Den Haag - Der Rückzug kommt nicht überraschend: Der niederländische Fußball-Nationaltrainer Marco van Basten stellt nach der Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz nach vier Jahren sein Amt zur Verfügung.
«Ich sehe die Europameisterschaft als neue, große Herausforderung. Nach vier Jahren wird es dann aber Zeit für eine neue Umgebung», sagte der 43 Jahre alte Bondscoach sechs Monate vor EM-Beginn. Bundesliga-Star Rafael van der Vaart zeigte sich vor der UEFA-Cup-Partie des Hamburger SV in Zagreb wenig überrascht. «Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Trainer so früh bekannt gibt, dass er aufhört», sagte der Niederländer, der dasselbe gerade bei seinem Club-Trainer Huub Stevens erlebte. Stevens kehrt im Sommer 2008 in die Heimat zurück, wo er beim PSV Eindhoven unterschrieb.
Van der Vaart betonte, van Bastens Entschluss ändere «nichts an den Voraussetzungen für die EM». Auch der Bondscoach bekräftigte: «Noch ist es für uns nicht die Zeit, zurückzuschauen. Wir wollen uns gemeinsam mit den Spielern auf das Turnier konzentrieren.» Seit Sonntag ist aber auch klar, dass es bei der EM sehr schwer wird, die Vorrunde zu überstehen. Denn «Oranje» muss sich in der «Hammergruppe» C mit Weltmeister Italien, Frankreich und Rumänien auseinandersetzen. Verbandspräsident Henk Kesler begrüßte, dass man so früh Bescheid wisse. «Wir haben nun Zeit, um an der Nachfolge zu arbeiten.»
Auch wenn van Basten eine beeindruckende Länderspiel-Bilanz (28 Siege, 10 Remis, 5 Niederlagen) vorweisen kann und sich das Team für die EM qualifizierte, gab es viele Probleme. Drei der fünf Schlappen kassierte «Oranje» in den vergangenen Monaten: Im August in der Schweiz (0:2), im Oktober in Rumänien (0:1) und im November in Weißrussland (1:2).
Nicht zuletzt das frühe Scheitern im WM-Viertelfinale 2006 in der «Schlacht von Nürnberg» nehmen ihm viele Menschen im Nachbarland noch immer übel. Auch legte sich der frühere Weltklasse-Stürmer mit zahlreichen etablierten Stars an. Das alles beschrieb der «Telegraaf» treffend: «Das WM-Aus nach dem dramatischen Getrete gegen Portugal, das schwierige Verhältnis zu Ruud van Nistelrooy und Mark van Bommel, das Übergehen von Clarence Seedorf, die fehlende Verbindung von schönem und siegreichem Fußball und das dramatische Davonkommen beim Start der EM-Qualifikation gegen Luxemburg - so wurden Haarrisse zu Brüchen.»
Zuletzt wurde die Kritik immer lauter, Sprechchöre und Pfiffe der Fans taten van Basten weh und begünstigten den Entschluss, den Vertrag nicht zu verlängern. Auch Geld soll eine Rolle gespielt haben. Er habe sich mehrfach unzufrieden über sein Gehalt von 700*000 Euro geäußert, hieß es. «Er hat zweifellos gemerkt, dass die Kritik an seiner Arbeit zunahm. Er wunderte sich über die veränderte Haltung von Fans und Journalisten, über die er sich nach dem Spiel gegen Slowenien kritisch äußerte», schrieb «De Volkskrant».
Ab sofort begibt sich der KNVB auf die Suche nach einem Nachfolger. Erste Namen kursieren schon. Ein Kandidat wiegelte schon ab: «Ich erwarte nicht, dass sie mich fragen. Intern hat der KNVB schon einen geeigneten Kandidaten», verriet Louis van Gaal, Trainer des AZ Alkmaar. Er meinte wohl Foppe de Haan. Der Verbands- Nachwuchstrainer wurde mit der U 21 Europameister und hat mit seiner Mannschaft bei den Olympischen Spielen eine Medaille im Visier. Erst danach wäre er als Cheftrainer verfügbar. Eine Rückkehr von Frank Rijkaard (FC Barcelona) als Bondscoach hält der «Telegraaf» für unwahrscheinlich. Die Zeitung tippt schon eher auf den früheren Dortmund-Coach Bert van Marwijk (Feyenoord Rotterdam), Fred Rutten (FC Twente) oder Co Adriaanse (Katar).
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«Ich sehe die Europameisterschaft als neue, große Herausforderung. Nach vier Jahren wird es dann aber Zeit für eine neue Umgebung», sagte der 43 Jahre alte Bondscoach sechs Monate vor EM-Beginn. Bundesliga-Star Rafael van der Vaart zeigte sich vor der UEFA-Cup-Partie des Hamburger SV in Zagreb wenig überrascht. «Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Trainer so früh bekannt gibt, dass er aufhört», sagte der Niederländer, der dasselbe gerade bei seinem Club-Trainer Huub Stevens erlebte. Stevens kehrt im Sommer 2008 in die Heimat zurück, wo er beim PSV Eindhoven unterschrieb.
Van der Vaart betonte, van Bastens Entschluss ändere «nichts an den Voraussetzungen für die EM». Auch der Bondscoach bekräftigte: «Noch ist es für uns nicht die Zeit, zurückzuschauen. Wir wollen uns gemeinsam mit den Spielern auf das Turnier konzentrieren.» Seit Sonntag ist aber auch klar, dass es bei der EM sehr schwer wird, die Vorrunde zu überstehen. Denn «Oranje» muss sich in der «Hammergruppe» C mit Weltmeister Italien, Frankreich und Rumänien auseinandersetzen. Verbandspräsident Henk Kesler begrüßte, dass man so früh Bescheid wisse. «Wir haben nun Zeit, um an der Nachfolge zu arbeiten.»
Auch wenn van Basten eine beeindruckende Länderspiel-Bilanz (28 Siege, 10 Remis, 5 Niederlagen) vorweisen kann und sich das Team für die EM qualifizierte, gab es viele Probleme. Drei der fünf Schlappen kassierte «Oranje» in den vergangenen Monaten: Im August in der Schweiz (0:2), im Oktober in Rumänien (0:1) und im November in Weißrussland (1:2).
Nicht zuletzt das frühe Scheitern im WM-Viertelfinale 2006 in der «Schlacht von Nürnberg» nehmen ihm viele Menschen im Nachbarland noch immer übel. Auch legte sich der frühere Weltklasse-Stürmer mit zahlreichen etablierten Stars an. Das alles beschrieb der «Telegraaf» treffend: «Das WM-Aus nach dem dramatischen Getrete gegen Portugal, das schwierige Verhältnis zu Ruud van Nistelrooy und Mark van Bommel, das Übergehen von Clarence Seedorf, die fehlende Verbindung von schönem und siegreichem Fußball und das dramatische Davonkommen beim Start der EM-Qualifikation gegen Luxemburg - so wurden Haarrisse zu Brüchen.»
Zuletzt wurde die Kritik immer lauter, Sprechchöre und Pfiffe der Fans taten van Basten weh und begünstigten den Entschluss, den Vertrag nicht zu verlängern. Auch Geld soll eine Rolle gespielt haben. Er habe sich mehrfach unzufrieden über sein Gehalt von 700*000 Euro geäußert, hieß es. «Er hat zweifellos gemerkt, dass die Kritik an seiner Arbeit zunahm. Er wunderte sich über die veränderte Haltung von Fans und Journalisten, über die er sich nach dem Spiel gegen Slowenien kritisch äußerte», schrieb «De Volkskrant».
Ab sofort begibt sich der KNVB auf die Suche nach einem Nachfolger. Erste Namen kursieren schon. Ein Kandidat wiegelte schon ab: «Ich erwarte nicht, dass sie mich fragen. Intern hat der KNVB schon einen geeigneten Kandidaten», verriet Louis van Gaal, Trainer des AZ Alkmaar. Er meinte wohl Foppe de Haan. Der Verbands- Nachwuchstrainer wurde mit der U 21 Europameister und hat mit seiner Mannschaft bei den Olympischen Spielen eine Medaille im Visier. Erst danach wäre er als Cheftrainer verfügbar. Eine Rückkehr von Frank Rijkaard (FC Barcelona) als Bondscoach hält der «Telegraaf» für unwahrscheinlich. Die Zeitung tippt schon eher auf den früheren Dortmund-Coach Bert van Marwijk (Feyenoord Rotterdam), Fred Rutten (FC Twente) oder Co Adriaanse (Katar).
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