Marbella/Belek - Jürgen Klinsmann hat gerade erst beim FC Bayern als Trainer angeheuert, schon wechselt im Sommer der erste «seiner» WM-Helden von 2006 nach München.
Fußball-Nationalspieler Tim Borowski wird Bayerns ärgsten Meisterschafts-Rivalen Werder Bremen am Saisonende verlassen und ablösefrei zum deutschen Rekordmeister wechseln, wo er einen Dreijahresvertrag bis 30. Juni 2011 erhält.
Der nächste Münchner Personal-Coup wurde zwar noch nicht von Klinsmann eingefädelt, aber vom ehemaligen Bundestrainer als positiv bewertet, wie Manager Uli Hoeneß im Trainingslager des Bundesliga-Spitzenreiters im regenerischen Marbella berichtete: «Jürgen hat diese Verpflichtung begrüßt und für sehr gut empfunden.»
Es sei «Zufall», dass der von Bremer Seite verkündete Wechsel praktisch mit der Verpflichtung von Klinsmann als Nachfolger von Ottmar Hitzfeld zusammengefallen ist, sagte Hoeneß: «Da gibt es keinen Zusammenhang. Man kann sich vorstellen, dass man nicht von Freitag bis Sonntag einen Transfer über die Bühne bringt.» Mit dem 27-jährigen Borowski hatten die Bayern nach Angaben von Hoeneß schon zu Jahresbeginn Einigkeit erzielt.
«Der Klinsmann-Transfer hat keine Rolle für mich gespielt. Meine Entscheidung stand schon vorher fest», erklärte auch Borowski am Montag im Trainingslager der Bremer im türkischen Belek. Er verhehlte aber nicht, dass er sich auf die erneute Zusammenarbeit mit dem 43- Jährigen freut: «Dass Klinsmann zu den Bayern kommt, ist natürlich positiv für mich.» Seine beste Zeit als Nationalspieler erlebte der 31-malige Auswahl-Kicker schließlich in der zweijährigen Bundestrainer-Ara von Klinsmann. Er erwarb sich seinerzeit den Ruf als «Mini-Ballack», ersetzte den deutschen Kapitän sogar im WM- Eröffnungsspiel gegen Costa Rica (4:2), verwandelte einen Strafstoß im Elfmeterschießen gegen Argentinien im Viertelfinale und gehörte zur Startelf im verlorenen Halbfinale gegen Italien.
Klose, Lahm, Podolski, Schweinsteiger, Jansen - und nun Borowski: Die umfangreiche Liste der WM-«Klinsmänner» beim FC Bayern erhöht sich mit dem Mittelfeldspieler auf sechs. Und mit Jan Schlaudraff sind künftig sogar sieben aktuelle Nationalspieler beim «FC Bayern Deutschland» beschäftigt. Klinsmann begrüßt diese Ballung von ehemaligen Weggefährten, manch einer spekuliert ja auch schon über Nationaltorwart Jens Lehmann. «Die Generation, die wir 2006 aufgebaut haben, ist größtenteils schon in München. Ich freue mich unglaublich auf die Spieler, die ich schon betreuen durfte», sagte er.
Für Borowski ist der FC Bayern erst die zweite Profi-Station. 1996 war er vom 1. FC Neubrandenburg in Werders Jugendinternat gekommen. Seit 2001 gehörte er dem Profikader an, bestritt bisher 157 Erstliga- Spiele und erzielte 21 Tore. Nach der WM wurde der große Blonde aber vom Verletzungspech verfolgt (Knie, Leiste), bestritt seit Sommer 2006 nur 26 von 51 möglichen Bundesliga-Spielen. Ein weiterer Tiefpunkt war seine Auswechslung nach nur 30 Minuten im letzten Hinrundenspiel gegen Bayer Leverkusen (5:2). «Das hat ihm sehr zugesetzt», räumte Werder-Manager Klaus Allofs ein.
Die Bremer hatten ihrem Eigengewächs ein neues Vertragsangebot unterbreit, aber wieder einmal war Bayern finanziell und sportlich attraktiver für einen Werder-Profi. «Was das Geld angeht, kann Bayern noch andere Summen bieten», sagte Allofs. Borowski sprach dagegen lieber von einer «großen sportlichen Herausforderung» und dem richtigen Zeitpunkt für einen Wechsel: «Im Sommer werde ich 28. Für mich stand fest: Wenn ich nochmal etwas Neues mache, dann jetzt.»
Borowski setzt die Tradition der Nord-Süd-Transfers von Bremen nach München fort, die 1995 mit Andreas Herzog begann und über Mario Basler (1996), Claudio Pizarro (2001), Valérien Ismael (2005) bis hin zu Miroslav Klose vor dieser Saison reichte. Über den Umweg Borussia Dortmund machte auch Torsten Frings (2004) für ein Jahr bei Bayern Station. «Die Bremer haben eben gute Spieler», kommentierte Hoeneß.
Der «Fall Borowski» hat aber noch einen weiteren Hintergrund. Der torgefährliche Profi stand schon seit Jahren auf der Münchner Wunschliste, wie Hoeneß zugab: «Jetzt hat uns die Möglichkeit, ihn ablösefrei zu verpflichten, schon gereizt. Das kommt bei Nationalspielern nicht alle Tage vor.» Schon am 10. Februar, dem zweiten Rückrunden-Spieltag, wird Borowski im brisanten Top-Spiel zwischen Bayern und Bremen in der Münchner Arena zu Gast sein. Dann, und noch bis zum Saisonende, will er «für Werder weiter Gas geben».
Weiterlesen...
Fußball-Nationalspieler Tim Borowski wird Bayerns ärgsten Meisterschafts-Rivalen Werder Bremen am Saisonende verlassen und ablösefrei zum deutschen Rekordmeister wechseln, wo er einen Dreijahresvertrag bis 30. Juni 2011 erhält.
Der nächste Münchner Personal-Coup wurde zwar noch nicht von Klinsmann eingefädelt, aber vom ehemaligen Bundestrainer als positiv bewertet, wie Manager Uli Hoeneß im Trainingslager des Bundesliga-Spitzenreiters im regenerischen Marbella berichtete: «Jürgen hat diese Verpflichtung begrüßt und für sehr gut empfunden.»
Es sei «Zufall», dass der von Bremer Seite verkündete Wechsel praktisch mit der Verpflichtung von Klinsmann als Nachfolger von Ottmar Hitzfeld zusammengefallen ist, sagte Hoeneß: «Da gibt es keinen Zusammenhang. Man kann sich vorstellen, dass man nicht von Freitag bis Sonntag einen Transfer über die Bühne bringt.» Mit dem 27-jährigen Borowski hatten die Bayern nach Angaben von Hoeneß schon zu Jahresbeginn Einigkeit erzielt.
«Der Klinsmann-Transfer hat keine Rolle für mich gespielt. Meine Entscheidung stand schon vorher fest», erklärte auch Borowski am Montag im Trainingslager der Bremer im türkischen Belek. Er verhehlte aber nicht, dass er sich auf die erneute Zusammenarbeit mit dem 43- Jährigen freut: «Dass Klinsmann zu den Bayern kommt, ist natürlich positiv für mich.» Seine beste Zeit als Nationalspieler erlebte der 31-malige Auswahl-Kicker schließlich in der zweijährigen Bundestrainer-Ara von Klinsmann. Er erwarb sich seinerzeit den Ruf als «Mini-Ballack», ersetzte den deutschen Kapitän sogar im WM- Eröffnungsspiel gegen Costa Rica (4:2), verwandelte einen Strafstoß im Elfmeterschießen gegen Argentinien im Viertelfinale und gehörte zur Startelf im verlorenen Halbfinale gegen Italien.
Klose, Lahm, Podolski, Schweinsteiger, Jansen - und nun Borowski: Die umfangreiche Liste der WM-«Klinsmänner» beim FC Bayern erhöht sich mit dem Mittelfeldspieler auf sechs. Und mit Jan Schlaudraff sind künftig sogar sieben aktuelle Nationalspieler beim «FC Bayern Deutschland» beschäftigt. Klinsmann begrüßt diese Ballung von ehemaligen Weggefährten, manch einer spekuliert ja auch schon über Nationaltorwart Jens Lehmann. «Die Generation, die wir 2006 aufgebaut haben, ist größtenteils schon in München. Ich freue mich unglaublich auf die Spieler, die ich schon betreuen durfte», sagte er.
Für Borowski ist der FC Bayern erst die zweite Profi-Station. 1996 war er vom 1. FC Neubrandenburg in Werders Jugendinternat gekommen. Seit 2001 gehörte er dem Profikader an, bestritt bisher 157 Erstliga- Spiele und erzielte 21 Tore. Nach der WM wurde der große Blonde aber vom Verletzungspech verfolgt (Knie, Leiste), bestritt seit Sommer 2006 nur 26 von 51 möglichen Bundesliga-Spielen. Ein weiterer Tiefpunkt war seine Auswechslung nach nur 30 Minuten im letzten Hinrundenspiel gegen Bayer Leverkusen (5:2). «Das hat ihm sehr zugesetzt», räumte Werder-Manager Klaus Allofs ein.
Die Bremer hatten ihrem Eigengewächs ein neues Vertragsangebot unterbreit, aber wieder einmal war Bayern finanziell und sportlich attraktiver für einen Werder-Profi. «Was das Geld angeht, kann Bayern noch andere Summen bieten», sagte Allofs. Borowski sprach dagegen lieber von einer «großen sportlichen Herausforderung» und dem richtigen Zeitpunkt für einen Wechsel: «Im Sommer werde ich 28. Für mich stand fest: Wenn ich nochmal etwas Neues mache, dann jetzt.»
Borowski setzt die Tradition der Nord-Süd-Transfers von Bremen nach München fort, die 1995 mit Andreas Herzog begann und über Mario Basler (1996), Claudio Pizarro (2001), Valérien Ismael (2005) bis hin zu Miroslav Klose vor dieser Saison reichte. Über den Umweg Borussia Dortmund machte auch Torsten Frings (2004) für ein Jahr bei Bayern Station. «Die Bremer haben eben gute Spieler», kommentierte Hoeneß.
Der «Fall Borowski» hat aber noch einen weiteren Hintergrund. Der torgefährliche Profi stand schon seit Jahren auf der Münchner Wunschliste, wie Hoeneß zugab: «Jetzt hat uns die Möglichkeit, ihn ablösefrei zu verpflichten, schon gereizt. Das kommt bei Nationalspielern nicht alle Tage vor.» Schon am 10. Februar, dem zweiten Rückrunden-Spieltag, wird Borowski im brisanten Top-Spiel zwischen Bayern und Bremen in der Münchner Arena zu Gast sein. Dann, und noch bis zum Saisonende, will er «für Werder weiter Gas geben».
Weiterlesen...
Kommentar