hm, ist jetzt schwer zu beurteilen, wie ernst das interesse von manU wirklich an ihm ist. es wurde ja immer wieder spekuliert, dass sie ihn gerne haben wollen, aber auf der pressekonferenz kam ja dann raus, dass sich außer den bayern noch kein anderer verein gemeldet hat.
naja, vielleicht sind wir ja nach den beiden cl-spielen gegen manU schlauer...
Hat der Neuer nicht mal gesagt: Entweder spiele ich bei Schalke oder gar kein Fussball
Und nochwas, ich denke nicht, dass er zu ManU wechseln würde, da er ja selber gesagt hat, er würde im Ausland nur Urlaub machen... und ganz ehrlich was soll er schon in Manchester?
Raúl über Erfolgsgeheimnisse, Familie und Zukunftspläne
22.04.2011
Raúl hat nach seiner glanzvollen Karriere bei Real Madrid auch beim FC Schalke 04 sportlich groß eingeschlagen. In dieser Saison hat er bisher zwölf Bundesligatore erzielt sowie fünf Treffer in der Champions League markiert, wo er mit 71 Toren Rekordtorschütze ist. Im Interview spricht der 33-Jährige über seine Familie, Erfolgsgeheimnisse und Zukunftspläne.
Raul würde seinen bis 2012 laufenden Vertrag auf Schalke gerne verlängern.
Im Champions-League-Heimspiel gegen Inter Mailand haben Sie sich sogar in die Schalker Fan-Kurve gewagt. Haben Sie das auch schon bei Real Madrid gemacht? Raul: Nein. Das war eine absolute Premiere für mich. In Spanien ist so etwas nicht üblich. Das macht man nicht. Doch diese Momente habe ich genossen, obwohl ich gar nicht wusste, was ich in das Megafon brüllen sollte. Ich habe mich gefühlt wie ein Kind. Es war ein tolles Gefühl, mit den Schalker Fans diesen großartigen Erfolg zu feiern.
Sind Sie damit auf Schalke endgültig angekommen? Raul: Das war ich glaube ich schon vorher. Ich wurde hier mit offenen Armen empfangen. Ich spüre diese Zuneigung auch persönlich nach jedem Training oder Spiel, wenn Fans auf mich zukommen und um Autogramme bitten. Schalke ist ein sehr professionell geführter Klub, deshalb habe ich mit der Integration keine Probleme gehabt.
Wie hat sich Ihre Familie in Deutschland eingelebt? Raul: Das war meine größte Sorge. Aber längst kann ich sagen: Wir fühlen uns in Deutschland sehr wohl.
Sie halten Ihr Privatleben aus der Öffentlichkeit. Ist das eine bewusste Entscheidung? Raul: Auf jeden Fall. Meine Kinder sollen ganz normal aufwachsen. Nur wenigen Mitschülern ist bewusst, dass der Vater ein bekannter Fußballer ist. Und das ist gut so. Meine Kinder sollen ein normales Leben führen.
Wie schwer ist Ihnen der Abschied von Real Madrid gefallen? Raul: Natürlich war es nicht leicht, Madrid zu verlassen. Real ist mein Zuhause gewesen. Es hat sich ein Lebenskreis geschlossen und mit Schalke nun ein neuer für mich geöffnet.
Es heißt sogar, Sie wären nicht abgeneigt, noch länger als bis 2012 zu bleiben? Raul: Ich möchte länger bleiben. Gerne noch ein weiteres Jahr, weil ich mich sehr fit fühle. Aber diese Entscheidung liegt in den Händen des Klubs.
Wie bewerten Sie die Erfolgsaussichten gegen Manchester United in der Champions League? Raul: Dass wir bis ins Halbfinale gekommen sind, war eigentlich unmöglich. Doch wenn wir so spielen wie in den Partien gegen Valencia und Inter, sind wir gegen Manchester nicht chancenlos. Unsere Mannschaft ist Stück für Stück besser geworden.
Was hat sich unter Trainer Ralf Rangnick verändert? Raul: Es ist jetzt ein bisschen entspannter in der Kabine bei uns. Vielleicht können einige Spieler jetzt mehr erreichen, weil sie sich jetzt nicht so unter Druck gesetzt fühlen.
Könnte Sie Nationaltrainer del Bosque zu einem Comeback in der spanischen Nationalelf überreden? Raul: Ich denke, dass meine Karriere dort vorbei ist.
Und wenn doch ein Anruf kommen würde? Raul: (lachend) Wäre ich natürlich sofort dabei.
ihr gewinnt die CL und dadurch hat Neuer kein grund zu gehen und ihr auch genug kohle in das bleiben zu versüssen.
schwach finde ich das hier jetzt leute gegen neuer motzen und sachen bringen die er als 17 jähriger gesagt haben soll
also das ist nur lächerlich, das er im herzen 04er ist hat er wohl oft genug gezeigt, echt schwach und zeigt nur wie schnell leute vergessen.
Also will Rangnick uns nochmal richtig im Abstiegskampf sehen oder wie soll ich sonst die Aufstellung deuten
naja, in der bundesliga kann doch eh nichts mehr anbrennen, da die 40 punkte locker reichen werden...und ob wir jetzt 8., 10. oder 12. werden, ist mir eh latte.
wenn er den einen oder anderen spieler für das spiel am dienstag schonen will oder er einigen leuten nochmal ne chance geben will, sich für die kommende saison zu empfehlen, ist das doch in ordnung...
naja, in der bundesliga kann doch eh nichts mehr anbrennen, da die 40 punkte locker reichen werden...und ob wir jetzt 8., 10. oder 12. werden, ist mir eh latte.
wenn er den einen oder anderen spieler für das spiel am dienstag schonen will oder er einigen leuten nochmal ne chance geben will, sich für die kommende saison zu empfehlen, ist das doch in ordnung...
Schon klar. Schonen wen denn Raul und Farfan spielen doch und den Rest brauchst man doch nicht schonen, weil die meisten davon eh nicht viel drauf haben.
Schon klar. Schonen wen denn Raul und Farfan spielen doch und den Rest brauchst man doch nicht schonen, weil die meisten davon eh nicht viel drauf haben.
genau, deshalb sind wir mit denen ja auch ins cl-halbfinale gekommen. :ugly:
Keine Pfiffe: Manuel Neuer bedankt sich nach dem Spiel bei den eigenen Fans
Der befürchtete Spießrutenlauf für Nationalkeeper Manuel Neuer blieb aus. Die Schalker Fans waren gnädig mit ihrem wechselwilligen Star und feierten ihn weiterhin als ihren König im Revier
Die Vereinshymne vom "König im Revier" dröhnte aus den Boxen, als Manuel Neuer seine Mannschaft zur Fankurve führte. Erleichtert winkte er, lächelte und bedankte sich artig - der befürchtete Spießrutenlauf war ausgeblieben.
Selbst das Schmäh-Plakat "Geh doch gleich zum BVB!" war nicht mehr zu sehen. "Ich hatte echt Bammel, bin aber heilfroh, dass es so gelaufen ist", sagte der Nationaltorwart von Schalke 04 später.
Neuer ist erleichtert
Das Resultat war ihm längst völlig gleichgültig. 0:1 (0:1) hatte Schalke in der heimischen Arena gegen den 1. FC Kaiserslautern verloren. Die Erleichterung, trotz des angekündigten Wechsels noch immer Publikumsliebling in seinem Revier zu sein und nicht als Verräter vom Hof gejagt zu werden, war Neuer anzumerken.
"Die Fans fanden es wohl gut, dass ich keinen Eiertanz veranstaltet habe", kommentierte der 25-Jährige den freundlichen Empfang nach der tränenreichen Pressekonferenz vom Mittwoch.
Nur vereinzelt mischten sich Pfiffe unter den Jubel. "Du bleibst immer unser Manu!", stand auf einem Transparent, Szenenapplaus begleitete Neuer immer wieder, obwohl er sich kaum auszeichnen konnte.
Beim Gegentreffer chancenlos
Beim Gegentor von Srdjan Lakic (42.) wurde er von seiner wackligen Abwehr alleine gelassen und war chancenlos.
"Mir war es wichtig, die Fans nicht im Dunkeln stehen zu lassen", erklärte Neuer die Gründe für sein Vorpreschen vor dem Saisonende. "Jetzt habe ich es hinter mir", fügte er erleichtert an.
Nun könne er sich auf den Endspurt mit der vollen Rückendeckung der Fans konzentrieren. Am Dienstag empfangen die Königsblauen Manchester United zum Halbfinale der Champions League.
Verhandlungen liegen auf Eis
Die Verhandlungen um Neuers Zukunft liegen während der nächsten Wochen auf Eis. Schalkes Sportdirektor Horst Heldt erklärte zum Werben des deutschen Rekordmeisters Bayern München zum wiederholten Male: "Momentan ist alles ziemlich geballt. Wir werden uns zusammensetzen, wenn wir Zeit haben."
Vom Münchner Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge hat Heldt seit einem ersten Sondierungstreffen länger nichts mehr gehört.
Die jüngsten Kommentare von Bayern-Präsident Uli Hoeneß blockte er selbstbewusst ab: "Mich interessieren nur Leute, die im operativen Geschäft tätig sind. Alles andere ist nur Geplänkel."
Neuer lobt die Fans
Coach Ralf Rangnick war nicht sonderlich überrascht vom Publikum in der ausverkauften Schalker Arena. "Die Fans haben eine Reaktion gezeigt, wie ich sie erwartet habe", sagte er.
Da war der Trainer entspannter als sein Torwart, der nach Spielschluss immer wieder sein mulmiges Gefühl betonte und nicht aufhören konnte, die Fans zu loben. "Sie haben super reagiert", sagte Neuer in die Mikrofone. "Dabei hätte es auch ganz anders laufen können."
Das soll es gegen Manchester, zumindest spielerisch ist eine Steigerung dringend nötig. Trainer Rangnick hatte gegen Kaiserslautern einige Leistungsträger geschont, um topfit ins Halbfinale der Königsklasse zu gehen.
Auch ManUnited schont die Stars
"Wenn man die Aufstellung von Manchester am Wochenende gegen Everton sieht, erübrigt sich jede Nachfrage", erklärte Rangnick sein Wechselspiel, das sogar "Oldie" Ali Karimi zu ein paar Minuten Spielzeit verholfen hatte.
Der englische Rekordmeister war in der Premier League nach Rangnicks Meinung ebenfalls nicht in Bestbesetzung aufgelaufen.
Der 31. Bundesliga-Spieltag
Neuer wurde nicht geschont. Er brauchte seine persönliche Feuertaufe, Generalprobe und Versöhnung mit den Fans, um mit breiter Brust um den Finaleinzug der Champions League zu kämpfen. Das "mulmige Gefühl" hat sich gegen Lautern zumindest in Luft aufgelöst.
Gelöst scherzte Neuer mit den Fans, die ihm "viel Glück bei den kommenden Herausforderungen" wünschten. "Ihr meint wohl das Spiel am Dienstag", antwortete Neuer mit einem Augenzwinkern.
also finde es schon echt krass was der schalkertrainer da gemacht hat für mich wurde ganz klar der abstiegskampf durch diese aufstellung beeinflusst echt nicht ok das ganze, aber so ist das wohl heutezutage wenn der eigne clubs das macht ist es ok nur wenn es andere vereine machen ein sauerei lol.
Kaum heißt auch nicht keiner Jurado, Raul, Farfan, Huntelaar, Höwedes, Neuer und dann wird es auch schon langsam eng bei uns
tja, also wahrscheinlich haben sehr viele internationale fans gedacht, dass wir bereits in der vorrunde ausscheiden würden, da lyon und benfica auf dem blatt papier wohl besser besetzt sind als wir.
aber das hat ja bekanntlich nicht immer was zu sagen und was wir auch nicht vergessen dürfen ist, dass wir in dieser saison eine der jüngsten mannschaften hatten und die jungen spieler haben ihren part für ihre verhältnisse auch sehr ordentlich gespielt.
also finde es schon echt krass was der schalkertrainer da gemacht hat für mich wurde ganz klar der abstiegskampf durch diese aufstellung beeinflusst echt nicht ok das ganze, aber so ist das wohl heutezutage wenn der eigne clubs das macht ist es ok nur wenn es andere vereine machen ein sauerei lol.
naja, dass spiel am dienstag ist nun mal extrem wichtig für uns und das wir gegen manU 2 gute spiele machen, liegt ja auch im interesse des deutschen fussballs...
Schon klar. Schonen wen denn Raul und Farfan spielen doch und den Rest brauchst man doch nicht schonen, weil die meisten davon eh nicht viel drauf haben.
Kaum heißt auch nicht keiner Jurado, Raul, Farfan, Huntelaar, Höwedes, Neuer und dann wird es auch schon langsam eng bei uns
Also ich weiß nicht warum du unsere Mannschaft so "schlecht siehst"??
Natürlich hat vor der Saison keiner Schalke 04 auf dem Plan gehabt... aber wie wird man den ein Spieler von Championsleague Niveau???
Schalke macht zurzeit eben solche Spieler... Eben ein 'Papa' oder ein Matip die sind zurzeit echte Stützen in unserem Team und eben solche hat diese Saison eben Schalke produziert.Und ich denke gerade unser letztes 'Opfer' Inter Mailand, die unbestritten Championsleague Nivbeau haben, wären glaube ich froh wenn sie solche Spieler hätten mit solcher Effektivität.
Was natürlich nächste Saison ist weiß man nicht.Vielleicht sind diese dann wieder in der Versenkung verschwunden aber zurzeit gehören diese einfach in den 'gehobenen' Kreis.
Sarpei machte nur 8 Liga-Spiele für Schalke, zeigte zuletzt starke
Leistungen Foto: Team2sportphoto
Verrückter kann eine Saison nicht laufen...
Hans Sarpei (34) hat in nur acht Monaten auf Schalke eine irre Achterbahnfahrt hinter sich: Erst belächelter Magath-Einkauf, dann Bankdrücker, abgeschoben in die 4. Liga, jetzt Halbfinale in der Champions-League gegen ManU und Pokal-Endspiel in Berlin...
BILD: Können Sie vor Aufregung noch schlafen?
Sarpei: „Ich schlafe richtig prima. Manchester habe ich noch nicht im Kopf, denke nur an Lautern. Heute müssen wir uns mit einem Sieg die breite Brust für Dienstag holen.
Bild: Was ist drin gegen ManU?
Sarpei: „Wer den Titelverteidiger Inter Mailand schlägt, darf sich Hoffnungen machen, auch ManU zu besiegen. Wir müssen Top-Star Rooney ausschalten, ihn 90 Minuten bearbeiten und aggressiv sein.“
BILD: Gewinnt Schalke die Champions League?
Sarpei: „Wir sind eines von vier Teams und heiß. Die anderen Mannschaften haben Respekt vor uns, den haben wir uns erarbeitet. So wie wir in den letzten Spielen aufgetreten sind, dürfen wir uns Hoffnungen machen. Wir haben die Chance und wollen sie nutzen!“
BILD: Eine Woche vorm möglichen Endspiel steht noch das DFB-Pokalfinale an. Könnte das sogar stören?
Sarpei (lacht): „Nicht wirklich. Das wird ein tolles Erlebnis. Ich bin noch Titel- Jungfrau, will so viel wie möglich mitnehmen. Mal schauen, ob es am Ende ein oder zwei Titel werden...“
BILD: Ihr ehemaliger Mitspieler Jermaine Jones behauptet in„SPORT BILD“, Ex- Trainer Felix Magath habe Sie rassistisch beleidigt. Wie war das?
Sarpei: „Das kann ich nicht sagen. Ich weiß nicht, ob Herr Magath sich anderen gegenüber so geäußert hat. Mich persönlich hat er nicht rassistisch beleidigt.“
BILD: Warum hat Magath Sie zu den Amateuren abgeschoben?
Sarpei: „Das weiß ich bis heute nicht. Er hat mit mir nicht drüber gesprochen. Einer seiner Assis hatte mir die Entscheidung mitgeteilt.“
BILD: Bei Ihrer Verpflichtung wurden Sie von den Fans belächelt. Stolz, dass Sie es allen gezeigt haben?
Sarpei: „Ich habe immer an mich geglaubt. Teilweise war es eine harte und bittere Zeit. Ich habe immer gekämpft und alles für Schalke gegeben.“
BILD: Wie kommt Sie eigentlich zum Vornamen Hans?
Sarpei (grinst): „Vor meiner Geburt kamen meine Eltern aus Ghana nach Hamburg. Ein alter Mann mit dem Vornamen Hans hat sie ohne Miete aufgenommen, ihnen geholfen. Ich finde meinen Namen klasse: Keiner glaubt mir, dass ich wirklich so heiße, und ich treibe dann mit den Leuten immer meine Späßchen...“
Quelle: bild.de
Zuletzt geändert von Klingenthal; 25.04.2011, 14:20.
Ralf Rangnick bejubelt den 5:2-Erfolg seiner Schalker bei Inter Mailand
Vor 32 Jahren erwachte Ralf Rangnicks Liebe für England. Nun könnte er mit einem Erfolg im Hinspiel des Champions-League-Halbfinals gegen Manchester United (Di., 20.15 Uhr im LIVE-TICKER) Begehrlichkeiten in der Premier League wecken - und etwas schaffen, an dem etliche deutsche Trainer zuvor gescheitert sind.
Damals kam es dem Jüngling nicht in den Sinn, dass seine regelmäßigen Reisen in die Metropole mehr sein könnten als das Zeugnis seiner Passion für den Fußball. Zweimal in der Woche ging er zum Bahnhof von Brighton und stieg in den Schnellzug nach London, um sich aus Freude und Neugierde ein Spiel des FC Arsenal oder Tottenham Hotspur anzusehen.
"Es war einer der schönsten Monate meines Lebens", sagt Ralf Rangnick.
32 Jahre ist es her. Rangnick zog es 1979 aus Stuttgart in den Süden Englands, um als Gaststudent an der Sussex University sein Wissen in Englisch und den Sportwissenschaften zu vertiefen. Er lernte die Sprache fließend zu sprechen und den dortigen Fußball zu lieben.
Rangnick kann sich einen Namen in Europa machen
Eine Romanze, die am Dienstag neu entfacht wird, wenn der von Rangnick trainierte FC Schalke 04 im Hinspiel des Champions-League-Halbfinals auf Manchester United trifft (Di., 20.15 Uhr im LIVE-TICKER).
Nein, er kenne Sir Alex Ferguson nicht, deswegen sei es schön, den legendären Trainer der Red Devils kennenzulernen, sagte Rangnick. Vor allem das Rückspiel sei besonders, denn in seiner Zeit in England habe er nahezu alle wichtigen Stadien in England besucht, "das Old Trafford war jedoch nicht dabei".
Für Rangnick geht es jedoch nicht nur um persönliche Sentimentalitäten oder Meriten für Schalke, das vor den zwei wichtigsten Spielen seiner Vereinsgeschichte steht. Mit einem überzeugenden Auftritt, vielleicht sogar mit einem sensationellen Weiterkommen könnte Rangnick seinen Marktwert erheblich steigern, sich in Europa einen Namen machen - und das Interesse aus der Premier League wecken.
Dabei sind seit seinem Einstand bei Schalke erst vier Wochen einschließlich des wundersamen Doppelsiegs gegen Inter Mailand vergangen.
Champions League als Türöffner
"Bisher ist Ralf Rangnick in England eher unbekannt. Einige wissen, dass er in Deutschland einen guten Ruf genießt, mehr auch nicht. Durch einen Erfolg über Manchester United würde er aber im Handumdrehen jedem ein Begriff und ein legitimer Kandidat auf eine Trainerstelle in der Premier League sein", sagt Tom Dart, Fußball-Experte der Londoner "Times".
In der Tat: Der europäische Fußball ist reich an Geschichten aufstrebender Trainer, die zwar jahrelang vorbildliche Arbeit leisteten, sich jedoch erst mit dem Erfolg in der Champions League für eine Anstellung in einer ausländischen Top-Liga qualifizierten.
Hector Cuper führte Valencia zweimal ins Finale der Königsklasse und wechselte daraufhin zu Inter Mailand, Didier Deschamps gelang mit Monaco 2004 ebenfalls der Einzug ins Endspiel und ging 2006 zu Juventus Turin, Jose Mourinhos Werdegang nach dem Champions-League-Sieg über jenes Monaco führte ihn von Porto über Chelsea und Inter zu Real Madrid.
Gerüchte um FC Liverpool
Die fehlenden Triumphe der Bundesligisten im wichtigsten internationalen Wettbewerb mögen entsprechend eine Erklärung dafür sein, warum deutsche Trainer in England, Italien und Spanien wenig beachtet werden, während in den 90er Jahren noch Namen wie Jupp Heynckes, Bernd Krauss und Ewald Lienen zumindest in der Primera Division einen guten Klang hatten.
Klaus Toppmöller erreichte mit Leverkusen 2002 zwar das Champions-League-Finale, so recht bemerkt hatte das bei den europäischen Spitzenklubs jedoch kaum jemand. Bei Rangnick könnte es etwas anders laufen. Er spricht exzellentes Englisch und mit seiner Reputation als vorzüglicher Fußball-Lehrer erfüllt er ein nicht zu unterschätzendes Kriterium.
In der Premier League ist die Ermangelung an heimischen Nachwuchs-Trainern mit nötiger Befähigung ein strukturelles Problem, weswegen der Input ausländischer Coaches unabdingbar ist.
Meldungen zu Jahresfrist, wonach der FC Liverpool Rangnicks Verpflichtung zumindest nicht für unausgeschlossen hält und dieser einem Wechsel zugeneigt wäre, erwiesen sich jedoch nur als Gerüchte.
Rangnick-Vorgänger Magath träumt von England
Dass dennoch einige englische Medien Rangnick zumindest als denkbare Lösung für Liverpool aufführten, sollte ihn ehren und zeigen, dass es vielleicht doch möglich ist, als deutscher Trainer in der Premier League eine Anstellung zu finden.
Ausgerechnet sein Vorgänger Felix Magath betonte wiederholt, dass er gerne einen englischen Klub betreuen würde, nach seiner Entlassung auf Schalke und der durchwachsenen Rückkehr nach Wolfsburg verfügt er jedoch nicht über die nötige internationale Kredibilität.
Während Magath mit Wolfsburg um den Klassenerhalt bangt, genießt Rangnick die Vorfreude auf die bevorstehenden Aufgaben gegen Manchester United, bei der Hunderte von Millionen Zuschauer auf der ganzen Welt vor dem Fernseher zugegen sein werden.
Rangnick glaubt an Siegchance
"Manchester United ist natürlich der Favorit, wir wissen das. Vor allem wenn es ins Old Trafford geht, wird es schwer. Sie sind schneller und kraftvoller als Inter - aber auch Inter war schon der Favorit gegen uns", sagt Rangnick kämpferisch.
Dass er beim letzten Bundesliga-Spiel gegen Kaiserslautern (0:1) gleich fünf Stammspieler schonte, ist ein Beweis dessen, dass er durchaus an eine Sensation glaubt. "Wenn ich alle aufgestellt hätte, hätten wir keine Chance gehabt, am Dienstag zu gewinnen."
An einem kurzen Augenblick der Ruhe wird sich Rangnick vielleicht an das letzte Spiel erinnern, das er während des Austauschsjahrs in London besucht hatte. Rangnick war an einem Sommertag 1980 Zeuge im alten Wembley-Stadion, als im FA-Cup-Finale Arsenal dem damaligen Zweitligisten und großen Außenseiter West Ham 0:1 unterlag.
Noch immer gilt dies als eines der wundersamsten Ergebnisse des englischen Fußballs. Vielleicht folgt am Dienstag die nächste Überraschung.
Manchester United ist anscheinend nicht an einer Verpflichtung von Nationaltorwart Manuel Neuer interessiert. Auf eine entsprechende Frage am Tag vor dem Halbfinal-Hinspiel in der Champions League bei Neuers Klub Schalke 04 (20.45 Uhr/Sat.1 und Sky und im Live-Ticker bei SPORT BILD online) antwortete Teammanager Sir Alex Ferguson mit einem Kopfschütteln und einem „No!”.
Neuer hatte am vergangenen Mittwoch angekündigt, Schalke verlassen zu wollen. Als erste Adresse gilt Rekordmeister Bayern München, im Gespräch war aber immer auch ManUnited. Der Stammtorwart des Tabellenführers der Premier League, der Niederländer Edwin van der Sar, wird seine Karriere nach der Saison beenden.
In das Hinspiel am Dienstag geht Ferguson mit Respekt. „Ein Halbfinale ist sehr schwer, aber ich hoffe, wir spielen gut und kommen weiter”, sagte Sir Alex, den die Schalker Viertelfinalspiele gegen Titelverteidiger Inter Mailand (5:2, 2:1) beeindruckt haben: „Schalke hat nie so ausgesehen, als ob sie ausscheiden könnten. Selbst in den guten Momenten Inters hatten sie sie immer im Griff, und das macht eine starke Mannschaft aus.”
Er glaube, dass die Deutschen generell ein hohes Selbstbewusstsein hätten, „da ähneln sie schon den Engländern, besser gesagt mehr den Schotten”, sagte der Schotte Ferguson unter dem Gelächter der gut 150 Journalisten im Presseraum der Schalker Arena.
Van der Sar forderte derweil seine Abwehr auf, ein besonderes Augenmerk auf Schalkes Superstar Raul zu legen. „Er ist sagenhaft, der Topscorer der Champions League. Er ist so gefährlich, er braucht nur den Hauch einer Chance für ein Tor. Wir müssen sehr vorsichtig sein”, sagte der 40 Jahre alte Schlussmann, der zum Abschluss seiner beeindruckenden Karriere unbedingt noch einmal die Königsklasse gewinnen will.
ich freue mich schon wahnsinnig auf das spiel und sehe dem ganzen recht entspannt entgegen...wir haben ja wieder mal nichts zu verlieren und wenn manU die beiden spiele jeweils mit 3:0 gewinnen sollten, ist mir das auch egal.
ich denke allerdings, dass wir erneut für eine überraschung sorgen können und das manU morgen möglicherweise sein königsblaues wunder erleben wird...
ich hoffe für morgen mal auf ein 1:0 und im rückspiel müssten wir dann irgendwie ein tor erzielen und dann müsste es ja eigentlich klappen...
ich freue mich schon wahnsinnig auf das spiel und sehe dem ganzen recht entspannt entgegen...wir haben ja wieder mal nichts zu verlieren und wenn manU die beiden spiele jeweils mit 3:0 gewinnen sollten, ist mir das auch egal.
ich denke allerdings, dass wir erneut für eine überraschung sorgen können und das manU morgen möglicherweise sein königsblaues wunder erleben wird...
ich hoffe für morgen mal auf ein 1:0 und im rückspiel müssten wir dann irgendwie ein tor erzielen und dann müsste es ja eigentlich klappen...
also ich tippe auf nen 3:1 für Schalke Es muss ja ein Club die Stange in Europa hoch halten und ManU ist nicht unbesiegbar
So hab für heute abend schon alles wichtige eingekauft...Jetzt heisst es nur noch die Zeit bis 20:45 Uhr irgendwie rumkriegen
Mein Tipp...mhhh schwer zu sagen...CL ist irgendwie alles möglich...
Sagen wirs so, wir haben 2 Serien, alle Heimspiele gewonnen und sind seit 9 Spielen ohne Niederlage...Ich hoffe das nachdem Spiel nicht beide Serien gerissen sind
~~~ Ob ich erlahme und ergrau ~~~
~~~ ICH LIEBE KÖNIGSBLAU ~~~
Ein Spiel elektrisiert die Medien. Der krasse Außenseiter Schalke 04 träumt davon, heute Abend gegen Manchester United zu bestehen. Das Halbfinale der Champions League steht an
Johannes Kuhn (SZ)erklärt seine Liebe zum FC Schalke 04: „Wenn die elf Profifußballer im blauen Trikot am Dienstagabend den Rasen betreten, mag es ein Höhepunkt ihrer Karriere sein. Für uns ist es ein Abend für das Vereinsgeschichtsbuch, von dem wir hoffentlich einmal unseren Enkeln erzählen können. Ein weiterer Looping in der Achterbahn, die sich Schalke 04 nennt. Aussteigen ausgeschlossen.“
Roland Zorn (FAZ) blickt auf den Weltstar in Schalker Reihen „Da er schon einmal am Pokern ist, steigt Heldt dieser Tage auch in Verhandlungen mit Raúls Berater ein – mit dem Ziel, den Vertrag mit dem spanischen Weltstar um ein Jahr bis 2013 zu verlängern. Raúl zeigt sich nicht abgeneigt – und ‚wenn er solche Signale sendet‘, so Heldt, ‚sollte uns das stolz machen.‘ Gegen Manchester United soll der beste Torschütze der Champions-League-Geschichte aufs Neue zum Trumpfass der Schalker werden.“
Schalker genießen ihren Platz im Halbfinale
Andreas Morbach (FR) lehnt sich zurück und entspannt: „Den Schalkern geht es gerade darum, ihre Rolle als Sensationshalbfinalist der Champions League in vollen Zügen zu genießen. Genießen will zum Beispiel Innenverteidiger Benedikt Höwedes, der Manchester United und dessen berühmte Arena bislang nur auf der Playstation erlebt hat. Selbst Ralf Rangnick kennt Old Trafford bis heute nur vom Hörensagen.“
Thomas Kilchenstein (FR) hat Verständnis für die Schalker B-Elf gegen Kaiserslautern: „Natürlich bleibt ein Geschmäckle. Denn anständig, gar fair ist solch ein Verhalten nicht. Denn die zusammengestoppelte Verlegenheitself unterlag in der heißen Phase der Saison auf eigenem Platz dem Abstiegskandidaten 1. FC Kaiserslautern, der durch diesen außerplanmäßigen Sieg die Klasse halten wird. Es roch gehörig nach Wettbewerbsverzerrung. Es war auch eine. Andererseits: Jeder andere Klub hätte ähnlich reagiert.“
Kleine Chance aufs Weiterkommen
Oliver Müller (Welt) sucht nach dem Rezept für ein Schalker Weiterkommen: „Nur wenn die Mannschaft, die in der Fußball-Bundesliga als Zehnter der Tabelle unverändert ein Schattendasein im Niemandsland fristet, Ralf Rangnicks taktische Vorgaben äußerst diszipliniert umsetzen wird, gibt es eine reelle Chance auf ein Weiterkommen: Konsequentes Spiel gegen den Ball, Pressing, schnelles Umschalten – all diese Tugenden haben schließlich schon den unerwarteten Erfolg im Viertelfinale gegen Inter Mailand gebracht.“
Daniel Theweleit (taz) beneidet Horst Heldt: „Den aufregendsten Managerjob im deutschen Fußball hat im Augenblick aber definitiv nur einer inne: Horst Heldt beim FC Schalke 04. Jenseits dieses Augenblicks liegen die Geschicke des Klubs aber in den Händen Heldts, denn der 41-Jährige Manager kann den FC Schalke 04 neu erfinden. Einnahmen von über 50 Millionen Euro haben die Gelsenkirchener mit dem Erreichen des Halbfinales bereits sicher, und die möglichen Verkäufe von Manuel Neuer, Benedikt Höwedes oder Klaas-Jan Huntelaar könnten weitere 30 Millionen in die Kasse spülen. Hinzu kommen Einnahmen aus dem DFB-Pokal, wo Schalke im Finale steht, und nicht zuletzt schüttet Hauptsponsor Gazprom hohe Sonderprämien für die internationalen Erfolge aus.“
Manchester ist nicht unschlagbar
Bernd Schneider (Tagesspiegel), der ‚weiße Brasilianer‘ gibt den Schalkern Tipps, wie sie Manchester United besiegen können: „Manchester rannte mit zunehmender Spielzeit immer wütender an und schlug vornehmlich lange Bälle in unseren Strafraum. Das ist vielleicht nicht kreativ, aber nicht selten effektiv. Irgendwie kann immer mal ein Ball durchrutschen. Das ist nicht nur körperlich, sondern auch mental sehr anstrengend. Wir waren alle so angespannt, dass ich es selbst nach dem Abpfiff kaum fassen konnte, dass wir im Finale stehen. Erst später setzte dieses Glücksgefühl ein. Den Schalkern wünsche ich das Gleiche, Manchester ist nicht unschlagbar. Das hat sich bis heute nicht geändert.“
Raphael Honigstein (The Guardian) hofft auf göttlichen Beistand für Schalke: „Schalke hat kein Final-Kaliber. Aber Gelsenkirchen ist ein Ort, an dem magische Dinge passieren. 2001 feierten Schalke-Fans die Meisterschaft am letzten Spieltag. Der Ausgleich in der Nachspielzeit hat königsblaue Herzen gebrochen. Fragt man eines der 90.000 Vereinsmitglieder werden sie wohl sagen, dass sie längst fällig sind, für etwas ausgleichende Gerechtigkeit vom Fußballgott.“
Profis in den besten Jahren
Christian Eichler (FAZ) blickt auf die Urgesteine von Manchester, Ryan Giggs und Edwin van der Sar: „Doch wirken die beiden, als wären sie immer noch Profis in den besten Jahren, in denen man noch kein Problem mit müden Knochen hat oder kleinen Fettpolstern. Oder mit dem schlimmsten Verschleiß eines alternden Berufssportlers, dem der Begeisterung.“
Raphael Honigstein (SZ) schaut bei Manchester United vor allem auf den Trainer: „United will go on. Kein englisches Team ist so beseelt vom eigenen Mythos, auch weil ihn der 69-jährige Chef-Agitator tagtäglich vorbetet. Alex Ferguson liefert mit seinem unersättlichen Hunger nach Erfolgen höchstpersönlich den Strom für die Ergebnismaschine, schon seit 25 Jahren.“
Schalke-Gegner Manchester United in der Analyse: Drei Schlüssel und ein Problem
26.04.2011
Manchester United kämpft gegen Schalke 04 um den Einzug ins Champions-League-Finale
Der FC Schalke trifft im Champions-League-Halbfinale auf Manchester United. Die Red Devils sind in der Königsklasse Stammgast in der Runde der letzten Vier. Der Grund: Das Defensivkonzept, der neue Ryan Giggs und die Rolle Wayne Rooneys. Aber: United hat auch ein Problem.
In der Premier League ist Manchester United das Maß aller Dinge. Allerdings erlaubten sich die Red Devils in der Liga auch schon den einen oder anderen Ausrutscher, wie Anfang März, als es binnen fünf Tagen Niederlagen gegen Chelsea und Liverpool setzte.
In der Champions League zählt das Team von Coach Sir Alex Ferguson zum vierten Mal in den letzten fünf Jahren zu den besten vier Teams Europas. Einen Ausrutscher in der Königsklasse gab es in dieser Saison bislang noch nicht. Nach zehn Spielen ist United noch immer ungeschlagen, vor allem dank einer starken Defensive.
Sieben Mal blieb das Team um Kapitän Nemanja Vidic ohne Gegentreffer, insgesamt musste Keeper Edwin van der Sar erst drei Mal hinter sich greifen. Uniteds Defensivkonzept gehört zweifelsohne zum Besten, was der Klub-Fußball zu bieten hat. Die Begriffe Ordnung und Balance sind dabei entscheidend.
Darauf hat Sir Alex Ferguson seine Spieler getrimmt, danach richtet er häufig auch seine Aufstellung aus. Generell soll keine Offensivaktion die Stabilität der eigenen Defensive gefährden. Vor allem Uniteds zentralen Mittelfeldspielern kommt deshalb eine besondere Bedeutung zu. Michael Carrick ist in der Regel als Sechser gesetzt. Er hält den Raum vor der Abwehr, rückt nur selten mit nach vorne und bietet sich den eigenen Innenverteidigern als zentrale Anspielstation an.
Ryan Giggs: Balance und Ballverteilung
Immer häufiger setzte Ferguson in den letzten Wochen auf Ryan Giggs als Partner von Carrick. Seine Erklärung: "Giggs gibt uns eine bessere Balance, wenn er im Zentrum spielt." Was Ferguson damit meint: Giggs gibt Uniteds Spiel bei Ballbesitz aus der Sechserposition heraus häufig schon mit der ersten Aktion einen Impuls, verleiht der Defensive mit seinem klugen Raumverhalten aber gleichzeitig Sicherheit.
Regelmäßig suchen die Innenverteidiger neben Carrick auch Giggs als Anspielstation für den ersten Ball in der Spieleröffnung. Der Vorteil: Giggs ist der umsichtigere Ballverteiler.
Der Waliser spielt seinen ersten Ball vornehmlich in die Breite, vergrößert damit das aktive Spielfeld und dadurch Uniteds Möglichkeiten für die nächste Aktion und nötigt den Gegner gleichzeitig dazu, möglichst weit verschieben zu müssen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Abstände dabei nicht genau eingehalten werden und Lücken entstehen, erhöht sich dadurch.
Mit Vorstößen in die Offensive geht Giggs weitaus sparsamer um, als beispielsweise Scholes oder Fletcher, die nach dem ersten Ball nach außen häufiger in die Tiefe gehen, während Giggs eher dem Ball hinterher geht und sich als sichere Anspieloption anbietet. Defensive Stabilität geht eben vor offensiver Variabilität. Ausgerechnet der gelernte Angreifer Giggs setzt dies derzeit am konsequentesten um.
Das Defensivkonstrukt
Im Spiel ohne Ball hat der 37-Jährige seinen festen Platz in Uniteds Defensivkonstrukt - wie alle anderen Akteure auch. Die Defensivordnung ist vorgegeben und wird nach Möglichkeit auch unter allen Umständen eingehalten. Heißt: Acht Feldspieler befinden sich bei gegnerischem Spielaufbau hinter dem Ball, der zehnte (zweiter Stürmer bzw. hängende Spitze) agiert als Störspieler der gegnerischen Mittelfeldzentrale. Einzig die Sturmspitze muss sich nicht konsequent am Spiel gegen den Ball beteiligen.
In der Praxis sieht die United-Ordnung so aus, dass die Außen- und Flügelspieler einrücken, die Abstände zum eigenen Nebenmann so auf wenige Meter verringern und zwei Viererlinien entstehen.
Der ballnahe Akteur der Vierer-Mittelfeldreihe agiert gegen den Ball, rückt allerdings in der Regel sofort wieder auf seine Position zurück, sobald der Ball in den Raum eines Mitspielers weitergespielt wird. Nur bei einer vielversprechenden Gelegenheit wird der ballführende Gegenspieler mit mehreren Akteuren attackiert und aggressiv nach dem Ball gejagt.
Die Rolle von Wayne Rooney
Uniteds Defensivkonzept basiert auf Ordnung, Balance und der disziplinierten Umsetzung der Vorgaben. Die Durchschlagskraft in der Offensive ist eng mit dem Namen Wayne Rooney verknüpft - und vor allem der Art und Weise, wie er seine Rolle interpretiert.
Teilweise bringt Ferguson den 25-Jährigen als vorderste und alleinige Spitze, in den letzten Wochen bevorzugte Manchesters Coach allerdings meist die Variante, Rooney mit Javier Hernandez einen zweiten gelernten Stürmer zur Seite zu stellen. Auf dem Papier agiert United damit mit zwei Angreifern, in der Praxis allerdings agiert Rooney keineswegs als zweite Spitze.
Bei gegnerischem Ballbesitz lässt sich Rooney zurückfallen und stört den Spielaufbau im Zentrum, in dem er den Passweg zurück zustellt oder den ballführenden Gegenspieler aus dessen Rücken kommend anläuft und ihn damit zum schnellen Abspiel zwingt (siehe Diashow Seite 1). Immer wieder klinkt sich Rooney bei seiner Defensivarbeit auch in der Mittelfeldreihe ein, verringert dadurch die Abstände noch mehr und stopft eventuell entstandene Lücken.
Rooney zwischen Mittelfeld und Sturm
Kontrolliert United das Spiel, ist Rooneys Verhalten noch interessanter. Während Hernandez in der Regel konsequent das Sturmzentrum hält und auf Höhe der Innenverteidigung lauert, ist Rooney immer in Bewegung - und zwar ständig zwischen Angriff und Mittelfeld.
Fast bei jedem kontrollierten Spielaufbau sucht Rooney den vertikalen Laufweg Richtung eigene Hälfte, bietet sich als zusätzliche Anspielstation an und eröffnet seiner Mannschaft dadurch zwei Möglichkeiten. Option eins: Rooney bekommt den Ball in den Fuß gespielt (meist mit dem Rücken zum Tor). Von ihm wandert der Ball direkt oder über eine Zwischenstation vornehmlich auf eine der Außenbahnen - im Idealfall auf die von Rooney gesehen weiter entfernte.
Der Grund: Ähnlich wie im Fall von Giggs wird das Spiel dadurch verlagert, die aktive Spielfläche vergrößert und der Gegner zum schnellen Verschieben gezwungen. Der Unterschied zu Giggs: Rooney sucht nach seinem Abspiel den Weg in die Spitze. Dadurch dass der Gegner im Verbund ballseitig verschiebt, kann Rooney auf der ballfernen Seite im Rücken seiner Gegenspieler aus der Tiefe einlaufen und ist durch die Tatsache, dass er aus der zweiten Reihe kommt und von Mittelfeld auf Abwehr übergeben werden muss, noch schwerer greifbar.
Option zwei: Rooney bekommt den Ball nicht. Durch den Laufweg aus der Spitze Richtung Ball zieht er einen defensiven Mittelfeldspieler oder einen der beiden Innenverteidiger einige Meter aus dessen Position heraus, weil dieser eine kontrollierte Ballannahme Rooneys im gefährlichen Raum vor dem Tor verhindern will.
Der Abwehrreihe wird es dadurch erschwert, eine Linie zu halten, weil innerhalb kürzester Zeit entschieden werden muss: Herausrücken oder die Position halten? Entscheidet sich einer der Abwehrspieler anders als der Rest, entstehen Lücken zum Einlaufen für die Außenbahnspieler oder die Gefahr, dass ein langer Ball auf den lauernden Hernandez zum wirkungsvollen Mittel wird.
Probleme bei Pressing
Uniteds Defensive ist das Aushängeschild der Mannschaft, unverwundbar ist die Ferguson-Elf deshalb allerdings keineswegs. In den letzten Wochen offenbarten die Red Devils bisweilen Probleme, wenn sie mit Pressing aggressiv und früh unter Druck gesetzt wurden. Vor allem Manchester City brachte United im FA-Cup-Halbfinale mit diesem Mittel immer wieder in Schwierigkeiten. So war der Siegtreffer durch Yaya Toure ein Resultat von Citys aggressivem Spiel gegen den Ball weit in ManUniteds Hälfte.
Das Problem: Uniteds Innenverteidiger, ob nun Rio Ferdinand, Nemanja Vidic oder Chris Smalling, haben allesamt Luft nach oben in Sachen Spieleröffnung. Die beiden Außenverteidiger hingegen neigen im Spielaufbau ab und an dazu, zu weit nach vorne zu schieben und nehmen sich damit als mögliche Anspielstation selbst aus dem Spiel.
Soll die Spieleröffnung dann kontrolliert erfolgen, bleibt dem jeweiligen Innenverteidiger in der Regel nur der flache Pass ins Zentrum auf einen der defensiven Mittelfeldspieler, wodurch bei einem früh attackierenden Gegner die Gefahr des Ballverlustes steigt.
Um dieses Risiko so selten wie möglich einzugehen, müssen Ferdinand, Vidic oder Smalling dann entweder auf die Notlösung Rückpass zu van der Sar zurückgreifen, um wenigstens in Ballbesitz zu bleiben, oder den langen Ball spielen, der allerdings die Aussicht auf Ballverlust deutlich erhöht.
Quelle: spox.com
Zuletzt geändert von 04 Dragon; 26.04.2011, 17:59.
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