FC Bayern stehen turbulente Zeiten ins Haus

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    • 25.10.2007
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    FC Bayern stehen turbulente Zeiten ins Haus

    München - Hält er durch bis zum Saisonende, darf er überhaupt so lange bleiben, und - wer kommt danach ? Nach dem von Ottmar Hitzfeld selbst verkündeten Abschied im Sommer stehen dem FC Bayern München Machtkämpfe und turbulente Zeiten ins Haus.
    Und das Kandidaten-Karussell für die Nachfolge des 58 Jahre alten Fußball- Lehrers dreht sich bereits auf Hochtouren. Als mögliche «Erben» werden vor allem Frank Rijkaard, Marco van Basten, José Mourinho und Jürgen Klinsmann genannt. Und während sogar über eine vorzeitige Trennung spekuliert wird, macht sich der noch in der Schweiz urlaubende Hitzfeld um seine restliche Dienstzeit in München keine Sorgen. «Jeder muss sich an die Regeln halten, dann geht es», sagte der Erfolgstrainer dem Fachmagazin «kicker».
    Am Tag nach Hitzfelds Erklärung, er werde im Sommer aufhören, beschäftigten sich die Medien bereits mit den letzten sechs Monaten seiner zweiten Amtszeit beim FC Bayern. «Auslaufmodell Hitzfeld. Kann das gut gehen?», titelte die Münchner «tz». Die «Bild»- fragte: «Hitzfeld und die Bayern-Bosse. Kann das bis Saisonende gut gehen?» Die Berliner «taz» riet Hitzfeld zum vorzeitigen Abgang und mutmaßte, dass «die Bayern in der zweiten Saisonhälfte mit der Gefahr leben müssen, dass die Autorität eines Trainers, dessen Abschied beschlossen ist, ständiger Erosionsgefahr ausgesetzt ist».
    Das seit der Trainer-Attacke von Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge im November angespannte Verhältnis zwischen Hitzfeld und den Bayern- Bossen, die bis zum Trainingsstart am 07. Januar noch in Urlaub und nicht zu sprechen sind, ist seit dem Jahreswechsel auf eisige Temperaturen abgekühlt. Gegen die Vereinbarung, sich erst Ende Januar zu äußern, verkündete Manager Uli Hoeneß in der Silvesternacht schon indirekt das Ende der im Februar 2007 noch als Traumehe gefeierten Zusammenarbeit.
    Drohende Auseinandersetzungen mit der Chefetage des Renommierclubs um Macht und Autorität bereiten Hitzfeld jedoch kein Kopfzerbrechen. Er verspürt «große Freude auf die Rückrunde» und will einen Verhaltenskodex aufstellen, «an dem sich die Spieler zu orientieren haben. Sie müssen wissen, was geht und was nicht.» Die angesprochenen Disziplinlosigkeiten eines Oliver Kahn oder Christian Lell in der Hinrunde waren es, die Hitzfeld in die Flucht voraussichtlich in die Schweiz treiben, wo er nach der EURO 2008 Nationalcoach werden soll.
    «Was bei uns passiert, ist nicht normal. Jedes Thema das beim FC Bayern aufkommt, wird noch Wochen später behandelt, selbst wenn es längst vorbei ist», sagte Hitzfeld dem «kicker». Schon bei der Kahn- Suspendierung hatte er befürchtet: «Wenn wir nicht aufpassen, haben wir ein Irrenhaus.» Die Standhaftigkeit gegenüber der Medienlandschaft wird daher ein wichtiges Kriterium bei der Wahl des neuen Trainers sein. Zudem muss der Hitzfeld-Nachfolger zwar kein Deutscher sein, aber deutsch sprechen und darüber hinaus die Stars des Millionen-Ensembles in den Griff kriegen.
    Marco van Basten, der nach der EM als Coach des niederländischen Nationalteams aufhören will, gilt als einer der aussichtsreichsten Kandidaten. Doch auch Ajax Amsterdam, der Heimatclub des 43-Jährigen, sucht dann einen neuen Coach. «Ich denke, van Basten passt besser zu Ajax als zu Bayern. Er hat die Erfahrung nicht», sagte HSV-Trainer Huub Stevens in der «tz» und empfahl den Bayern van Bastens Landsmann Guus Hiddink, den derzeitigen Nationaltrainer Russlands.
    Für den Niederländer Frank Rijkaard, der beim FC Barcelona seinen Abschied plant, spricht, dass er den von den Bayern geforderten attraktiven Offensivfußball spielen lässt. Machthungrige Trainer wie der derzeit verfügbare José Mourinho (zuletzt FC Chelsea) oder Rafael Benitez (FC Liverpool) werden sich die Bayern wohl ebenso wenig leisten wie den populären, aber nie aus Mainz herausgekommenen Jürgen Klopp oder frühere Bayern-Profis wie Jürgen Klinsmann und Lothar Matthäus. Das Verhältnis zwischen dem Rekord-Nationalspieler und den Club-Bossen ist ohnehin nicht das beste, seit Uli Hoeneß Matthäus nicht einmal «als Greenkeeper» im neuen Stadion anstellen wollte.


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