Düsseldorf - Der Zauber der ersten Wochen ist längst verflogen, doch der Schaden hält sich bisher in Grenzen. Obwohl der brillant in die Saison gestartete FC Bayern München seit Wochen schwächelt, rangiert er zum 16. Mal in Serie auf Rang eins.
Auch nach dem enttäuschenden 0:0 des mit finanziellem Rekordaufwand verstärkten Starensembles gegen den MSV Duisburg blieb der drohende Bundesliga-Machtwechsel aus. Die Konkurrenz konnte die Gunst der Stunde nicht nutzen: Bremen verspielte beim spektakulären 3:4 in Hannover die mögliche Tabellenführung, der Hamburger SV musste sich mit einer Nulldiät gegen Schlusslicht Cottbus begnügen.
Nur einen Spieltag vor dem Ende der Hinrunde steht die zweite Trainerentlassung der Saison bevor. Nach Informationen der Zeitung «Neue Westfälische» hat sich Arminia Bielefeld entschieden, sich von Ernst Middendorp zu trennen. Wie aus Vorstandskreisen verlautete, wird der Coach schon am Samstag gegen den VfB Stuttgart nicht mehr auf der Bank sitzen. Das wollte der Tabellen-14. zwei Tage nach dem desaströsen 1:6 in Dortmund jedoch nicht bestätigen. Erst nach einem für den 10. Dezember geplanten Treffen der Geschäftsführung mit dem Aufsichtsrat soll es eine Erklärung geben. Allerdings deuten alle Zeichen auf die Trennung hin.
Auch die Patzer der Verfolger konnten die Stimmung bei der Weihnachtsfeier der Münchner nicht aufbessern. «Anscheinend nehmen wir das Ganze alle ein bisschen zu locker», klagte Nationalspieler Philipp Lahm. Die Verärgerung über die leichtfertig vergebene vorzeitige Herbstmeisterschaft stand auch Trainer Ottmar Hitzfeld ins Gesicht geschrieben. Kopfschüttelnd verharrte er nach dem Schlusspfiff auf der Bank, während die Fans ihren Unmut mit Pfiffen zum Ausdruck brachten. Alle wissen, dass der Verlust der Pole- osition vor der Pause für Ärger sorgen würde: «Wenn wir im Winter ganz oben stehen, würde uns das gut tun», sagte Lahm.
Noch größer als in München war der Frust beim Bayern-Jäger aus Bremen. Die famose Aufholjagd vom 1:3 zum 3:3 wurde am Ende doch nicht belohnt. Mit drei Treffern avancierte Torjäger Mike Hanke zum Matchwinner. Die erste Niederlage seit zehn Spielen wertete Klaus Allofs als schlechte Generalprobe der Bremer für das entscheidende Champions-League-Spiel in Piräus. Der Manager beklagte vor allem die fehlende Professionalität der Spieler beim Umgang mit umstrittenen Entscheidungen von Schiedsrichter Wolfgang Stark: «Wir dürfen uns durch solche Fehlentscheidungen nicht aus dem Konzept bringen lassen. Wir haben die nervliche Kontrolle verloren.»
Komplettiert wurde das dürftige Abschneiden des Führungs-Trios durch das 0:0 der Hamburger gegen Cottbus. Gäste-Keeper Gerhard Tremmel trieb die Gegner mit Glanzparaden zur Verzweiflung. «Er hat sensationell gehalten», schwärmte Energie-Mittelfeldspieler Ervin Skela. HSV-Trainer Huub Stevens machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl. «Ich hatte doch gesagt: Das wird ein schweres Spiel. Aber ich habe ja gegen eine Wand geredet», sagte er.
Ähnlich turbulent wie in Hannover ging es in Frankfurt zu. Erst der zweite Treffer von Manndecker Heiko Westermann in der 89. Minute zum 2:2 bewahrte den FC Schalke vor einem weiteren Rückschlag. Drei Tage vor dem Gruppen-Showdown in der Champions League gegen Trondheim übte Trainer Mirko Slomka ungewohnt scharfe Kritik: «Keiner kann heute zufrieden sein. Es gibt nichts zu beschönigen.» Nicht nur der spannende Spielverlauf sorgte für Gesprächsstoff: Bei Rudelbildungen und Tumulten in der Schlussphase wurde Carlos Grossmüller zum Hauptdarsteller, obwohl er keine Minute gespielt hatte. Der Auswechselspieler stürmte auf das Spielfeld, würgte den Frankfurter Michael Thurk und sah die Rote Karte.
Ein Kuriosum der anderen Art gab es in Bochum zu bestaunen. Obwohl VfL-Stürmer Stanislav Sestak beim 2:2 gegen Karlsruhe nach einem Schlag gegen die Schläfe benommen war und sich in der Halbzeit nicht an seinen Treffer zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung erinnern konnte, spielte der Neuzugang auch nach Wiederanpfiff groß auf. «Sein Kopfballtor in der zweiten Hälfte hat wohl alles wieder eingerenkt», kommentierte der Bochumer Coach Marcel Koller den achten Saisontreffer des Transfer-Schnäppchens.
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Auch nach dem enttäuschenden 0:0 des mit finanziellem Rekordaufwand verstärkten Starensembles gegen den MSV Duisburg blieb der drohende Bundesliga-Machtwechsel aus. Die Konkurrenz konnte die Gunst der Stunde nicht nutzen: Bremen verspielte beim spektakulären 3:4 in Hannover die mögliche Tabellenführung, der Hamburger SV musste sich mit einer Nulldiät gegen Schlusslicht Cottbus begnügen.
Nur einen Spieltag vor dem Ende der Hinrunde steht die zweite Trainerentlassung der Saison bevor. Nach Informationen der Zeitung «Neue Westfälische» hat sich Arminia Bielefeld entschieden, sich von Ernst Middendorp zu trennen. Wie aus Vorstandskreisen verlautete, wird der Coach schon am Samstag gegen den VfB Stuttgart nicht mehr auf der Bank sitzen. Das wollte der Tabellen-14. zwei Tage nach dem desaströsen 1:6 in Dortmund jedoch nicht bestätigen. Erst nach einem für den 10. Dezember geplanten Treffen der Geschäftsführung mit dem Aufsichtsrat soll es eine Erklärung geben. Allerdings deuten alle Zeichen auf die Trennung hin.
Auch die Patzer der Verfolger konnten die Stimmung bei der Weihnachtsfeier der Münchner nicht aufbessern. «Anscheinend nehmen wir das Ganze alle ein bisschen zu locker», klagte Nationalspieler Philipp Lahm. Die Verärgerung über die leichtfertig vergebene vorzeitige Herbstmeisterschaft stand auch Trainer Ottmar Hitzfeld ins Gesicht geschrieben. Kopfschüttelnd verharrte er nach dem Schlusspfiff auf der Bank, während die Fans ihren Unmut mit Pfiffen zum Ausdruck brachten. Alle wissen, dass der Verlust der Pole- osition vor der Pause für Ärger sorgen würde: «Wenn wir im Winter ganz oben stehen, würde uns das gut tun», sagte Lahm.
Noch größer als in München war der Frust beim Bayern-Jäger aus Bremen. Die famose Aufholjagd vom 1:3 zum 3:3 wurde am Ende doch nicht belohnt. Mit drei Treffern avancierte Torjäger Mike Hanke zum Matchwinner. Die erste Niederlage seit zehn Spielen wertete Klaus Allofs als schlechte Generalprobe der Bremer für das entscheidende Champions-League-Spiel in Piräus. Der Manager beklagte vor allem die fehlende Professionalität der Spieler beim Umgang mit umstrittenen Entscheidungen von Schiedsrichter Wolfgang Stark: «Wir dürfen uns durch solche Fehlentscheidungen nicht aus dem Konzept bringen lassen. Wir haben die nervliche Kontrolle verloren.»
Komplettiert wurde das dürftige Abschneiden des Führungs-Trios durch das 0:0 der Hamburger gegen Cottbus. Gäste-Keeper Gerhard Tremmel trieb die Gegner mit Glanzparaden zur Verzweiflung. «Er hat sensationell gehalten», schwärmte Energie-Mittelfeldspieler Ervin Skela. HSV-Trainer Huub Stevens machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl. «Ich hatte doch gesagt: Das wird ein schweres Spiel. Aber ich habe ja gegen eine Wand geredet», sagte er.
Ähnlich turbulent wie in Hannover ging es in Frankfurt zu. Erst der zweite Treffer von Manndecker Heiko Westermann in der 89. Minute zum 2:2 bewahrte den FC Schalke vor einem weiteren Rückschlag. Drei Tage vor dem Gruppen-Showdown in der Champions League gegen Trondheim übte Trainer Mirko Slomka ungewohnt scharfe Kritik: «Keiner kann heute zufrieden sein. Es gibt nichts zu beschönigen.» Nicht nur der spannende Spielverlauf sorgte für Gesprächsstoff: Bei Rudelbildungen und Tumulten in der Schlussphase wurde Carlos Grossmüller zum Hauptdarsteller, obwohl er keine Minute gespielt hatte. Der Auswechselspieler stürmte auf das Spielfeld, würgte den Frankfurter Michael Thurk und sah die Rote Karte.
Ein Kuriosum der anderen Art gab es in Bochum zu bestaunen. Obwohl VfL-Stürmer Stanislav Sestak beim 2:2 gegen Karlsruhe nach einem Schlag gegen die Schläfe benommen war und sich in der Halbzeit nicht an seinen Treffer zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung erinnern konnte, spielte der Neuzugang auch nach Wiederanpfiff groß auf. «Sein Kopfballtor in der zweiten Hälfte hat wohl alles wieder eingerenkt», kommentierte der Bochumer Coach Marcel Koller den achten Saisontreffer des Transfer-Schnäppchens.
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