«Club» vor schwierigem Frühjahr

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    • 25.10.2007
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    «Club» vor schwierigem Frühjahr

    Portimao/Portugal - Den freien Nachmittag nutzte auch Hans Meyer zur Regeneration. Der Trainer von Pokalsieger 1. FC Nürnberg ging spazieren, sonnte sich und las ein paar Seiten in seinem Buch, um mal wieder auf andere Gedanken zu kommen.
    Ansonsten ist der 65-Jährige rund um die Uhr für seinen abstiegsbedrohten «Club» da, bei dem vieles, aber bei weitem nicht alles nach Plan läuft. Seit dem 9. Januar bereitet sich der Tabellen-16. der Fußball-Bundesliga für neun Tage in Portimao in Portugal auf die komplizierte Rückrunde vor, die auch noch Partien im UEFA-Cup gegen Benfica Lissabon bringt.
    «Das wird ein schwieriges Frühjahr für uns», weiß Sportdirektor Martin Bader, «wahrscheinlich brauchen wir bis zum Schluss gute Nerven.» Als Vorbild dient der Hamburger SV, der vor einem Jahr als Tabellen-Vorletzter ebenfalls mit dem Rücken zur Wand stand, mit einer furiosen Aufholjagd aber noch bis auf Rang sieben vorstürmte. Ein ähnliches Kunststück gelang 2005 auch Meyer und dem «Club», weshalb man im Umfeld voll und ganz den Fähigkeiten des Fußball- Fachmanns vertraut.
    Allerdings hat der Trainer, wie er sagt, «ein paar Probleme». Robert Vittek (Reha nach Knorpelschaden) und Jaouhar Mnari (Afrika- Cup) sind erst gar nicht mitgefahren nach Portugal. Zvjezdan Misimovic wird an diesem Montag wegen einer Adduktorenzerrung das Trainingslager verlassen und sich in München von Bayern-Arzt Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt behandeln lassen. Zuvor war Lars Jacobsen (Knieprobleme) abgereist. «Die Ausfälle drücken mich schon», sagte Meyer am Sonntag. Sorgen bereitet der griechische Europameister Angelos Charisteas, der in den vergangenen Tagen wieder über Schmerzen in seinem über Monate maladen Sprunggelenk klagte.
    Andere Spieler bereiten Meyer wesentlich mehr Freude. Allen voran Neuzugang Jan Koller, der gleich bei seiner Premiere im «Club»-Trikot am 10. Januar gegen Eintracht Frankfurt (1:1) traf und auch beim täglichen Üben einen vorzüglichen Eindruck hinterlässt. «Primäres Ziel ist der Klassenverbleib», sagt der ruhige Stürmerhüne, der Tore sprechen lassen will und mit seinem neuen Verein auch im UEFA-Cup «noch so weit wie möglich» kommen möchte.
    Besonders freut sich der tschechische Nationalspieler auf das Zusammenspiel mit Misimovic. «Er und Tomas Rosicky sind ähnliche Spielertypen», sagt Koller, der mit seinem Landsmann bei Borussia Dortmund ein erfolgreiches Duo gebildet hatte, «Das, was ich von Misimovic beim VfL Bochum und in den ersten Tagen hier beim 'Club' gesehen habe, war sehr gut. Ich freue mich darauf, mit ihm zu spielen und gehe davon aus, dass wir gut miteinander harmonieren werden.»
    Freude bereitet Trainer Meyer auch Javier Pinola, der nach langer Verletzungspause wieder zur Mannschaft gestoßen ist. Über drei Monate hat der Argentinier wegen einer Knochenabsplitterung im Schienbein pausieren müssen, wodurch die Abwehr merklich an Stabilität verlor. Mit ihm soll es nun wieder aufwärtsgehen. «Wir werden bald wieder sehr stark sein und da unten rauskommen», ist sich der 25-Jährige sicher, ohne den Ernst der Lage zu verkennen. «Es wird schwer», sagt Pinola, «aber werden es schaffen. Ganz bestimmt.»


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