Schalke ist verdammt Tore zu schießen

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    • 25.10.2007
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    Schalke ist verdammt Tore zu schießen

    Gelsenkirchen - Champagner-Laune oder Katastrophen-Alarm - die Minimalisten des FC Schalke 04 sind im «Millionen-Finale» gegen Rosenborg Trondheim zum Toreschießen verdammt.
    Die Ausgangslage vor dem Endspiel der Champions-League-Gruppenphase gegen den norwegischen Rekordmeister ist eindeutig: Nur mit einem Sieg erreicht der Revierclub im dritten Anlauf nach den Fehlversuchen 2001 und 2005 erstmals das Achtelfinale der Königsklasse. «Die Situation lässt uns keinen Notausgang offen», hob Andreas Müller die Brisanz des Alles-oder-Nichts-Spieles hervor. Stürmer Kevin Kuranyi ist sicher, dass alle Profis die Bedeutung richtig einordnen. «Jeder weiß, dass wir Geschichte schreiben können. Es ist ein großes Spiel für Mannschaft und Verein.»
    Der Manager verlangt von den häufig in dieser Saison versagenden Schalke-Profis totalen Einsatz und absoluten Siegeswillen. «Soll man angreifen oder abwarten? Für uns stellt sich diese Frage nicht», betonte Müller. Man müsse vor heimischem Publikum den Gegner von der ersten Minute an unter Druck setzen und damit ein «Zeichen setzen, damit jeder Fan sieht: Die wollen unbedingt gewinnen».
    Trondheim ist in der Gruppe B derzeit mit sieben Punkten Zweiter hinter dem bereits für die Runde der besten 16 Teams qualifizierten FC Chelsea (elf). Schalke hat fünf Zähler auf dem Konto und kann nicht nur das Überwintern in der Champions League verspielen, sondern hat nicht einmal einen UEFA-Cup-Platz sicher. Denn bei Punktgleichheit mit dem FC Valencia (vier) würden die Knappen sogar wegen des direkten Vergleichs hinter die Spanier auf Rang vier zurückfallen. Das wäre kurz vor Weihnachten der sportliche «GAU» und die Position von Trainer Mirko Slomka vor der anstehenden Zwischenbilanz in der Winterpause nicht gerade stärken. «Wir wollen mit aller Macht und Kraft gewinnen», betonte der Coach.
    Zwar würde auch ein «dreckiges 1:0» (Müller) genügen, doch nicht nur die Fans erwarten das lange vermisste Feuerwerk und einen überzeugenden Erfolg der Königsblauen, die sich im Kreis der europäischen Elite bislang als Minimalisten präsentierten: Zwei Tore erzielte Schalke in fünf Partien, beide beim 2:0-Hinspielsieg in Trondheim. Von den 31 anderen Teams traf nur Valencia genauso wenig. Auf der anderen Seite kassierten aber nur Chelsea und der FC Barcelona weniger Gegentreffer (jeweils zwei) als die Schalker (drei). Es sei schon «kurios», dass man mit drei geschossenen Toren und acht Punkten ins Achtelfinale einziehen können, gab Müller zu: «Zu Null zu spielen, ist aber eine wichtige Basis des Erfolgs.»
    Gleichwohl ist gegen die Rosenborg, das seine Saison schon vor Wochen als Fünfter der norwegischen Tippeligaen abschloss und kaum über Spielpraxis verfügt, vor allem die Offensive um Kevin Kuranyi gefordert. Mindestens ein Tor muss her. Und man kann sich kaum darauf verlassen, dass wie beim 2:2 in Frankfurt (beide Tore von Westermann) oder zuvor beim 1:0 gegen Bochum (Bordon) wieder die Abwehrspieler die Kastanien aus dem Feuer holen. «Wir müssen agieren, nicht nur reagieren. Und wir müssen mit den Torchancen sorgfältiger umgehen», sagte Müller, der eine «positive Trendwende der Saison» fordert.
    Neben dem internationalen Renommee stehen auch fette Einnahmen auf dem Spiel. Obwohl Präsident und Finanzchef Josef Schnusenberg die Summe von zwölf Millionen Euro für den Fall des Achtelfinaleinzugs selbst genannt hatte, kann er das Wort vom «Millionen-Spiel» plötzlich nicht mehr hören. «Es geht darum, dass wir sportlich weiterkommen.» Doch selbst Müller räumt ein, dass eine zusätzliche Finanzspritze die Personalplanungen im Winter und darüber hinaus erleichtern würde. Schnusenberg ist überzeugt, dass der Coup auch ohne Jermaine Jones (Gelbsperre) gelingt: «Ich bin nicht nur optimistisch, ich bin mir sicher, dass wir es schaffen.»
    Die voraussichtlichen Aufstellungen:
    FC Schalke 04: Neuer - Rafinha, Bordon, Krstajic, Westermann - Rakitic, Ernst, Bajramovic, Özil - Asamoah (Altintop), Kuranyi
    Rosenborg Trondheim: Hirschfeld - Stoor, Kvarme, Riseth, Dorsin - Skjelbred, Sapara, Tettey, Traoré - Iversen, Koné
    Schiedsrichter: Mike Riley (England)


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