Farfan und die V-Frage
13.01.2012
Man lehnt sich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn man sagt, dass es Spieler gibt, die beim Trainingslager der Schalker in Katar mehr Spaß gehabt haben als Jefferson Farfan.
Der Einsatz der Schalker Jefferson Farfan (l) und Lewis Holtby steht auf der Kippe.
Während der Rest des Kaders unter der Leitung von Huub Stevens und seinem Stab an den taktischen Feinheiten für die Rückrunde arbeitete, zog der Peruaner seine einsamen Runden um den Trainingsplatz, fast so, als wolle er dem alten VW-Käfer-Slogan Ehre machen: Er läuft und läuft und läuft...
Das hatte man sich auf Schalke anders erhofft: Optimisten waren davon ausgegangen, dass Farfan im Laufe des Trainigslagers wieder voll einsteigen und eventuell sogar zum Auftakt der Rückrunde am kommenden Wochenende gegen den VfB Stuttgart auf dem Rasen stehen könnte. Daraus wird aller Voraussicht nach nichts werden – Farfan leidet immer noch an den Folgen des Innenbandrisses, den er sich beim Länderspiel Ende November zugezogen hatte. „Jeff kann zwar wieder laufen, aber schnelle Bewegungen und Richtungsänderungen bereiten ihm noch Probleme“, so Trainer Huub Stevens. Es müsse schon ein Wunder geschehen, sagt Stevens, dass Farfan gegen die Schwaben mit von der Partie ist.
Neben der ungeklärten Frage, wer Holtby und Jones im defensiven Mittelfeld ersetzen soll, ist die Personalie Farfan ein weiterer Anlass zur Sorge für Stevens – und ein Grund, warum sich die Stimmung des Trainers im Laufe der Katar-Reise verfinsterte. Hatte Stevens am Tag nach der Landung noch gut gelaunt am Trainingsplatz gestanden, so war ihm am Ende der Katar-Reise kaum noch zum Lachen zumute.
Zu alldem kommt auch noch das ungeklärte Vertragsproblem. Bekanntlich läuft der Kontrakt des Peruaners zum Ende dieser Saison aus. Schalke hatte Farfan Ende vergangenen Jahres ein Angebot gemacht, doch Farfan hatte lange gezaudert und sich dann mit exorbitanten Forderungen zu Wort gemeldet. Von 14 Millionen Euro Handgeld war die Rede – zusätzlich zu weitaus verbesserten Bezügen für Farfan.
Diesen Tanz wollte Schalke nicht annehmen, und zog das Angebot erst einmal zurück. Doch dann wurde deutlich, dass Farfan sich verzockt haben könnte – bislang hat sich jedenfalls noch kein anderer Verein gemeldet, der ihn verpflichten will.
Außerdem demonstrierte Schalke in den letzten Spielen vor der Winterpause, dass es auch ohne den Peruaner geht, deutlichstes Beispiel ist sicherlich das Spiel gegen Werder Bremen. Treibende Rolle hinter den Forderungen Farfans ist dessen Berater Raul Gonzalez Jordan – als seinen „kleinen Bruder“ bezeichnet er seinen Klienten mit der Schalker Nummer 17. Doch noch ist im Vertragspoker alles möglich – auch ein Verbleib Farfans auf Schalke.
Manager Horst Heldt war jedenfalls bemüht, die Wogen zu glätten, die durch die Farfan-Forderungen entstanden waren. „Jeff steht vor einer wichtigen Entscheidung: Schließlich geht es um seinen wohl letzten großen Vertrag“, so Heldt. „Unsere Vorstellungen liegen aber momentan noch zu weit auseinander.“
Das hieße aber nicht, dass die Basis für Gespräche zerstört sei. „Wenn Gesprächsbedarf besteht, stehen wir zur Verfügung“, gab sich der Manager offen. Eine entsprechende Anfrage von Farfans Berater hatte Heldt aber bis jetzt nicht erhalten. Trainer Huub Stevens wollte jedenfalls im Trainingslager von Doha keine Anzeichen von Frustration erkannt haben. „Jeff hat im Training voll mitgezogen“, so Stevens. Auch außerhalb der Trainingseinheiten sei Farfan in die Mannschaft integriert. Huub Stevens sprach sich indes für einen Verbleib Farfans auf: „Ich hoffe noch, dass da eine Einsicht einkehrt und es womöglich noch eine Chance auf eine Verlängerung gibt“.
Farfans Kollegen bemühten sich derweil weiter , seine Vorzüge herauszustellen. „Wenn er gespielt hat, hat er immer seine Leistung gebracht“, lobte ihn Linksverteidiger Christian Fuchs. „Solche Waffen kann man immer gebrauchen.“ Und auch Kapitän Benedikt Höwedes brach eine Lanze für den Peruaner: „Er ist ein Riesenspieler, es wäre gut für Schalke, wenn er bleiben würde.“
Quelle: ruhrnachrichten.de
13.01.2012
Man lehnt sich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn man sagt, dass es Spieler gibt, die beim Trainingslager der Schalker in Katar mehr Spaß gehabt haben als Jefferson Farfan.
Der Einsatz der Schalker Jefferson Farfan (l) und Lewis Holtby steht auf der Kippe.
Während der Rest des Kaders unter der Leitung von Huub Stevens und seinem Stab an den taktischen Feinheiten für die Rückrunde arbeitete, zog der Peruaner seine einsamen Runden um den Trainingsplatz, fast so, als wolle er dem alten VW-Käfer-Slogan Ehre machen: Er läuft und läuft und läuft...
Das hatte man sich auf Schalke anders erhofft: Optimisten waren davon ausgegangen, dass Farfan im Laufe des Trainigslagers wieder voll einsteigen und eventuell sogar zum Auftakt der Rückrunde am kommenden Wochenende gegen den VfB Stuttgart auf dem Rasen stehen könnte. Daraus wird aller Voraussicht nach nichts werden – Farfan leidet immer noch an den Folgen des Innenbandrisses, den er sich beim Länderspiel Ende November zugezogen hatte. „Jeff kann zwar wieder laufen, aber schnelle Bewegungen und Richtungsänderungen bereiten ihm noch Probleme“, so Trainer Huub Stevens. Es müsse schon ein Wunder geschehen, sagt Stevens, dass Farfan gegen die Schwaben mit von der Partie ist.
Neben der ungeklärten Frage, wer Holtby und Jones im defensiven Mittelfeld ersetzen soll, ist die Personalie Farfan ein weiterer Anlass zur Sorge für Stevens – und ein Grund, warum sich die Stimmung des Trainers im Laufe der Katar-Reise verfinsterte. Hatte Stevens am Tag nach der Landung noch gut gelaunt am Trainingsplatz gestanden, so war ihm am Ende der Katar-Reise kaum noch zum Lachen zumute.
Zu alldem kommt auch noch das ungeklärte Vertragsproblem. Bekanntlich läuft der Kontrakt des Peruaners zum Ende dieser Saison aus. Schalke hatte Farfan Ende vergangenen Jahres ein Angebot gemacht, doch Farfan hatte lange gezaudert und sich dann mit exorbitanten Forderungen zu Wort gemeldet. Von 14 Millionen Euro Handgeld war die Rede – zusätzlich zu weitaus verbesserten Bezügen für Farfan.
Diesen Tanz wollte Schalke nicht annehmen, und zog das Angebot erst einmal zurück. Doch dann wurde deutlich, dass Farfan sich verzockt haben könnte – bislang hat sich jedenfalls noch kein anderer Verein gemeldet, der ihn verpflichten will.
Außerdem demonstrierte Schalke in den letzten Spielen vor der Winterpause, dass es auch ohne den Peruaner geht, deutlichstes Beispiel ist sicherlich das Spiel gegen Werder Bremen. Treibende Rolle hinter den Forderungen Farfans ist dessen Berater Raul Gonzalez Jordan – als seinen „kleinen Bruder“ bezeichnet er seinen Klienten mit der Schalker Nummer 17. Doch noch ist im Vertragspoker alles möglich – auch ein Verbleib Farfans auf Schalke.
Manager Horst Heldt war jedenfalls bemüht, die Wogen zu glätten, die durch die Farfan-Forderungen entstanden waren. „Jeff steht vor einer wichtigen Entscheidung: Schließlich geht es um seinen wohl letzten großen Vertrag“, so Heldt. „Unsere Vorstellungen liegen aber momentan noch zu weit auseinander.“
Das hieße aber nicht, dass die Basis für Gespräche zerstört sei. „Wenn Gesprächsbedarf besteht, stehen wir zur Verfügung“, gab sich der Manager offen. Eine entsprechende Anfrage von Farfans Berater hatte Heldt aber bis jetzt nicht erhalten. Trainer Huub Stevens wollte jedenfalls im Trainingslager von Doha keine Anzeichen von Frustration erkannt haben. „Jeff hat im Training voll mitgezogen“, so Stevens. Auch außerhalb der Trainingseinheiten sei Farfan in die Mannschaft integriert. Huub Stevens sprach sich indes für einen Verbleib Farfans auf: „Ich hoffe noch, dass da eine Einsicht einkehrt und es womöglich noch eine Chance auf eine Verlängerung gibt“.
Farfans Kollegen bemühten sich derweil weiter , seine Vorzüge herauszustellen. „Wenn er gespielt hat, hat er immer seine Leistung gebracht“, lobte ihn Linksverteidiger Christian Fuchs. „Solche Waffen kann man immer gebrauchen.“ Und auch Kapitän Benedikt Höwedes brach eine Lanze für den Peruaner: „Er ist ein Riesenspieler, es wäre gut für Schalke, wenn er bleiben würde.“
Quelle: ruhrnachrichten.de
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