Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

KSC-Coach Becker sieht neue Herausforderungen kommen

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    KSC-Coach Becker sieht neue Herausforderungen kommen

    Karlsruhe - Er kommt in Jeans und im Streifenhemd, ganz locker und entspannt sitzt er da. Im Clubheim lässt Edmund Becker, der Erfolgscoach des Karlsruher SC, die letzten Monate Revue passieren.
    Nach einer furiosen Hinrunde ahnt der Trainer schon jetzt, dass es nächstes Jahr verflixt schwer werden kann für den badischen Club. «Wir müssen dann unsere Leistung bestätigen - ohne Wenn und Aber», sagt der Traineraufsteiger der Fußball-Bundesliga in einem dpa-Gespräch. Sorgen bereitet ihm vor allem das Interesse anderer Vereine an seinen mittlerweile profilierten Profis. «Wenn sich unsere Spieler damit zu lange beschäftigen, bei welchem Club sie nächste Saison unter Vertrag stehen, kann sich das negativ auswirken.» Dabei hat Becker klare Vorstellungen, wie sich der KSC auf Dauer etablieren kann im Oberhaus.
    An den Wänden im Clubheim hängen Schwarz-Weiß-Fotos von Oliver Kahn und anderen längst abgewanderten KSC-Helden. Becker selbst, den hier alle nur «Ede» nennen, ist nur auf einigen wenigen Mannschaftsfotos zu finden. Dabei würden ihm die Fans nach einem «genialen Jahr», so der 51-Jährige selbst, am liebsten ein Denkmal setzen. Nach der Zweitliga-Meisterschaft im Sommer überwintert der Aufsteiger nun als Tabellensechster.
    «Wir hatten nie eine Phase von zwei, drei Spielen, wo es nicht lief. Und wir sind mit unseren Aufgaben gewachsen», sagt Becker. Spielerisch siedelt er sein Team sogar höher an als jene KSC- Mannschaft, die 1997/98 zum bisher letzten Mal in der Vereinsgeschichte im UEFA-Cup spielte.
    Doch der Erfolg weckt Begehrlichkeiten: Während Becker am Apfelschorle nippt, klingelt immer wieder sein Handy. Geht der ungarische Spielmacher Tamas Hajnal nach Dortmund? Werden die Manndecker Mario Eggimann und Maik Franz sowie der derzeit verletzte Torwart Markus Miller von ihren Ausstiegsklauseln Gebrauch machen? Verlängert der Lehramtsstudent und Außenverteidiger Christian Eichner seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag? Diese Fragen bekommt der KSC-Coach immer wieder gestellt. «Eichner und Maximilian Porcello wollen wir in der Winterpause an uns binden», sagt er. Im Trainingslager in Belek/Türkei wird er mit jedem Spieler einzeln eine Bestandsaufnahme machen. «Dass wir diese Mannschaft im nächsten Jahr zusammenhalten - das hat absoluten Vorrang.»
    Dass der KSC seinen Leistungsträgern mehr Geld bezahlen muss, sei ihm klar. «Das beste Argument ist der Kontoauszug. Wenn ein anderer Verein dem Spieler dreimal so viel Kohle bietet, dann zählen keine Argumente mehr. Wenn's aber nur 30 Prozent mehr sind, haben wir eher eine Chance.» So groß der Zusammenhalt und die Harmonie derzeit im Karlsruher Kader auch sind - auf die Vertragsverhandlungen habe das, so Becker realistisch, keine Auswirkungen. «Es gibt auch anderswo schöne Städte und Mädels», sagt er und grinst.
    «Unser Ziel ist es, die finanzielle Situation so zu verbessern, dass die Spieler es sich nicht nur einmal, sondern drei- oder viermal überlegen, ob sie woanders hingehen.» Der Ausbau des Wildparkstadions, mit dem 2009 begonnen werden soll, kommt dafür spät, aber vielleicht nicht zu spät. «Mittelfristig sollten wir den KSC in der Bundesliga so etablieren, dass wir einen einstelligen Tabellenplatz anpeilen können, wenn die Saison angepfiffen wird», meint Becker. «Alles andere ist Fantasterei.»
    Während die Fans in der Winterpause von einem UI-Cup-Platz träumen, wird der KSC-Macher mit seiner Frau Cornelia für zwei Tage im Schwarzwaldörtchen Obertal ausspannen. Ob er da so richtig abschalten kann, ist fraglich. In jenem Hotel sammelt sonst gerne Bundestrainer Joachim Löw seinen Trainerstab um sich. «Da stehen sicher noch die Flipcharts», sagt Becker und lacht.


    Weiterlesen...
Lädt...
X