Piräus - Das alte Rehhagel-Rezept soll Werder Bremen im Alles-oder-Nichts-Spiel bei Olympiakos Piräus den notwendigen Sieg bringen.
Nach dem munteren Toreschießen in Hannover muss der Fußball-Bundesligist auf kontrollierte Offensive setzen, um die Fehlerquote im Defensivverhalten zu senken und auf den letzten Drücker doch noch das Achtelfinale der Champions League zu erreichen. «Man hat 90 Minuten mindestens Zeit, man muss nicht alles von Anfang an regeln», warnte Trainer Thomas Schaaf vor ungehemmtem Offensivdrang im Spiel, in dem es um rund vier Millionen Euro geht. Da eine souveräne Abwehr besonders wichtig ist, wiegt der drohende Ausfall des kranken Innenverteidigers Per Mertesacker umso schwerer.
Bei zwei Punkten Rückstand auf das Gastgeber-Team hilft Werder am letzten Spieltag der Gruppe C nur ein Sieg, sonst ist sogar die Trostrunde im UEFA-Cup gefährdet. Für Werder geht es um rund vier Millionen Euro, rechnete Clubchef Jürgen L. Born vor: «Wenn Schalke ausscheidet, sind es sogar noch mehr, weil dann Geld aus dem Pool dazukommt.» Er wünsche sich eine «Trotzreaktion nach dem Spiel in Hannover».
«Wir wollen erfolgreich sein und die Sensation schaffen, die man uns vielleicht nicht mehr zugetraut hat», sagte Schaaf. Aus dem Tag des offenen Tores bei der 3:4-Niederlage in Hannover «nehmen wir mit, dass wir nicht so viele Fehler machen dürfen», sagte Schaaf und fügte an: «Gerade in Piräus nicht, weil das ein enorm starker Gegner ist.» Wie schnell die Griechen Unzulänglichkeiten bestrafen, zeigten sie eindrucksvoll im Hinspiel, als sie in Bremen trotz eines 0:1- Rückstandes zur Pause noch 3:1 gewannen.
«Sie haben uns gezeigt, wie man auswärts spielen muss», sagte Mertesacker, der am Montag noch nicht wieder gesund war. «Die Grippe hat sich ein bisschen beruhigt», berichtete der Nationalspieler, der in Hannover zur Halbzeit erschöpft den Platz verließ. «Ich hoffe, dass es geht.»
Die verpatzte Generalprobe im Nordderby schien einigen Bremern noch in Athen in den Knochen zu stecken. Manager Klaus Allofs forderte indes, aus dem unkontrollierten Auftritt in der AWD-Arena die richtigen Lehren zu ziehen. «Wir dürfen uns nicht durch Fehlentscheidungen aus dem Konzept bringen lassen», sagte Allofs und warnte: «Wenn wir das gegen Piräus machen, dann wird es schwer.» Angesichts der fanatischen Fans im Stadion Karaisaki scheinen die mahnenden Worte, sich nicht erneut solche Undiszipliniertheiten zu erlauben, besonders angebracht.
«Wir haben noch Wut im Bauch», sagte Spielmacher Diego, «aber wir müssen mit kühlem Kopf spielen und hoffen, nicht wieder so einen schlechten Schiedsrichter zu haben.» An Selbstbewusstsein mangelt es den Bremern aber auch nach dem herben Dämpfer in der Bundesliga nicht. «Ich bin sehr optimistisch und zuversichtlich, wir haben eine sehr gute Chance», sagte Diego. Für ihn ist es «unser Spiel des Jahres».
Schaaf wollte sich auch durch den drohenden Ausfall von Mertesacker nicht schrecken lassen. Für den Nationalspieler könnte wieder Frank Baumann in die Innenverteidigung rücken. Zusätzliche Variationsmöglichkeiten erhält der Coach durch die Genesung von Clemens Fritz, der sowohl als rechter Verteidiger als auch im Mittelfeld spielen kann. Das Verletztenlager der Bremer hat sich sogar so weit gelichtet, dass in Carlos Alberto der teuerste Spieler der Vereinsgeschichte aus dem Kader gestrichen und stattdessen Martin Harnik nominiert wurde. Der österreichische Nationalspieler sei flexibler einsetzbar, begründete der Coach seine Entscheidung. Bei Piräus fehlet mit dem gelb-gesperrten Predrag Djordjevic einer der wichtigsten Offensivspieler.
Unterdessen bedroht ein Generalstreik den für den 12. Dezember geplanten Rückflug von Werder Bremen nach dem Champions-League-Spiel in Piräus. «Wir hoffen, dass wir trotzdem rauskommen, wir haben alle uns zugänglichen Stellen um Unterstützung gebeten», sagte der zur Geschäftsführung gehörende Klaus-Dieter Fischer nach der Landung in Athen.
Werder hat sich nach seinen Angaben unter anderem an die Europäische Fußball-Union (UEFA), aber auch an den ehemaligen Werder-Trainer Otto Rehhagel gewandt. «Der soll ja gute Verbindungen haben», sagte Fischer lächelnd über den Nationaltrainer der griechischen Nationalmannschaft. Im Zweifelsfall würde Werder lieber direkt nach dem Spiel starten, obwohl das Flugzeug dann wegen des Nachtlandeverbots in Bremen in Hannover oder Hamburg landen müsste. Bis zum 13. Dezember warten wollen die Bremer nicht. «Wir haben schließlich am Mittwoch unsere Weihnachtsfeier», sagte Fischer.
Voraussichtliche Aufstellung:
Piräus: Nikopolidis - Torosidis, Zewlakow, Antzas, Pantos, Patsatzoglu, Ledesma, Stoltidis - Galleti, Lualua - Kovacevic
Werder: Wiese - Fritz, Baumann (Mertesacker), Naldo, Pasanen - Jensen - Hunt (Vranjes), Borowski - Diego - Sanogo, Rosenberg
Schiedsrichter: Laurent Duhamel (Frankreich)
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Nach dem munteren Toreschießen in Hannover muss der Fußball-Bundesligist auf kontrollierte Offensive setzen, um die Fehlerquote im Defensivverhalten zu senken und auf den letzten Drücker doch noch das Achtelfinale der Champions League zu erreichen. «Man hat 90 Minuten mindestens Zeit, man muss nicht alles von Anfang an regeln», warnte Trainer Thomas Schaaf vor ungehemmtem Offensivdrang im Spiel, in dem es um rund vier Millionen Euro geht. Da eine souveräne Abwehr besonders wichtig ist, wiegt der drohende Ausfall des kranken Innenverteidigers Per Mertesacker umso schwerer.
Bei zwei Punkten Rückstand auf das Gastgeber-Team hilft Werder am letzten Spieltag der Gruppe C nur ein Sieg, sonst ist sogar die Trostrunde im UEFA-Cup gefährdet. Für Werder geht es um rund vier Millionen Euro, rechnete Clubchef Jürgen L. Born vor: «Wenn Schalke ausscheidet, sind es sogar noch mehr, weil dann Geld aus dem Pool dazukommt.» Er wünsche sich eine «Trotzreaktion nach dem Spiel in Hannover».
«Wir wollen erfolgreich sein und die Sensation schaffen, die man uns vielleicht nicht mehr zugetraut hat», sagte Schaaf. Aus dem Tag des offenen Tores bei der 3:4-Niederlage in Hannover «nehmen wir mit, dass wir nicht so viele Fehler machen dürfen», sagte Schaaf und fügte an: «Gerade in Piräus nicht, weil das ein enorm starker Gegner ist.» Wie schnell die Griechen Unzulänglichkeiten bestrafen, zeigten sie eindrucksvoll im Hinspiel, als sie in Bremen trotz eines 0:1- Rückstandes zur Pause noch 3:1 gewannen.
«Sie haben uns gezeigt, wie man auswärts spielen muss», sagte Mertesacker, der am Montag noch nicht wieder gesund war. «Die Grippe hat sich ein bisschen beruhigt», berichtete der Nationalspieler, der in Hannover zur Halbzeit erschöpft den Platz verließ. «Ich hoffe, dass es geht.»
Die verpatzte Generalprobe im Nordderby schien einigen Bremern noch in Athen in den Knochen zu stecken. Manager Klaus Allofs forderte indes, aus dem unkontrollierten Auftritt in der AWD-Arena die richtigen Lehren zu ziehen. «Wir dürfen uns nicht durch Fehlentscheidungen aus dem Konzept bringen lassen», sagte Allofs und warnte: «Wenn wir das gegen Piräus machen, dann wird es schwer.» Angesichts der fanatischen Fans im Stadion Karaisaki scheinen die mahnenden Worte, sich nicht erneut solche Undiszipliniertheiten zu erlauben, besonders angebracht.
«Wir haben noch Wut im Bauch», sagte Spielmacher Diego, «aber wir müssen mit kühlem Kopf spielen und hoffen, nicht wieder so einen schlechten Schiedsrichter zu haben.» An Selbstbewusstsein mangelt es den Bremern aber auch nach dem herben Dämpfer in der Bundesliga nicht. «Ich bin sehr optimistisch und zuversichtlich, wir haben eine sehr gute Chance», sagte Diego. Für ihn ist es «unser Spiel des Jahres».
Schaaf wollte sich auch durch den drohenden Ausfall von Mertesacker nicht schrecken lassen. Für den Nationalspieler könnte wieder Frank Baumann in die Innenverteidigung rücken. Zusätzliche Variationsmöglichkeiten erhält der Coach durch die Genesung von Clemens Fritz, der sowohl als rechter Verteidiger als auch im Mittelfeld spielen kann. Das Verletztenlager der Bremer hat sich sogar so weit gelichtet, dass in Carlos Alberto der teuerste Spieler der Vereinsgeschichte aus dem Kader gestrichen und stattdessen Martin Harnik nominiert wurde. Der österreichische Nationalspieler sei flexibler einsetzbar, begründete der Coach seine Entscheidung. Bei Piräus fehlet mit dem gelb-gesperrten Predrag Djordjevic einer der wichtigsten Offensivspieler.
Unterdessen bedroht ein Generalstreik den für den 12. Dezember geplanten Rückflug von Werder Bremen nach dem Champions-League-Spiel in Piräus. «Wir hoffen, dass wir trotzdem rauskommen, wir haben alle uns zugänglichen Stellen um Unterstützung gebeten», sagte der zur Geschäftsführung gehörende Klaus-Dieter Fischer nach der Landung in Athen.
Werder hat sich nach seinen Angaben unter anderem an die Europäische Fußball-Union (UEFA), aber auch an den ehemaligen Werder-Trainer Otto Rehhagel gewandt. «Der soll ja gute Verbindungen haben», sagte Fischer lächelnd über den Nationaltrainer der griechischen Nationalmannschaft. Im Zweifelsfall würde Werder lieber direkt nach dem Spiel starten, obwohl das Flugzeug dann wegen des Nachtlandeverbots in Bremen in Hannover oder Hamburg landen müsste. Bis zum 13. Dezember warten wollen die Bremer nicht. «Wir haben schließlich am Mittwoch unsere Weihnachtsfeier», sagte Fischer.
Voraussichtliche Aufstellung:
Piräus: Nikopolidis - Torosidis, Zewlakow, Antzas, Pantos, Patsatzoglu, Ledesma, Stoltidis - Galleti, Lualua - Kovacevic
Werder: Wiese - Fritz, Baumann (Mertesacker), Naldo, Pasanen - Jensen - Hunt (Vranjes), Borowski - Diego - Sanogo, Rosenberg
Schiedsrichter: Laurent Duhamel (Frankreich)
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