seinen beiden großen Zehen erlitten, deren Nägel daraufhin aufgebohrt werden mussten. In Dubai setzte er vorerst mit dem Mannschaftstraining aus und arbeitete individuell im Fitnessraum des Stadions mit Rehacoach Thomas Wilhelmi. „Es ist eigentlich fast unglaublich und für die Trainer und die Mannschaft sehr bitter", sagte Trainer Louis van Gaal : „Aber wir können es jetzt nicht ändern. Wir hoffen, dass die medizinische Abteilung ganze Arbeit leistet und er so schnell wie möglich zurückkehrt."
Auf dem Rasen trainierte derweil der Rest der Mannschaft: 20 Profis und die drei Amateure David Alaba, Mehmet Ekici und Diego Contento, die mit an den Persischen Golf gereist sind. Zum Auftakt standen Konditionsarbeit sowie ein rund 45-minütiges Trainingsspiel auf dem Programm, bei dem die Münchner gleich mächtig ins Schwitzen gerieten. Van Gaal ließ seine eingespielte A-Elf gegen ein B-Team antreten - die A-Elf gewann dank zweier Tore von Mario Gomez mit 2:0.
Erst wenige Stunden zuvor war der Bayern-Tross aus dem verschneiten München in Dubai eingetroffen. Auf dem gut fünfstündigen Flug hatten die meisten nur ein, zwei Stunden Schlaf abgekommen. Nach einem Frühstück im Hotel „The Palace - The Old Town“ und einer kurzen Ruhepause bat Van Gaal dann schon zur ersten Übungseinheit. Am Nachmittag wird die Mannschaft im Hotel einen Fitnesstest absolvieren.
Man kann sich drehen und wenden, wie man will: Der Burj Dubai ist allgegenwärtig. Mehr als 800 Meter reckt sich die stolze Fassade aus Glas und Stahl in den blauen arabischen Himmel. Der „Turm von Dubai“, das höchste Gebäude der Welt, ist ein weithin sichtbarer Fixpunkt, ein neuer Superlativ in der Super-Architektur Dubais - und ein Symbol für die Ziele des FC Bayern. Denn auch der deutsche Rekordmeister will hoch hinaus.
„Wir wollen da weitermachen, wo wir aufgehört haben“, sagte Holger Badstuber am Montag, dem ersten Tag des FCB-Trainingslagers im Wüstenemirat, dem Tag der Eröffnung des Burj Dubai. „Wir wollen angreifen, vor allem in der Bundesliga. Aber auch in den anderen Wettbewerben wollen wir möglichst viel erreichen.“
Zäher Auftakt
Nur zwei Punkte hinter Spitzenreiter Leverkusen überwintert der FC Bayern in der Bundesliga, in der Champions League steht er im Achtel-, im DFB-Pokal im Viertelfinale. Am Ende der Saison wollen die Münchner den einen oder anderen Titel in den Händen halten, die Grundlagen für eine erfolgreiche Rückrunde sollen in den kommenden sechs Tagen in Dubai gelegt werden. „Wir haben gute Bedingungen - nur Training, keine Spiele“, sagte Sportdirektor Christian Nerlinger.
„Louis van Gaal hat gesagt, dass es ein hartes Trainingslager wird“, berichtete Badstuber, „aber es gehört einfach zur Vorbereitung dazu, dass man härtere Einheiten hat.“ Das erste Training in Dubai (siehe eigener Bericht) war ein kleiner Vorgeschmack darauf, was die Spieler am Persischen Golf erwartet: viel Konditionsarbeit, aber auch technisch-taktische Übungen. „Es war schon etwas zäh, aber da muss man durch“, erzählte Thomas Müller nach der Auftakteinheit.
'Hier ist alles möglich'
Wie die meisten seiner Mannschaftskameraden hatte der Mittelfeldspieler auf dem fünfstündigen Flug ins Wüstenemirat kaum geschlafen hatte. Um 6.33 Uhr (Ortszeit) waren die Bayern am Montagmorgen am Dubai International Airport gelandet. Nur wenige Stunden danach stand bereits das erste Training auf dem Programm. Die Zeit bis zum Rückrundenauftakt am 15. Januar gegen Hoffenheim sei kurz, erinnerte Müller. „Da dürfen wir nicht meckern, sondern müssen das durchpauken.“
Bereits zum sechsten Mal haben die Münchner in Dubai ihr Winterquartier aufgeschlagen. Wie vor einem Jahr logieren sie im Hotel „The Palace - The Old Town“, direkt am Fuß des Burj Dubai. „Es ist gigantisch“, meinte Müller mit Blick auf den in der Nachmittagssonne glitzernden Super-Wolkenkratzer. Badstuber sagte: „Man hält so etwas nicht für möglich. Aber hier ist offenbar alles möglich.“ In Dubai werden Träume wahr - der FC Bayern träumt von Titeln.
'Habe versucht zu helfen' Dubai-Experte Pagelsdorf im Interview
Es ist „sein" Platz, auf dem der FC Bayern in Dubai trainiert. Es ist „sein" Team, das hier im Stadion „Al Maktoom“ normalerweise spielt. Doch für den FC Bayern hat Frank Pagelsdorf alle Türen geöffnet. Der 51 Jahre alte ehemalige Bundesligatrainer (Hansa Rostock, Hamburger SV) ist Chefcoach des Dubaier Erstligisten Al-Nasr und ein interessierter Beobachter des Bayern-Trainings.
Bereits zum zweiten Mal ist Pagelsdorf seit Januar 2009 bei Al-Nasr beschäftigt. Schon in der Saison 2004/05 war er hier tätig, bei einem Klub, der mit Eduard Geyer, Hagen Reek und Reiner Hollmann bereits drei andere deutsche Trainer beschäftigt hat. Mit fcbayern.de sprach Pagelsdorf über seine exotische Aufgabe in Dubai.
Das Interview:
fcbayern.de: Herr Pagelsdorf, ein deutscher Trainer in Dubai. Wie hat es Sie hierher verschlagen? Frank Pagelsdorf: „Der Kontakt kam vor fünf Jahren über den ehemaligen Co-Trainer von Eduard Geyer, Hagen Reeck, zustande. Er hat mir gesagt, dass Al-Nasr einen deutschen Trainer sucht. Er und Eduard Geyer waren früher selbst hier bei Al-Nasr Trainer und mit Energie Cottbus waren sie vor sieben, acht Jahren auch schon in Dubai im Trainingslager. Ich habe mir dann die Bedingungen hier angekuckt und nach ein paar Tagen entschieden, hier zu bleiben. Das zweite Mal hierherzukommen war wesentlich einfacher, weil ich wusste, was mich erwartet. Ich kenne die Region, den Verein und weiß, dass ich hier sehr gute Bedingungen vorfinde.“
fcbayern.de: Bei Al-Nasr gibt es ja eine richtige Tradition deutscher Trainer. Warum ist das so? Pagelsdorf: „Das hängt davon ab, wer Meister wird. Wenn ein brasilianischer Trainer Meister wird, wären in der Zukunft immer Brasilianer geholt worden. Das ist hier einfach so.“
fcbayern.de: Was ist das Reizvolle an der Aufgabe, Fußballtrainer in Dubai zu sein? Pagelsdorf: „Dubai und die Vereinigten Arabischen Emirate sind im Fußball völlig im Aufbruch. Als ich vor fünf Jahren hier war, gab es keine Profiliga. Jetzt gibt es seit einer Saison die Profiliga. Ich glaube, dass das Land etwas aufbauen möchte, dass der Profibereich und die Nationalmannschaft weiterentwickelt werden sollen.“
fcbayern.de: Ist Fußball die Sportart Nummer eins in Dubai? Pagelsdorf: „Nein. Kamelrennen, Pferderennen und viele andere Sachen sind hier in der Region als Sportart populärer. Aber Fußball ist im Kommen. Und die Leute sind auf jeden Fall sehr fußballbegeistert.“
fcbayern.de: Wie hoch ist das Niveau hier im Vergleich zu Deutschland? Pagelsdorf: „Die Spitzenvereine haben auf jeden Fall Zweitliganiveau. Das Niveau steigert sich momentan, weil die Vereine hier zum Teil hochkarätige Spieler aus dem Ausland verpflichten. Ich bin überzeugt, dass der Fußball hier einen großen Schritt nach vorne machen wird.“
fcbayern.de: Erzählen Sie uns ein bisschen etwas von den Rahmenbedingungen, unter denen in Dubai Fußball gespielt wird. Pagelsdorf: „Im Sommer ist es viel zu heiß, deswegen fängt die Saison erst spät im September an. Dann sind immer noch weit über 35 Grad. Die Spiele finden meistens abends statt. Die Anstoßzeiten sind recht unterschiedlich, weil sie auch vom Beten abhängig sind. Heute Abend spielen wir ein Lokalderby im Pokal, da werden circa 1.500 Zuschauer ins Stadion kommen.“
fcbayern.de: Sie sind aktuell Neunter in einer Liga mit zwölf Mannschaften. Wie zufrieden sind Sie mit dem Saisonverlauf? Pagelsdorf: „Momentan sind wir nicht zufrieden. In der Defensive haben wir ziemliche Probleme, dazu fallen elf Spieler verletzt aus. Deswegen kämpfen wir uns zurzeit so ein bisschen durch die Saison. Der Verein hat mir einen recht langfristigen Vertrag bis 2012 gegeben. Unser Ziel ist es, in zwei, drei Jahren um die Spitze mitzuspielen.“
fcbayern.de: Hatten Sie Einfluss darauf, dass der FC Bayern jetzt hier in Dubai trainiert? Pagelsdorf: „Grundsätzlich ist es für Bundesligisten immer schwierig, ein Hotel zu finden, zu dem ein Trainingsplatz gehört. Die logische Konsequenz ist, dass man versucht, bei einem Verein vor Ort zu trainieren. Wir haben hier gute Bedingungen, daher bietet sich das an. Ich habe versucht ein bisschen zu helfen.“
fcbayern.de: Sie haben ja sogar eigene Trainingseinheiten verschoben, nur damit der FC Bayern trainieren kann. Pagelsdorf: „Das ist kein Problem für mich.“
fcbayern.de: Schauen Sie sich gerne mal eine Einheit des FC Bayern hier an? Pagelsdorf: „Ja, grundsätzlich. Es ist für mich sehr interessant zu sehen, wie und was trainiert wird.“
fcbayern.de: Vielen Dank für das Gespräch, Herr Pagelsdorf. Und viel Erfolg heute Abend im Pokal!
Gute Nachrichten aus Dubai. Franck Ribéry ist auf den Trainingsplatz zurückgekehrt. Zwar konnte der Franzose auch am zweiten Tag des Trainingslagers in Dubai nicht mit der Mannschaft arbeiten. Wegen Blutergüssen wurden dem 26-Jährigen am Montag die beiden großen Zehen aufgebohrt (fcbayern.de berichtete). Immerhin ist er aber in Laufschuhen schmerzfrei, so dass er am Dienstagvormittag rund 30 Minuten lang einige Runden im Stadion „Al Maktoum“ drehen konnte.
Anschließend standen für Ribéry noch Kraftübungen auf dem Programm. Mit einer Rückkehr des 26-Jährigen ins Mannschaftstraining ist wohl erst in ein paar Tagen zu rechnen. „Ich hoffe, dass ich so bald wie möglich wieder Fußballschuhe anziehen kann. Denn ich brauche das Training mit der Mannschaft", sagte Ribéry auf Anfrage von fcbayern.de. Ob er dann noch rechtzeitig fit wird für den Rückrundenauftakt am 15. Januar gegen Hoffenheim bleibt abzuwarten: „Die Zeit ist kurz."
Genervt sei er aufgrund der erneuten Verletzung, sagte der Mittelfeldstar. Eigentlich war seine Comeback schon zum Hinrundenfinale gegen Hertha anvisiert, doch eine Zehenverletzung machte dies unmöglich. „Vor der Winterpause hatte ich schon wieder gut mit der Mannschaft trainiert. Während des Urlaubs habe ich auch super gearbeitet. Ich hatte ein individuelles Programm, das ich sehr ernst genommen habe, und das hat mir gut getan", berichtete der Franzose.
Ribéry hofft aber, gegen Hoffenheim erstmals seit knapp drei Monaten wieder zum Kader gehören zu können. „Er war schon vor der Winterpause nahe dran. Aber er hat jetzt zwei, drei Monate nicht gespielt. Da ist jeder Tag weniger im Training schlimm,“ sagte Trainer Louis Van Gaal im Interview mit FCB.tv.
Van Gaal zufrieden mit Trainingsarbeit
Bis auf Ribéry konnten am Dienstag alle Spieler am Training teilnehmen. Am Vormittag teilte Van Gaal seine Mannschaft in zwei Gruppen auf. Eine absolvierte im Fitnessraum des Stadions „Al Maktoom“ Krafttraining, für die andere standen auf dem Rasen Kräftigungs- und Stabilisationsübungen sowie ein intensives Fußballspiel Sechs gegen Sechs auf dem Programm.
„Gutes Training!“, lobte Van Gaal anschließend. Der Coach hat nach der Winterpause „einen sehr guten Eindruck“ von seiner Mannschaft. „Die Spieler sind wieder hungrig auf den Ball. Ich bin sehr zufrieden.“
Robben auf Gomez - Tor! Ein Offensivduo schießt sich warm
Robben auf Gomez - Tor! Gleich zweimal haben sich die beiden FCB-Profis im ersten Trainingsspiel in Dubai gesucht und gefunden. Arjen Robbens maßgenaue Vorarbeit vollendete Mario Gomez beide Male eiskalt. „Gestern war gut“, blickte Robben am Dienstag zufrieden auf den Start des Trainingslagers zurück. Und für Mario Gomez war es ohnehin keine Frage, dass er nach dem Urlaub an die Leistungen vor der Winterpause anknüpfen würde: „In zwei Wochen verliert man nicht viel.“
In den letzten fünf Bundesligaspielen vor der Winterpause hatte Gomez jedesmal getroffen, insgesamt traf er in seinem ersten Bayern-Halbjahr in 24 Pflichtspielen 12 Mal. „Ich bin kein Spieler, der sich irgendwelche Marken steckt. Noch nie habe ich mir eine Torquote vorgenommen“, meinte der 23-Jährige mit Blick auf die bald beginnende Rückrunde. Doch natürlich will er seine Trefferzahl in den kommenden Monaten weiter in die Höhe schrauben. Denn Gomez hat sich gerade erst eingeschossen beim FCB.
„Ich habe wieder mal bestätigt bekommen: Wenn man hart arbeitet, kann man sein Glück erzwingen, dann wird man belohnt“, meinte er. Auch zu Saisonbeginn hatte er Tore erzielt, doch Van Gaal sei mit seinem Zusammenspiel mit der Mannschaft nicht zufrieden gewesen und nahm ihm deswegen zwischenzeitlich aus der Mannschaft, berichtete Gomez. Das hat sich inzwischen geändert.
„Jetzt kennt man sich ganz gut. Man weiß, wie der andere läuft und den Ball spielt“, sagte der ehemalige Stuttgarter, der wie der Rest der Mannschaft erst einmal die Philosophie des neuen Trainers verinnerlichen musste. „Alle Spieler verstehen jetzt mehr, was der Trainer will“, erzählte Robben, der überzeugt ist: „Wir können noch besser werden. Wir sind noch nicht top, aber auf einem guten Weg.“
Vorfreude auf die Rückrunde
Das sagte Robben auch über sich selbst. Ende August war der 25 Jahre alte Holländer von Real Madrid zum deutschen Rekordmeister gewechselt und erlebte mit zwei Toren gegen Meister Wolfsburg einen Traumeinstand. „Der Anfang in München war sehr schön. Aber ich hatte in Madrid keine gute Saisonvorbereitung, danach kamen die Probleme mit dem Knie. Erst im letzten Hinrundenspiel gegen Hertha habe ich wieder 90 Minuten gespielt. Darum habe ich viel Lust auf die zweite Saisonhälfte.“
Eine Knie-OP zwang Robben ab Oktober größtenteils zum Zusehen, doch diese gesundheitlichen Probleme sind jetzt überstanden. „Mein großes Ziel ist es, bei möglichst allen Spielen dabei zu sein“, wünschte er sich für die Rückrunde. Auf viele Vorlagen von Robben hofft Gomez. „Er geht immer nach vorne, sorgt für Verwirrung beim Gegner und reißt Räume frei - das ist für uns Stürmer überragend“, lobte er die Qualitäten des dribbelstarken Holländers.
Flügelzange vor Comeback
Und dann ist ja auch noch Franck Ribéry. Der Franzose steht nach dreimonatiger Pause wegen Knieproblemen ebenfalls kurz vor dem Comeback. Momentan hindert ihn nur noch eine Zehen-Entzündung am Trainieren (fcbayern.de berichtete). „Wenn er da ist, spielen wir noch besser“, sagte Gomez, „als Gegenspieler weiß man nie, was er machen wird, wenn er auf einen zuläuft. Als Mitspieler weiß man, welchen Pass er spielen wird.“
Ribéry links, Robben rechts - in der Hinrunde konnte die Flügelzange des FC Bayern nur in sechs Spielen zupacken. Robben hofft jetzt, „dass wir die ganze zweite Saisonhälfte zusammen spielen können. Wir haben beide große Lust.“ Gomez freut sich schon auf das Zusammenspiel mit dem Dribbel-Duo: „Das sind zwei Weltklassespieler. Kein Stürmer der Welt würde sich weigern, mit ihnen zu spielen.“
Einspielen für die Rückrunde
Ribéry auf Gomez - Tor! Ob es noch in Dubai zu diesem Spielzug kommt, ist aufgrund der Verletzung Ribérys noch offen. Solange kann sich aber immerhin das Duo Robben-Gomez weiter einspielen. Und das sei auch notwendig, meinte Robben. „Wir haben ja noch nicht so oft miteinander gespielt“, sagte er aufgrund der Ausfälle in der Hinrunde. Bisher lässt es das Offensivduo des FC Bayern aber unter Dubais Sonne schon ganz vielversprechend krachen.
“Ich hoffe, das wir bald schon über Luca Tonis endgültigen Transfer verhandeln können“, sagte AS-Sportdirektor Daniele Pradé am Dienstag am Rande einer Fußball-Tagung in Dubai über den zunächst nur bis zum Sommer vom FC Bayern München ausgeliehenen Mittelstürmer.
Einem Transfer des Italieners dürfte nichts im Wege stehen. Bayern-Präsident Uli Hoeneß hatte bereits in der Vorwoche “Grünes Licht“ für Tonis endgültige Heimkehr nach Italien gegeben. Hoeneß wünschte dem Ex-Bayern eine erfolgreiche Rückrunde mit den Römern und einen Anschlussvertrag vom Sommer an in der Ewigen Stadt. Vor seinem Ligadebüt am Mittwoch im Serie-A-Spiel in Cagliari wird Toni bereits mit Vorschusslorbeeren überhäuft: “Ich bin mir sicher, dass Luca sehr gut spielen wird“, sagte Pradé.
Schon nach seinem ersten Einsatz für den AS Rom beim 3:0-Sieg im Freundschaftsspiel am vergangenen Samstag gegen Cisco Roma hatte der 33 Jahre alte Stürmer sehr gute Kritiken bekommen. Obwohl der Weltmeister von 2006 nur 60 Minuten spielte und kein Tor erzielte, meinte der Coach des Tabellen- Vierten, Claudio Ranieri, zufrieden: “Luca hat mir gefallen.“ Der zuletzt von Bayern-Trainer Luis van Gaal ausgemusterte Stürmer strebt in Rom auch ein Comeback in der italienischen Nationalelf für die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika an. Derzeit gehört der aus Modena stammende Angreifer nicht zum Stammkader der Azzurri.
Die beiden großen Zehen sind dick verbunden und stecken in plüschig-weißen Hotelschlappen, Fußballschuhe hat Franck Ribéry auch am dritten Tag des Trainingslagers in Dubai nicht getragen. Statt mit der Mannschaft zu trainieren, arbeitete der Franzose wieder allein im Kraftraum. „Jetzt kommt er nicht einmal mehr in Turnschuhe“, berichtete sein Freund und Teamkollege Daniel van Buyten.
„Einen Tag ist es besser, einen Tag schlechter“, erzählte Ribéry, den seit der Ankunft in Dubai eine Entzündung der großen Zehen stark behindert. „Es ist sehr schmerzhaft“, sagte der 26-Jährige, der sich nicht erklären kann, woher die Probleme kommen: „Ich weiß es nicht. Am Sonntag in München habe ich ganz normal trainiert, in keinen neuen Schuhen. Im Flugzeug nach Dubai kam dann der Schmerz, so dass wir in Dubai Löcher gebohrt haben. Es ist viel Blut und Wasser abgelaufen.“
Seitdem kann der Franzose fast nur barfuß im Fitnessraum trainieren, nur als Zaungast taucht er immer wieder bei den Einheiten der Mannschaft auf - und das in der Vorbereitung auf eine der wichtigsten Halbserien seiner Karriere. Mit dem FC Bayern möchte er in der Bundesliga und in der Champions League angreifen, im Sommer steht dann die Weltmeisterschaft auf dem Programm.
„Die Rückrunde ist sehr wichtig für den Verein und für mich. Aber wegen dieser kleinen Probleme kann ich nicht in Form kommen“, ärgerte sich Ribéry, der schon seit Saisonbeginn vom Verletzungspech verfolgt wird. Erst zwang in eine Entzündung der Patellasehne im Knie zu einer langen Pause, dann verhinderte eine Nagelbettentzündung vor der Winterpause sein Comeback. Und jetzt zwingen in die großen Zehen erneut zum Zuschauen.
„Manchmal ist es hart und stressig“, deutete Ribéry in Dubai an, wie sehr ihm sein bisheriger Saisonverlauf zu schaffen macht. Nur neun Pflichtspiele, davon zwei über 90 Minuten, hat er in der Hinrunde bestritten, zum letzten Mal kam er vor drei Monate zum Einsatz. Doch Ribéry lässt sich nicht unterkriegen. Noch in Dubai, so hofft er, will er wieder mit dem Ball trainieren. „Gegen Hoffenheim im Kader zu stehen, wäre schön“, schloss er sein Mitwirken zum Rückrundenstart nicht aus.
Und auch eine Vertragsverlängerung beim FC Bayern kann sich der französische Nationalspieler vorstellen. „Natürlich“ sei das möglich, meinte der von europäischen Topklubs umworbene Dribbelkünstler, dessen Vertrag beim deutschen Rekordmeister noch bis 2011 läuft: „Die Bayern haben alle Chancen, mich zu halten. Es ist ein großer Klub, sie haben immer alles für mich getan. Ich fühle mich hier wohl." Noch vor der Weltmeisterschaft wolle er seine Zukunft klären. Am wichtigsten für Ribéry ist momentan aber erst einmal, wieder Fußballschuhe tragen zu können.
Offensive, Defensive, Kondition Bayern legen die Latte noch höher
Es ist der dritte Tage im Trainingslager des FC Bayern und die Arbeit hat erste Spuren hinterlassen. Tapeverbände und Blasenpflaster zieren so manchen Fuß und „natürlich merkt man die Beine“, wie Philipp Lahm nach vier Trainingseinheiten sowie einem Fitnesstest feststellte. Doch der guten Laune im Bayern-Kader tut dies keinen Abbruch. Beim deutschen Rekordmeister herrscht unter der Sonne Dubais Aufbruchstimmung.
„Man spürt das im Training“, sagte Mario Gomez, „jeder Spieler hat wieder das Gefühl: Wir sind wer. Die anderen Teams bringen Bayern wieder einen anderen Respekt entgegen.“ Sechs Siege in Folge haben die Brust der Münchner vor der Winterpause anschwellen lassen. „Da haben wir nicht nur gewonnen, sondern auch überzeugend gespielt“, blickte Thomas Müller zurück. Und zum Rückrundenstart will der FCB noch eine Schippe drauflegen.
Defensiv und offensiv verbessern
„Es reicht nicht, auf dem Niveau zu bleiben. Unser Spiel muss sich noch verbessern“, betonte Lahm. Man habe zu viele Chancen des Gegners zugelassen, bemängelte der Rechtsverteidiger: „In den letzten Spielen vor der Winterpause haben wir unnötige Gegentore bekommen. Das müssen wir abstellen.“
Und auch Offensiv ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. „In den letzten drei Spielen vor der Pause haben wir 14 Tore gemacht. Aber es liegt noch viel Arbeit vor uns“, meinte Arjen Robben. An der Abstimmung untereinander und am Positionsspiel feilt Trainer Louis van Gaal daher mit seinen Spielern in Dubai. Und natürlich an der Kondition. „Aber ich denke nicht, dass wir in der Pause viel Ausdauer verloren haben“, meinte der FCB-Chefcoach.
Immer mit dem Ball
Klassische Konditionsarbeit mit langen Läufen sucht man im Training der Bayern daher vergeblich. Stattdessen ist fast immer der Ball im Spiel. „Das macht natürlich mehr Spaß“, berichtete Müller. Das heißt aber nicht, dass die Spieler nicht an ihre Grenzen gehen müssen. Ganz im Gegenteil. Van Gaal wacht mit seinen Assistenten sehr aufmerksam darüber, dass alle Übungen mit hoher Intensität ausgeführt werden.
Gleichzeitig ist auch der Kampf um die Plätze im Team voll ausgebrochen, der sich nach den vier Abgängen in der Winterpause ohnehin zugespitzt hat. Zieht man die drei Torhüter ab, kämpfen 18 Spieler um zehn Posten in der ersten Elf. „Man sieht auf dem Platz, dass jeder will“, stellte Lahm fest.
Zuversicht für die Rückrunde
Jeder will spielen, jeder will sich verbessern. Und das sorgt für „eine sehr, sehr gute Stimmung“ (Lahm) im Bayern-Lager. „Ich habe einen sehr guten Eindruck“, meinte Van Gaal, der streng, aber ebenfalls sichtlich bestens gelaunt, mit der Mannschaft arbeitet. „Unser Spiel hat Struktur, jeder sieht, dass es vorangeht“, sagte Lahm, „deswegen bin ich zuversichtlich für die Rückrunde.“
Nerlingers Ausblick 'Dieses Jahr ist einiges zu holen'
Endlich ausschlafen! Am vierten Tag des Trainingslagers in Dubai gönnte Chefcoach Louis van Gaal seiner Mannschaft einen freien Vormittag. Dennoch kroch ein kleiner Teil der Bayern-Reisetruppe am Donnerstag früh aus den Federn. Sportdirektor Christian Nerlinger, Torwart Jörg Butt, die Physiotherapeuten Gerry Hoffmann und Stephan Weickert sowie Sportpsychologe Philipp Laux trafen sich schon vor neun Uhr morgens vor dem Mannschaftshotel. Sie hatten ein Ziel: das höchste Gebäude der Welt.
„Es ist ein sehr eindrucksvolles Gebäude, auch ästhetisch sehr gelungen“, sagt Nerlinger, als er am Fuß des in der Morgensonne glitzernden Burj Dubai steht, der bei seiner Eröffnung vergangenen Montag in Burj Khalifa umgetauft wurde. 828 Meter hoch ist der Super-Wolkenkratzer, der unter anderem ein Hotel, Luxuswohnungen und Büros beheimatet - und natürlich eine Aussichtsplattform. Diese, im 124. Stock, ist das Ziel der Bayern-Gruppe.
„Die Spieler haben mir schon gesagt, dass sie froh sind, dass unser Trainer nicht Felix Magath heißt“, schmunzelt Nerlinger. Der ehemalige Bayern-Coach ist dafür bekannt, seine Spieler gerne Treppen hochzujagen. „Das wäre eine wunderbare Herausforderung für ihn“, sagt Nerlinger. Ohne Magath nehmen die Bayern lieber den Aufzug. 60 Sekunden dauert die Fahrt bis nach oben.
Fast 450 Meter über dem Boden bietet sich den Münchnern ein atemberaubender Blick. In der Ferne schimmern das segelförmige Luxushotel Burj al Arab und die künstliche Inselgruppe „The World“ durch den Morgendunst, die Skyline von Dubai ist zum Greifen nah und direkt unter den Bayern breitet sich die Anlage des Mannschaftshotels wie ein Miniaturmodell aus.
Entkrampfte Bayern
Der Blick schweift in die Ferne, auch in sportlicher Hinsicht. „Man spürt, dass dieses Jahr einiges zu holen ist“, berichtet Nerlinger von seinen Eindrücken im Trainingslager. „Es macht Spaß, der Truppe zuzuschauen. Beim Training wird sehr konzentriert gearbeitet, außerhalb vom Training wird viel gelacht“, erzählt der Sportdirektor.
Die Siegesserie vor der Winterpause habe allen Beteiligten gut getan, meint der 36-Jährige: „Man sieht, dass Früchte geerntet werden, dass eine Entwicklung da ist, dass sich die Mannschaft in einem sehr positiven Licht darstellt. Das entkrampft und nimmt den Druck von allen Beteiligten.“ Und die Sicht auf die Pokale, die es am Saisonende zu gewinnen gibt, wird klar. „Ich bin hundertprozentig davon überzeugt, dass die Substanz für große Erfolge da ist“, so Nerlinger.
12. Deutscher? 'Haben Lösung parat'
Zudem hat der FC Bayern mit Franck Ribéry ein zusätzliches Ass im Ärmel. Der Franzose, der den Großteil der Vorrunde verletzungsbedingt verpasste, konnte zwar in Dubai wegen einer Zehenentzündung (fcbayern.de berichtete) noch nicht mit der Mannschaft trainieren, doch Nerlinger bleibt „sehr gelassen. Ich bin froh, dass wir seine Knieverletzung in den Griff bekommen haben. Es war eine hartnäckige, unangenehme Verletzung, deren Verlauf schwer prognostizierbar war. Aber jetzt sind es Kleinigkeiten“, sagte der Sportdirektor. In „ein, zwei Tagen“ werde Ribéry wieder ins Training zurückkehren.
Auch dass nach den Abgängen von Alexander Baumjohann und Andreas Ottl nur noch elf deutsche Spieler im Kader stehen statt der laut DFL-Satzung erforderlichen zwölf, beunruhigt Nerlinger nicht. „Uns war die Problematik natürlich bewusst. Wir haben auch eine Lösung parat. Wie die genau aussehen wird, wird man in den nächsten Tagen sehen.“
Perspektive für den Nachwuchs
Da der FCB-Sportdirektor Neuzugänge in der Winterpause ausschließt („Nein.“), kann wohl einer der beiden mit nach Dubai gereisten Amateure Diego Contento und Mehmet Ekici (oder beide) mit einer Beförderung rechnen. Auch dem Nachwuchs öffnet sich auf der 124. Etage des Burj Khalifa also eine ausgezeichnete Perspektive.
Der Kader steht FCB plant keine weiteren Transfers
Nach den Abgängen von Luca Toni, Alexander Baumjohann, Andreas Ottl und Breno wird es in der Wintertransferperiode wohl keine weiteren Veränderungen im Kader des FC Bayern mehr geben. „Ich gehe davon aus, dass nichts mehr passiert“, sagte Sportdirektor Christian Nerlinger am Donnerstag im Trainingslager in Dubai auf die Frage, ob weitere Spieler den Rekordmeister verlassen würden. Zugänge konnte der 36-Jährige „zu 100 Prozent ausschließen“.
„Wir haben einen sehr ausgewogenen und guten Kader“, ist Nerlinger zufrieden mit der 21-köpfigen Mannschaft, die Chefcoach Louis van Gaal in die Rückrunde zur Verfügung stehen wird. Zudem klopfen mit David Alaba, Mehmet Ekici und Diego Contento drei Spieler der zweiten Mannschaft an der Tür zum Profi-Kader. „Sie werden die komplette Rückrunde bei den Profis mittrainieren“, sagte Nerlinger über die drei Youngster, die die Reise ins Emirat mitgemacht haben.
Vertragsgespräche im Frühjahr
Hier gilt die Konzentration voll der Trainingsarbeit. „Die Spieler sollen sich voll auf Fußball konzentrieren“, meinte der FCB-Sportdirektor, der in Dubai „bewusst“ auf Vertragsgespräche verzichtet. „Wenn wir gut in die Rückrunde gestartet sind, spricht es sich für beide Seiten leichter“, kündigte er Gespräche für das Frühjahr an.
Gesprächsbedarf gibt es zuhauf. Die Verträge von Mark van Bommel, Daniel van Buyten, Jörg Butt, Hamit Altintop, Michael Rensing und Andreas Görlitz laufen zum Saisonende aus. Zudem möchte der Verein mit Franck Ribéry „eine saubere Lösung“ finden, wie Nerlinger sagte. Der Franzose, dessen Vertrag in München noch bis 2011 läuft, wird von europäischen Topklubs umworben, kann sich aber auch eine Verlängerung seines Engagements beim FC Bayern vorstellen (fcbayern.de berichtete).
'Wir sind schon sehr weit' Van Gaal sehr zufrieden mit der Mannschaft
08.01.2010
Wetter gut, Stimmung gut, Training gut - schon zwei Tage vor dem Rückflug nach München hat Louis van Gaal ein sehr positives Fazit des FCB-Aufenthalts in Dubai gezogen. „Ich bin sehr zufrieden, es war ein sehr gutes Trainingslager. Ich denke, wir sind schon sehr weit“, sagte der Bayern-Coach am Freitag, an dem wieder zwei Trainingseinheiten auf dem Programm standen.
Nur am Donnerstag hatte es Van Gaal in Dubai etwas ruhiger angehen lassen und den Spielern einen freien Vormittag beschert. „Wir haben viel und hart trainiert“, meinte der Cheftrainer. Jörg Butt bestätigte: „Wir haben sehr intensiv und sehr konzentriert trainiert - vom ersten Tag an. Das hat den einen oder anderen überrascht.“
Startelf schon im Kopf
Um die Intensität des Trainings noch zu steigern, verzichtet Van Gaal in Dubai ganz bewusst auf ein Testspiel. „Training ist wichtiger als ein Freundschaftsspiel“, meinte der 58-Jährige. In der Mannschaft kommt dies gut an. „So kann man sich in Ruhe vorbereiten auf die Saison. Man kann richtig trainieren“, erklärte Philipp Lahm.
Und das haben die Bayern auch gemacht. „So muss in meinen Augen eine Vorbereitung sein“, sagte Van Gaal. Die erste Elf für den Rückrundenauftakt gegen Hoffenheim in einer Woche hat der FCB-Chefcoach schon im Kopf. „Es wird sich nicht viel ändern“, kündigte er an und verwies auf die Trainingsspiele, in denen er immer die A- gegen die B-Elf spielen lässt. „Sie haben gesehen, mit welcher Aufstellung ich trainiere.“
Feuer im Training
Demzufolge wird im Vergleich zum letzten Hinrundenspiel gegen Hertha BSC Berlin nur der damals gelb-gesperrte Mark van Bommel neu in der FCB-Startaufstellung sein. Zusammen mit Robben, Schweinsteiger und Müller bildet er im Training das Vierer-Mittelfeld, davor spielen Olic und Gomez im Sturm. Vor Torwart Butt verteidigt die bekannte Viererkette mit Lahm, Van Buyten, Demichelis und Badstuber.
Doch ganz wollte Van Gaal in Dubai die Tür zur Stammformation für die Akteure der B-Elf noch nicht zustoßen. Im Training könne man sich jederzeit aufdrängen, sagte er. Entsprechend hoch ist das Engagement der Spieler in Dubai. „Keiner will ein Trainingsspiel verlieren“, berichtete Butt, „wenn du da nicht hundertprozentig dabei bist, gibt es Feuer von den Mitspielern.“
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