Verdacht auf Wettbetrug: UEFA untersucht 15 Spiele

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    • 25.10.2007
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    Verdacht auf Wettbetrug: UEFA untersucht 15 Spiele

    Luzern - Sieben Monate vor der Fußball-Europameisterschaft wird die UEFA durch einen möglichen Manipulationsskandal belastet. 15 Partien aus unterschiedlichen Wettbewerben werden derzeit wegen des Verdachts auf Wettbetrug untersucht.
    Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur dpa im Vorfeld der EM-Auslosung in Luzern aus Kreisen der Europäischen Fußball-Union (UEFA). Wie lange die Untersuchungen andauern, sei nicht absehbar. «Es ist ein kompliziertes Verfahren und ein sensibles Thema», hieß es.
    Michel Platini bestätigte die Ermittlungen und bittet die Politik um Hilfe. «Die UEFA untersucht 15 Spiele in Kooperation mit Europol. Wir haben dieses Problem mit der EU während der Konferenz über Gewalt im Sport in Brüssel diskutiert und werden 2008 zusammen mit der EU eine Konferenz über das Thema Korruption und Geldwäsche im Sport in Brüssel durchführen», sagte der UEFA-Präsident der «Welt am Sonntag». Er würde eine Europäische Sportpolizei, deren Gründung er der Politik empfohlen hat und die auch bei der Bekämpfung der Gewalt in Stadion eingesetzt werden soll, finanzielle Unterstützung zusichern. «Ich bin bereit für den Schutz des europäischen Fußballs zu zahlen. Ich liebe den Fußball, und wir müssen ihn mit aller Kraft schützen.»
    Die UEFA war durch ihren Kooperationspartner für die Überwachung von Fußball-Wetten («Betfair») auf Unregelmäßigkeiten aufmerksam gemacht worden. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, kann die UEFA durch ihre Disziplinarkommission Strafen gegen beteiligte Vereine aussprechen. Angeblich soll es sich überwiegend um Teams aus Ost- und Südeuropa handeln.
    Nach Informationen des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel» hat die UEFA eine Liste mit insgesamt 26 angeblich manipulierten Partien an die Europol-Zentrale in Den Haag übergeben. Die europäische Polizeibehörde soll eigene Ermittlungen eingeleitet haben. Anfang November reisten nach Darstellung des Hamburger Magazins fünf Funktionäre in die Europol-Zentrale nach Den Haag und übergaben ein 96 Seiten umfassendes Dossier. Am Beispiel von vier Europacup-Spielen aus diesem Sommer werde darin detailliert beschrieben, mit welchen Methoden Wettbetrüger die Ergebnisse manipuliert haben sollen.
    Das Zentrum der Wettmafia sieht die UEFA in Asien. «Leute, die ein Spiel verschoben haben, können leicht ein bis zwei Millionen Euro pro Spiel setzen und einen Gewinn in etwa gleicher Höhe damit erzielen», heißt es in dem Dossier. «Bei bedeutenderen Turnieren kann die Summe ungleich höher sein.»
    Das Wettproblem wurde von UEFA-Präsident Michel Platini bei seinem jüngsten Treffen mit ranghohen EU-Politikern in Brüssel diskutiert. Für das kommende Jahr ist eine Konferenz zum Thema Wettbetrug und Geldwäsche im Fußball geplant, hieß es von UEFA-Seite in Luzern.
    Bei der UEFA hoffe man, dass Europol den Komplex Wettmanipulation im Profisport in die sogenannte OCTA aufnimmt * eine Bedrohungs- und Gefährdungsanalyse zur Organisierten Kriminalität. Diese wird jährlich erstellt und legt langfristig Prioritäten bei der internationalen Verbrechensbekämpfung fest. Bereits Anfang Oktober hatten UEFA-Vertreter beim Wiesbadener Bundeskriminalamt in der Abteilung Organisierte Kriminalität vorgesprochen. Es ging um einen engeren Austausch mit den Ermittlern.


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