das werden wir gegen Bayern öfters sehen^^
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Michel M.
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DFB MANUEL
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Michel M.
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DFB MANUEL
Zitat von Michel M. Beitrag anzeigenstimmt, dann werden wieder alle alten sieger per Video gezeigt, aber den pott wird am ende lahm in den nachthhimmel reißen
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Michel M.
Zitat von DFB MANUEL Beitrag anzeigender lahm der ist zu klein der cl titel ist grosser als der ich glaube da hebt aher der cl titel lahm in die hohe drittleiter damit der nicht so klein wirgt n und ne eure video 2012 daheiom und jetz lissabon verpast
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Real Madrid Tippspiel
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Forenname / Punkte / Tagessiege
Baumi...................../ 12 Punkte / 1
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Nächstes Spiel
Mittwoch, 23.04.2014, 20:45 Uhr
Real Madrid - FC Bayern München
illingen007 / 1:2
Klaid / 4:1
Mark-98- / 0:2
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Real Madrid Tippspiel
Tabelle:
Forenname / Punkte / Tagessiege
Baumi...................../ 12 Punkte / 1
xxXHadesXxx........./ 7 Punkte / 0
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Real Madrid - FC Bayern München
illingen007 / 1:2
Klaid / 4:1
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DFB MANUEL
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Real Madrid Tippspiel
Tabelle:
Forenname / Punkte / Tagessiege
Baumi...................../ 12 Punkte / 1
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Real Madrid - FC Bayern München
illingen007 / 1:2
Klaid / 4:1
Mark-98- / 0:2
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Real Madrid TippspielBaumi / 1:3
Tabelle:
Forenname / Punkte / Tagessiege
Baumi...................../ 12 Punkte / 1
xxXHadesXxx........./ 7 Punkte / 0
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Klaid.................../ 4 Punkte / 0
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illingen007 / 1:2
Klaid / 4:1
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Real Madrid Tippspiel
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Forenname / Punkte / Tagessiege
Baumi...................../ 12 Punkte / 1
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Real Madrid - FC Bayern München
illingen007 / 1:2
Klaid / 4:1
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Real Madrid TippspielBaumi / 1:3
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Forenname / Punkte / Tagessiege
Baumi...................../ 12 Punkte / 1
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Real Madrid - FC Bayern München
illingen007 / 1:2
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DFB MANUEL
Bernabéu: Geschichten ohne Ende
Bernabéu: Geschichten ohne Ende
Das kurioseste Tor fiel im berühmten Estadio Santiago Bernabéu schon vor dem Anpfiff. Am 1. April 1998 verzögerte sich der Beginn des Halbfinal-Spiels der Champions League zwischen Real Madrid und Borussia Dortmund um 76 Minuten, weil spanische Fans beim Erklimmen eines Zaunes das daran befestigte Tor niederrissen.
"Noch nie hätte ein Tor einem Spiel so gut getan wie heute", witzelte damals im Fernsehen Reporter Marcel Reif, der später für das Rededuell mit Moderator Günther Jauch ausgezeichnet wurde.
Nur wenige Stadien in Europa haben einen solchen Mythos wie die am 14. Dezember 1947 eröffnete Arena, die später nach dem damaligen Vereinspräsidenten Santiago Bernabéu benannt wurde. Die Heimstätte von Real Madrid, in der heute mehr als 80.000 Menschen Platz finden, dürfte bei den Bayern gemischte Gefühle auslösen.
Elfmeterheld Neuer
Auf dem Weg zum Königsklassen-Titel im Jahr 2001 siegten sie dort im Halbfinale 1:0. Vor vier Jahren endete am selben Ort das Endspiel gegen Inter mit einer 0:2-Pleite, vor zwei Jahren kamen sie im Halbfinale gegen Real auch dank Elfmeterheld Manuel Neuer weiter. Auch Konkurrent Borussia Dortmund durfte dort schon feiern: Vor einem Jahr zog der BVB trotz eines 0:2 in das Finale gegen die Bayern ein.
"Das Bernabéu-Stadion stellt ein Monument dar", betonte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge. Hartumkämpft waren die bisherigen Duelle der Münchner mit Real in Madrid - und das im wahrsten Sinne des Wortes. 1976 sprang ein Fan über die Umzäunung und attackierte den Referee. Erst Torwart Sepp Maier beendete den Angriffslauf des Zuschauers.
Steine, Batterien, Eisenstangen
Elf Jahre später ging es ebenfalls heiß her, als Klaus Augenthaler nach einem Foul früh die Rote Karte sah. Steine, Batterien und Eisenstangen flogen damals von den Rängen Richtung Spielfeld. Torwart Jean-Marie Pfaff, den angeblich ein Messer nur knapp verfehlte, bot bei der Münchner 0:1-Niederlage, die nach dem 4:1 im Hinspiel für den Endspieleinzug im Meistercup reichte, eine überragende Vorstellung.
Unschön war der Auftritt von Mark van Bommel. Der niederländische Bayern-Profi ließ sich im Achtelfinal-Hinspiel 2007 zu einer provokativen Geste gegenüber den Real-Anhängern nach seinem Treffer zum 2:3-Endstand hinreißen. Die UEFA reagierte und verhängte gegen den Niederländer eine Sperre auf Bewährung. Die Königlichen konnten einmal, 1957, in der eigenen Arena durch ein 2:0 gegen den AC Florenz den Europapokal einheimsen. Die spanische Nationalmannschaft holte 1964 im Bernabéu den EM-Sieg durch einen 2:1-Sieg gegen die UdSSR mit Torwart-Legende Lew Jaschin.
Und in der Zukunft? Das Stadion soll umgebaut werden. Die Umgestaltung soll etwa 400 Millionen Euro kosten. 2017 könnte das Stadion fertiggestellt sein.
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Real Madrid TippspielBaumi / 1:3
Tabelle:
Forenname / Punkte / Tagessiege
Baumi...................../ 12 Punkte / 1
xxXHadesXxx........./ 7 Punkte / 0
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Mittwoch, 23.04.2014, 20:45 Uhr
Real Madrid - FC Bayern München
illingen007 / 1:2
Klaid / 4:1
Mark-98- / 0:2
conny / 2:3
xxXHadesXxx / 2:4
micha1909 / 3:1
Raffsnich / 1:1
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sigpic
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DFB MANUEL
»Eine kleine Aschenputtel-Geschichte«
Es klingt wie ein modernes Märchen: Stefan Kohfahl, Trainer des Fünftligisten Oststeinbeker SV bewarb sich beim spanischen Rekordmeister Real Madrid mit einem Konzept für Trainingscamps in Deutschland. Nun ist er Direktor der »Real-Madrid-Clinics Deutschland«.
Stefan Kohfahl, was sagt Zidane: Wann wird er Real als Trainer übernehmen? Und welche Musik legt Cristiano Ronaldo aktuell in der Kabine auf?
Ich arbeite zwar seit dem 1. Januar für Real Madrid, aber zu den Profis habe ich noch keinen Kontakt gehabt. Ich war bei einigen Spielen, war auch im Spielertunnel oder in der Kabine. Aber die Profis wissen noch gar nicht, dass Real eine Dependance in Deutschland aufbaut.
Aber mal ehrlich, sind Sie denn vor dem Engagement ein Real-Fan gewesen? Oder haben Sie früher nicht auch immer gedacht, dass Real Madrid eine zusammengekaufte, überbezahlte Mannschaft ist?
Ich beschäftige mich schon länger mit der Philosophie des Klubs, von daher weiß ich, dass der Profikader so durchkonzeptioniert ist, dass immer Spieler im Aufgebot sind, die Real selbst ausgebildet hat. Und bei fast allen Klubs der spanischen Liga stehen Leute im Kader, die aus der Jugend von Real Madrid stammen.
Sie haben einfach ein Konzept an Real Madrid geschickt – und wurden eingestellt. Würde sich ein Drehbuchautor so etwas ausdenken, bekäme er sein Manuskript zurück, weil es zu unglaubwürdig ist.
Ja, aber so war es. Das Konzept stand zuerst, dann habe ich europaweit bei Topklubs in Italien, Portugal und Spanien angerufen und nach einem Zuständigen gefragt. Mit demjenigen habe ich dann telefoniert oder ihm einen Anriss meiner Idee geschickt. Das Sensationelle: Ich bin von allen Klubs eingeladen worden, um mit meinem Konzept vorstellig zu werden – und alle Klubs hätten mich und mein Konzept auch genommen.
Gehört dazu nicht eine große Portion Selbstvertrauen? Oder eher Größenwahn?
Wohl beides. Es hat aber monatelang, eher jahrelang gedauert, mein Konzept zu finalisieren. Ich musste viel lesen und viel reisen, um mich mit der Trainingsmethodik der verschiedenen Länder und Klubs vertraut zu machen und davon dann das Beste rauszuziehen. Vor allem: Ich habe viel riskiert und investiert. Ich habe sowohl als Trainer beim Fünftligisten Oststeinbeker SV als auch meinen Job beim HSV gekündigt, für den ich Feriencamps geleitet habe. Zudem habe ich mein Haus belastet, um die vielen Reisen zu finanzieren – alles, ohne eine Zusage zu haben. Ich bin quasi ohne Netz und doppelten Boden abgesprungen. Mein Banker sagte: »Tolles Konzept. Aber Ihr Haus ist auch toll…«
Wie war das denn, als sie bei Real Madrid vorgesprochen haben?
Es ist natürlich etwas ganz Besonderes. Ein wenig selbstbewusster war ich dadurch, dass ich schon bei anderen Top-Adressen war und wusste, dass mein Konzept gut ankommt. Bei Real waren wir mit vier Leuten, u. a. einem Anwalt und einem Dolmetscher, und wir sind gleich zu Generaldirektor José Ángel Sánchez vorgelassen worden. Allerdings begann die Begegnung mit einer etwas unangenehmen Situation für mich: In Spanien ist es üblich, dass man zunächst die Visitenkarten austauscht – und ich hatte keine dabei.
Wie konnten Sie Sánchez überzeugen?
Das Gespräch lief von der ersten Sekunde an gut. Sánchez gilt als Visionär und hatte gleich seine eigenen Vorstellungen von der Umsetzung eines solchen Konzepts. Vielleicht war es ganz gut, dass ich inhaltlich nicht zu allem Ja gesagt habe. Zum Schluss fragte mich Sánchez, ob mir bewusst sei, dass Real Madrid ein besonderer Klub sei. Ich sagte ihm mit einem Lächeln, dass ich gleich für die ganze Familie und Freunde im Fanshop einkaufen werde.
Und in welcher Sprache kommunizierten Sie?
Ich kann zwar ein wenig Spanisch, aber das hätte nicht ausgereicht. Wir unterhielten uns auf Englisch, und als ich in meiner Präsentation Sätze sprach, in denen die Wörter »Real« und »real« vorkamen, lockerte das unfreiwillig auf und brach ein wenig das Eis.
Aber eigentlich verfügt doch schon jeder deutsche Profiklub über Trainingscamps, zudem gibt es doch auch das DFB-Talentförderprogramm der Stützpunkte. Was ist denn nun das Besondere an Ihrem Konzept?
Die Camps der Bundesliga-Klubs sind weniger sozial und sportlich orientiert. Die gehören alle den Marketing-Abteilungen an, haben Schwerpunkte wie Fanbindung und Markenbildung. Bei Real Madrid steht die Fundación dahinter, also die Stiftung, ist deshalb nicht gewinnorientiert. Überschüsse gehen in soziale Projekte.
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DFB MANUEL
Die Größten
Bei Real Madrid gibt es alles im Überfluss. Die meisten Pokale und die größten Stars. Die Königlichen sind der Maßstab des Weltfußballs. Doch beim langen Warten auf den zehnten Gewinn der Champions League haben sich auch Zweifel eingeschlichen. Kann der Nimbus auch ohne Titel gewahrt werden, oder ist der Mythos von Real Madrid in Gefahr? Eine Reise ins Herz des größten Klubs der Welt.
Im Zentrum der Macht ist es still. Ein dicker Teppich schluckt die Schritte, die Möbel sind aus weißem Leder, dunkles Holz an den Decken und an den Wänden, in denen die Türen fast unsichtbar verschwinden. Ab und zu piept der Aufzug, ab und zu haucht die Empfangsdame »Real Madrid« ins Telefon. Jemand läuft in einem Trainingsanzug über den Flur, er wirkt wie ein Fremdkörper. Avenida Concha Espina 1, 28036 Madrid, auf der Rückseite des Estadio Santiago Bernabéu, zweiter Stock: der Flur der Vereinsführung von Real Madrid. Gleich wird die Sekretärin einen aus dem Warteraum bitten, nur an ihrer Seite darf man den Gang hinuntergehen und auf halber Strecke rechts abbiegen. Dann steht man im Büro des Mannes, der hier in den vergangenen 13 Jahren alle wichtigen Entscheidungen mitgeprägt hat. Man steht, wenn man so will, vor dem Gehirn von Real Madrid. Endlich.
Es war eine lange Reise bis hierhin. Sie führte mehrmals nach Madrid, ins Bernabéu-Stadion, raus aufs Vereinsgelände am Rand der Stadt, sie führte an einem Sonntagnachmittag zum Treffen einer Familie von Real-Madrid-Fans und erstaunlicherweise in die Ernst-Kuzorra-Straße in Gelsenkirchen. Sie führte in die Fußballschule des Klubs und zum Gespräch mit einem ehemaligen Starspieler, der geschasst wurde. Eine Reise, auf der man mehrmals dem missmutigen Gesicht von José Mourinho auf Pressekonferenzen begegnete und sich den Frust der Reporterkollegen anhörte, die Tag für Tag über den Klub berichten. Und dann, kurz vor dem Ziel, unten beim Pförtner der Geschäftsstelle, musste man seinen rechten Zeigefinger biometrisch erfassen lassen. Der Ausweis wurde natürlich kontrolliert. So ist das bei Real Madrid.
Darum ging es: Herauszufinden, was den Mythos des größten Fußballklubs der Welt ausmacht – und was seine Wirklichkeit. Denn größer als alle anderen Klubs ist Real Madrid noch immer. Kein anderer hat so viele Trophäen gesammelt. Kein anderer verdient so viel Geld. Kein anderer Sportklub der Welt, die amerikanischen Football- und Baseballvereine eingeschlossen, ist so viel wert, wie Forbes unlängst feststellte: 2,5 Milliarden Euro. Kein anderer Klub hat es geschafft, die Fußballwelt anzuhalten. An Reals 100. Geburtstag verfügte die FIFA, nirgendwo anders als in Madrid dürfte an diesem Tag Fußball gespielt werden. Kein anderer Klub hat ein glamouröseres Image. Kein anderer wird so verehrt. Und so verachtet.
Real Madrid ist Mythos und globaler Konzern, Traumfabrik und Riesenmaschine und, wie der Mann, dem man jetzt endlich gegenübersteht, einmal gesagt hat: ein Monster.
Der Mann heißt José Ángel Sánchez, und niemand könnte besser erklären, wie dieses Monster heute funktioniert. Denn er hat es erschaffen, gemeinsam mit dem Präsidenten Florentino Pérez. Als der vor 13 Jahren seine erste Amtszeit antrat, brachte er Sánchez als Marketingchef mit. Sánchez war damals Anfang 30 und kam vom Videospielhersteller Sega. Mittlerweile ist er, der nicht Wirtschaft, sondern Philosophie studiert hat, CEO des Klubs.
Kein anderer Verein der Welt tritt so unbescheiden auf wie Real Madrid, mit seinem Anspruch, seiner Ruhmsucht und seinem Drang nach dem immer noch größeren Spektakel. Doch in seinem Zentrum steht einer, der bescheiden daherkommt. Obwohl Sánchez nach Pérez der wichtigste Mann im Klub ist, weiß fast niemand, wie er aussieht. Weil er sich so selten zeigt. Er hat ein freundliches Gesicht, trägt Anzug, gestreiftes Hemd und blaue Krawatte, das Haar ist gelockt. Sein Büro ist unprätentiös, ein schlichter Schreibtisch, ein Konferenztisch, ein Fernseher, vor dem sich unordentlich Papiere stapeln. Vor diesem Treffen mit ihm hat die Pressesprecherin geschrieben, dass Sánchez keine Fotos will, und überhaupt könne dieses Treffen »niemals ein Interview« sein. In all den Jahren bei Real hat Sánchez keine Interviews gegeben. Aber er spricht über den Klub, eine Stunde lang. Zwischendurch klingelt sein Handy. Pérez ist dran. Sánchez nennt ihn »Presi«.
Was Sánchez über die Strategie des Klubs erzählt, über das Selbstverständnis, über die Gegenwart und die Herausforderungen der Zukunft, das darf man zwar schreiben, aber wörtlich zitiert werden will er nicht. Dass man überhaupt erwähnen darf, sich mit ihm getroffen zu haben, muss man ihm abringen. Sánchez will nicht in der Öffentlichkeit agieren, wo man leicht in die Schusslinie gerät. Er hält sich lieber im Hintergrund. Hätte er sich anders verhalten, wäre er heute wahrscheinlich nicht mehr hier.
Auch alle anderen Interviewanfragen werden von der Pressestelle eher uncharmant abgeblockt. Der Leiter der Fußballschule? Nein, nur mit deren Pressesprecher könne man reden, aber auch das werde »niemals ein Interview« sein. Jemand vom Marketing? Man könne mal ein paar Fragen schriftlich schicken. Einen Spieler während der Saison anzufragen, ist völlig zwecklos. Der Kollege einer der größten Zeitungen des Landes, der seit mehr als einem Jahrzehnt jeden Tag über Real schreibt, erinnert sich an sein letztes Interview mit einem Spieler von Real: Sergio Ramos, 2010. Das ist, als ob die »Süddeutsche Zeitung« seit drei Jahren keinen Spieler vom FC Bayern mehr hätte befragen dürfen.
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Seite 2/7: Die Geburt des Mythos
Die Festung Real Madrid ist nicht zu erobern. Man kann sich ihr nur von außen annähern, versuchen, über die Zinnen zu lugen. Und mit Leuten reden, die sie von innen gesehen haben.
So wie Jorge Valdano. Samstagmorgen in Madrid, Valdano empfängt im Café eines Hotels. Gekleidet wie ein Gentleman, das wellige Haar zurückgelegt, sein Spanisch weich, die Worte erlesen. Valdano war Spieler bei Real, Trainer, Sportmanager. 2011 hat José Mourinho ihn verdrängt, aber darüber möchte er nicht sprechen. Ein Madridista redet nicht gerne über Niederlagen. Lieber spricht er über den Mythos Real Madrid. Niemand kann das schöner als Valdano.
Wenn man ihn fragt, wie es war, das erste Mal das weiße Trikot zu tragen, dann sagt er: »Es fühlte sich an, als würde ich das Dach des Weltfußballs berühren.« Das war 1984, er war 29 Jahre alt. Zweimal gewann der Argentinier mit Real Madrid den UEFA-Cup, dreimal wurde er Meister, einmal davon als Trainer. Es sei gut gewesen, sagt er, dass er schon etwas älter gewesen sei, als er bei Real anfing. »Ich konnte mit dem Druck besser umgehen. Mit 19 wäre ich vor lauter Erfolg gestorben.«
Der Erfolg. Er ist die Essenz des Klubs. Sein Wesen. »Es gibt keinen schlechten Schiedsrichter, es gibt keinen schlechten Boden, es gibt keine der üblichen Ausreden. Wenn man bei Real Madrid spielt und verliert, hat man versagt. Das hat einen Grund: Anders als beim FC Barcelona, der eine katalanische, politische Identität hat, war Real Madrid seine Identität nicht angeboren. Der Klub musste seine Legende über die Resultate konstruieren«, Valdano macht eine kleine, dramatische Pause, »und das hat er geschafft.«
Vor allem dank zweier Männer: Santiago Bernabéu. Und Alfredo di Stéfano.
Im Museum von Real Madrid, das im Bauch des Stadions liegt, ist die Szene nachgestellt, die den Grundstein für alles legte. Durch eine Glasscheibe sieht man einen Schreibtisch, an dem ein älterer Mann im korrekten Dreiteiler sitzt, daneben steht ein etwas sportlicherer, jüngerer. Der legendäre Präsident Santiago Bernabéu, der den Verein von 1943 bis zu seinem Tod 1978 führte, und Alfredo di Stéfano, »La Saeta Rubia«, der blonde Pfeil. Hinter den beiden Figuren leuchtet eine vergrößerte Ansicht des alles entscheidenden Papiers vom 23. September 1953: der Vertrag zwischen Real Madrid und dem damals besten Spieler der Welt.
850 000 Menschen, davon die Hälfte Touristen aus dem Ausland, gehen jedes Jahr an dieser Vitrine vorbei, der Eintritt für Erwachsene kostet 19 Euro, das Museum ist nach dem Prado die bestbesuchte Sehenswürdigkeit Madrids. Emilio Butragueño, der in den achtziger Jahren zusammen mit Valdano Real Madrid wieder an die Spitze der spanischen Liga schoss, heute im Verein den seltsamen Titel »Direktor für institutionelle Beziehungen« trägt und der Einzige ist, den man zum Interview treffen darf, sagt über die Anziehungskraft des Museums: »Wenn man weiß, dass in einer Stadt eine Firma ansässig ist, die nationale Grenzen überschritten hat und für die Welt irgendetwas bedeutet – Coca-Cola zum Beispiel – dann ist das eben eine Touristenattraktion. In den USA bin ich auch nach Vicksburg gefahren, wo die erste Coca-Cola-Flasche abgefüllt wurde. Dort wurde die Legende geboren, und unsere beginnt hier.«
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Seite 3/7: Das weiße Ballett
Hier im Stadion, einem mächtigen Betonkoloss, den Bernabéu direkt nach seinem Amtsantritt als Präsident bauen ließ. Real Madrid sollte, das war seine Vision, der beste, größte Klub der Welt werden – und das Stadion sollte diesen Aufstieg ermöglichen. 75 000 Plätze hatte es bei der Einweihung 1947, nur sechs Jahre später wurde es auf 125 000 Plätze erweitert. Mehr Plätze, mehr Einnahmen – Bernabéu wollte die besten Spieler der Welt nach Madrid holen, und dafür brauchte er Geld. 5,5 Millionen Peseten, 298 000 Euro, bezahlte er, um di Stefano vom argentinischen Verein River Plate zu holen. Damals eine Rekordsumme. Sie lohnte sich. 1954 führte der blonde Pfeil den Verein als Torschützenkönig zur ersten Meisterschaft seit 21 Jahren. In den nächsten zehn Jahren folgten sieben weitere. Jahre, in denen der Argentinier mit Francisco Gento, dem Franzosen Raymond Kopa und vor allem dem Ungarn Ferenc Puskás den gefährlichsten und großartigsten Sturm Europas bildete. Das weiße Ballett.
Es ist bis heute umstritten, ob und inwieweit der Klub damals vom Regime des Diktators Francisco Franco profitierte. Oft werden Real Madrid als francotreuer und Barcelona als republikanischer Verein gegenübergestellt. Doch so einfach ist das nicht. Madrid hatte zu Beginn des Bürgerkriegs einen republikanischen Präsidenten, der von den Franquisten eingesperrt wurde. Nach dem Bürgerkrieg lehnte die Vereinsführung es ab, mit einem Verein der Luftwaffe zu fusionieren, der Lokalrivale Atlético hingegen stimmte zu und hieß für einige Jahre Athletic Aviación de Madrid, was dem Verein deutliche Vorteile brachte. Erst 14 Jahre nach Francos Machtübernahme gewann Real Madrid den ersten Titel. Natürlich schmückte sich das Regime später gerne mit den Erfolgen des Klubs, aber entscheidend für seinen Aufstieg war Santiago Bernabéu.
Wenn man die Geschichte des Vereins anhand der Pokale erzählt, die in endlosen Vitrinen im Museum stehen, haben nicht die Meisterpokale den Ruf als bester Klub der Welt begründet. Es ist die fast unheimliche Triumphserie der fünf hintereinander gewonnen Europapokale der Landesmeister: 1956, 1957, 1958, 1959 und 1960 gegen Eintracht Frankfurt, jenem Jahrhundertspiel, das Real Madrid 7:3 gewann, vor 134 000 Menschen in Glasgow, vier Tore di Stéfano, drei Puskás. Die BBC wiederholt das Spiel jedes Jahr.
»Mein erster Gedanke war, dass dieses Spiel ein Schwindel ist«, sagte Manchester Uniteds Legende Bobby Charlton, »ein Film, weil diese Spieler Dinge taten, die nicht möglich sind.« Erwin Stein, der für Frankfurt zwei Tore schoss, war noch Jahrzehnte später voller Ehrfurcht: »Für mich waren das die Götter in Weiß, und hätte einer von ihnen zu mir gesagt, dass ich ihm die Tasche aus dem Bus holen soll – ich hätte es ohne zu zögern gemacht.« Auf dem Ehrenbankett nach dem Spiel baten die Eintracht-Spieler ihre Gegner um Autogramme.
Nie wieder hat ein Team den europäischen Fußball so dominiert. In den darauffolgenden 37 Jahren gewann der Klub den Europapokal der Landesmeister zwar nur noch einmal, aber der Ruhm war längst unvergänglich. »Die fünf Europapokale machten aus Real Madrid einen Mythos«, sagt Jorge Valdano. Dieser Mythos hielt bis ins Jahr 2000 an, als Real Madrid ganz selbstverständlich zum besten Verein des 20. Jahrhunderts gewählt wurde, und ein gewisser Florentino Pérez, der als kleiner Junge in den fünfziger Jahren, den Jahren di Stéfanos, von seinen Eltern zum ersten Mal ins Bernabéu mitgenommen worden war, machte sich daran, ihn wieder aufzupolieren. Aber dazu später.
So ein Klub zieht sich ganz eigene Fans heran. Eigenwillige. »Als Spieler spürt man, dass man erst liefern muss, bevor das Publikum reagiert«, sagt Valdano. Das Publikum im Bernabéu kann eine Macht sein, ein Feuersturm, »vor allem bei Aufholjagden«. Er hat es selbst erlebt, 1985 im UEFA-Pokal, als Real Madrid eine 1:5 Niederlage im Hinspiel gegen Borussia Mönchengladbach zuhause mit einem 4:0 wettmachte. »Wenn du in so einem Spiel ein Tor machst, dann schießen die Fans praktisch die nächsten zwei«, sagt Valdano. Wenn sie wollen. Wenn sie zufrieden sind. Denn es gibt in diesem Stadion etwas viel Eindrucksvolleres als den Lärm: die Stille. »Die Stille in Bernabéu«, sagt Valdano, und es ist ihm jetzt ernst, »geht dir ins Blut. Du brauchst eine sehr starke Persönlichkeit, um sie zu ertragen. Viele Spieler sind psychologisch dazu nicht in der Lage.«
Ferenc Puskás hat einmal gesagt, dass die Fans von Real Madrid nicht schreien, weil sie den Mund voll haben.
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Seite 4/7: Die Anspruchsvollen
Einer dieser Anspruchsvollen ist Carlos Hervas. 1966, damals war er sechs Jahre alt, stellte sein Lehrer in der Schule einen Fernseher auf, Finale im Europapokal der Landesmeister, Real Madrid gegen Partisan Belgrad, 2:1. Titel Nummer sechs, und um Hervas war es geschehen: »Ich dachte, so etwas würde ich nie mehr erleben.« Er konnte ja nicht wissen, dass es nicht das letzte Finale sein würde, das Madrid für sich entschied. Nur das letzte, das in Schwarzweiß übertragen wurde.
Hervas, ein gemütlicher runder Typ, 52 Jahre alt, Unternehmer, sitzt in einem Restaurant in Madrid. Er ist seit 1969 Socio, Vereinsmitglied, seine drei Söhne sind es auch. Der Verein hat eine begrenzte Mitgliederzahl von knapp über 90 000, und es muss schon einer sterben, um Platz zu machen für den nächsten. Die Familie Hervas hat außerdem drei Dauerkarten. 1200 Euro zahlen sie jedes Jahr pro Person an den Verein. Dauerkarteninhaber und Mitglied – in Madrid ist das wie ein doppelter Ritterschlag.
In ein paar Stunden wird Carlos Hervas mit seiner Frau und seinem Sohn Pablo ins Stadion gehen, Real Madrid gegen Espanyol Barcelona. Sie sind typische Fans im Bernabéu: Obere Mittelklasse, aus einem Vorort, der Besuch im Stadion ist ein Familiending, zu Auswärtsspielen fahren sie nicht. Wenn man Hervas und Pablo, 29, danach fragt, warum das Publikum von Real Madrid so ist, wie es ist, dann sind sie sich nicht immer einig.
Sohn: »Viele Socios sind alt, über 40, die wollen da ihren Sonntag verbringen und ein bisschen applaudieren. In den zehn Reihen über, unter und neben mir singen die Leute nicht. Ich bin der Einzige! Seit sieben Jahren!«
Vater: »Ich singe auch. Ab und zu.«
Sohn: »Du singst, wenn Madrid gewinnt. Oder bei einem Champions-League-Spiel.«
Vater: »Ich bezahle für diese Typen viel Geld. Die müssen mich animieren! Es kann doch nicht umgekehrt sein!«
Sohn: »Ein Theaterpublikum. Wenn es gefällt, applaudiert man, wenn nicht, wird gepfiffen. Ich pfeife nicht, wenn mein Team verliert, ich bin traurig. Aber der Rest der Leute ist nicht so. Die sitzen da und knabbern Sonnenblumenkerne.«
Vater: »Es ist eben anders als bei anderen Vereinen. Bei Atlético zum Beispiel sind die Zuschauer es supergewohnt zu verlieren. Daher sind sie auch supergewohnt anzufeuern. Aber Real Madrid hat so viel gewonnen, dass wir es kaum noch ertragen, zu verlieren. Verstehen Sie?«
Fast. Aber Señor Hervas, warum haben Sie eigentlich nicht mal einen Schal dabei, wo Sie doch gleich ins Stadion gehen?
Da schaut Señor Hervas entgeistert, als wolle er sagen, dass man nichts verstanden habe. »Selbstverständlich habe ich Schals zu Hause, auch Trikots und sogar Fahnen. Aber die hole ich doch nicht raus für ein Spiel gegen Espanyol Barcelona!«
So ist das bei Real Madrid. Gegner, die man als ebenbürtig ansieht, gibt es nicht viele.
Dieses Gefühl, zu den Auserwählten, den Besonderen zu gehören, durchzieht den ganzen Verein. Man ist keine Schicksalsgemeinschaft, sondern eine Erfolgsgemeinschaft. Ein Freitagabend im Winter, dünner Regen glitzert in den Flutlichtern im Trainingszentrum von Real Madrid, der »Ciudad Real Madrid« in Valdebebas nah am Flughafen. Vor acht Jahren hat der Klub das Gelände bezogen, es ist jetzt eine riesige grüne Insel, umgeben von einer staubigen braunen Lehmwüste, die im Laufe der kommenden Jahre noch weiter bebaut werden soll. Was schon da ist: Elf Fußballplätze, ein Pressezentrum, Fitnessräume, eine eigene Wäscherei, die täglich die Wäsche von 500 Sportlern wäscht, der Bereich für die erste Mannschaft, abgetrennt vom Rest. Die Fußballschule, die »Cantera«, ist hier untergebracht, 295 Spieler in 14 Mannschaften zwischen sieben und 24 Jahren. Ein Internat wird gerade errichtet, auf 9258 Quadratmetern, und ein neuer Aufenthaltsbereich für die Profis, 7284 Quadratmeter. In den Rabatten blühen die Blumen ausschließlich in den Farben des Vereinswappens: weiß, blau, gelb, rot. Penetrant liegt der scharfe Geruch von Düngemittel in der Luft. Das passende Aroma für einen Klub, dessen Wachstum keine Grenzen zu kennen scheint.
Heute sind zwei Plätze erleuchtet. Hier spielen die Kleinen, wenn es dieses Wort überhaupt gibt im Kosmos des Klubs, genauer gesagt: die Kleinsten. Die »Prebenjamines«, Geburtsjahr: 2005. 16 Jungs zwischen 1,18 und 1,35 Meter. In ihrer Kabine - sie haben eine eigene, wie jede Jugendmannschaft - berühren die Pissoirs fast den Boden. Es geht gegen die Mannschaft von Canillas, einem Vorort Madrids. Geordnet laufen die Kleinen ein, mit stolzer Körperhaltung und professionellem Gruß an die Tribüne, wo, unter Regenschirme gekauert, ihre Eltern stehen. Schon in der ersten Minute fällt das 1:0, direkt danach das 2:0. Auf der Webseite des Vereins sind sie alle mit Foto und kurzem Profil vorgestellt, dort reden sie über sich wie Profis: »Ich gebe meinen Mitspielern gerne Vorlagen«, lässt sich Alberto, 1,21 Meter, 20 Kilo zitieren. Es steht jetzt 3:0.
Jede Mannschaft hier hat zwei Trainer, fünf hauptamtliche und etwa 40 nebenamtliche Scouts arbeiten landesweit für die Fußballschule, aber wer einen begabten Sohn hat, kann ihn auch zu einem der offenen Probetrainings anmelden. Die sind fast jeden Sonntag, im Schnitt kommen 200 bis 250 Jungs. Die »Cantera« nimmt jedes Jahr rund 50 neue Spieler auf. 50 müssen gehen. 5:0. Der Vater von Oscar, 1,22 Meter, 23 Kilo (»schnell und mit Zug zum Tor«), fährt seinen Sohn zweimal die Woche 80 Kilometer zum Training und einmal die Woche zum Spiel. Als im Briefkasten ein Schreiben von Real Madrid lag, dass Oscar in die jüngste Mannschaft aufgenommen sei, hat sein Vater geweint.
8:1 geht das Spiel am Ende aus. Dabei ist Canillas immerhin Tabellenzweiter. Erster ist, selbstverständlich, Real Madrid.
Die Profis tun sich an diesem Wochenende schwerer. Vielleicht hätte Señor Hervas doch seine Schals und Fahnen mitnehmen sollen. Jedenfalls reicht es gegen Espanyol nur zu einem 2:2. Die gefürchtete Stille des Bernabéu wird zur Pause von Pfiffen übertönt. Es ist kurz vor der Winterpause, der FC Barcelona ist in der Liga so gut wie uneinholbar davongezogen, es sind die schlechtesten Wochen in einer Saison, die nicht viel besser werden wird. Im Grunde müsste das ein großes Problem sein, weil sich gerade dieser Klub wie kein anderer über Titel und Triumphe definiert. Doch Real Madrid hat etwas Paradoxes geschafft: Sie haben sich wie kein anderer Klub von den großen Erfolgen unabhängig gemacht.
Als Florentino Pérez und José Ángel Sánchez 2000 antraten, hatten sie zwei Ziele: Den Klub so groß zu machen wie in den fünfziger Jahren, eine »ilusión colectiva global« zu schaffen, einen universellen, kollektiven Traum. Und sie wollten ihn von der Tyrannei der Resultate befreien. Wie beides zusammenhängt, das wusste Sánchez: Real Madrid sollte eine Marke werden. Marken brauchen eine klare Ausrichtung, um sich von anderen Marken abzusetzen. Real Madrid, so definierten sie es, verkörpert eine globale, mythische Idee von Fußball: durch die besten Spieler, die größte Erfolgsbilanz und das Gefühl, etwas Einzigartiges zu sein. Dieses emotionale Territorium galt es zu besetzen. Die Marke sollte ein eigener Wert werden, der konstant Geld bringt. Um nicht wie die anderen Klubs zu sein. Rein abhängig vom Ergebnis.
Als kleiner Junge hatte Florentino Pérez im Stadion das weiße Ballett gesehen, die besten Spieler ihrer Generation. Genau so sollte es sein, sein Real Madrid. Doch als er Präsident wurde, stand der Klub finanziell vor dem Kollaps. 278 Millionen Euro Schulden. Für seine Vision brauchte er Geld. Viel Geld. Hunderte Millionen. Wo sollten sie herkommen?
Ganz einfach: Der Verein saß drauf. So sah es jedenfalls Pérez. Die Stadt wuchs, und das damalige Vereinsgelände war inzwischen wertvoll geworden, man musste es nur in Bauland umwandeln. Pérez fädelte einen Deal mit der Stadt ein, damit stieg der Wert enorm. Der Klub verkaufte an private Investoren, für 480 Millionen Euro. Heute stehen dort vier Hochhäuser. Die Madrilenen nennen sie »Torre Figo«, »Torre Zidane«, »Torre Ronaldo« und »Torre Beckham«. Sie überragen alle anderen Bauwerke der Stadt. Diese Türme stehen für eine Zeit, in der Real Madrid in eine andere Dimension katapultiert wurde. Sie stehen aber auch für das Land und einen Bauboom, der Spanien erst den Aufschwung und dann den Absturz bescherte. Überall wurde damals Boden in Baugrund umgewandelt, Bürgermeister profitierten davon, Immobilienfirmen und Baukonzerne wie die von Florentino Pérez. Die Immobilienpreise in Madrid stiegen in schwindelerregende Höhen, bis das System zusammenbrach.
Real Madrid ist ein Kind dieses Booms und des Gefühls Anfang der Nullerjahren, dass alles möglich ist, alles zu Geld gemacht werden kann. Auch auf die Frage, welchem Business Fußball am meisten ähnelt, hatten Pérez und Sánchez eine Antwort: dem Content-Business, wie etwa der Film eines ist. Die Storyline des Fußballs beschrieb Sánchez einmal so: ein Drama, das deshalb so fesselt, weil es die aufregendsten menschlichen Werte sichtbar macht – Schönheit, Talent, Mut, Opferbereitschaft, Leidenschaft. Eine Heldenerzählung mit ungewissem Ausgang und der Hoffnung auf ein Happy End – in der nächsten Minute, dem nächsten Spiel, der nächsten Saison. Das macht das Geschäft mit dem Fußball immuner gegen Misserfolg als etwa das mit Jeans. Wer bleibt schon einer Jeansmarke sein Leben lang treu?
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Seite 5/7: Die Pérez-Formel
Pérez und Sánchez beschlossen, fortan diese Heldengeschichten zu verkaufen und tun das bis heute. Ihr Wert steigt, je besser die Darsteller sind. Bei Real Madrid erklärt man es gern so: Man muss in einen Film mit Hugh Jackman zwar mehr in die Gage investieren als bei einem unbekannten Schauspieler, aber man bekommt auch mehr zurück. Das Geschäftsmodell von Real Madrids beruht auf der im Grunde simplen Formel: Die besten Spieler der Welt kaufen, denn diese garantieren das beste Spektakel und wahrscheinlich auch Erfolg, vergrößern die globale Reichweite, die wiederum den Gewinn vergrößert. Von dem Gewinn kann man wieder die besten Spieler kaufen. Im Kosmos von Real Madrid sind so die teuersten Spieler die billigsten. Getreu dieser Formel kaufte Real Madrid Figo (60 Millionen Euro), Zidane (73,5 Millionen), Ronaldo (45 Millionen), und, als ob das nicht schon größenwahnsinnig genug gewesen wäre, 2003 auch noch David Beckham. Weil alle weltlichen Adjektive zu klein erschienen, nannte man sie »Los Galácticos«.
Sánchez handelte den Deal mit Manchester United auf Sardinien bei einem Mittagessen mit Peter Kenyon aus, dem Manager von Manchester United. Als er hörte, dass Kenyon bereit war, Beckham für insgesamt ungefähr 35 Millionen Euro ziehen zu lassen, rief er Pérez an. In ihrem Telefongespräch, so schreibt es der englische Journalist John Carlin in seinem Buch »White Ángels«, sprach Sánchez von »cacahuetes«. Peanuts. Sánchez schätzte Beckhams Wert auf 500 Millionen Euro. Eine Ein-Mann-Marke in der globalen Unterhaltungsindustrie und der populärste Spieler der Welt. Vor allem in Asien. Dank ihm war Manchester United damals der einkommensstärkste Verein.
Mit Beckham zum Weltkonzern
Das sollte nicht so bleiben. Am 1. und 2. Juli 2003 wurde Beckham in Madrid vorgestellt. 547 Journalisten akkreditieren sich, 39 Fernsehteams übertrugen in 63 Länder. Audi hatte kurz vor dem Transfer einen Vertrag mit Real Madrid ausgehandelt und durfte die Autos stellen. Der Spanien-Chef des Unternehmens sagte später, gefragt nach dem Wert dieser Werbung: »Eine solche Kampagne ist nicht zu bezahlen. Dafür hätten wir vorher das Unternehmen verkaufen müssen.« In der Saison vor Beckham verkaufte Adidas 900 000 Trikots, in Beckhams erster drei Millionen. Auf der Asien-Tour im Sommer 2003 bezahlten 20 000 Fans in Kunming zwischen 20 und 100 Dollar, um ein Trainingsspiel zwischen Real Madrids erster Mannschaft und den Reservisten zu sehen. Als am Ende des Jahres die Nachrichtenagentur AP weltweit nach dem Sportereignis des Jahres fragte, siegte nicht Lance Armstrongs fünfter Tour-de-France-Sieg oder Michael Schumachers sechster WM-Titel, sondern der Beckham-Transfer.
Noch bevor sie die Galácticos kauften, hatten Pérez und Sánchez alle Rechte zurückgeholt, um die volle Kontrolle bei der Vermarktung zurückzuerlangen. Nur so konnte der Klub maximal von seinem steigenden Wert profitieren. Die Spieler müssen bis heute 50 Prozent ihrer Image-Rechte abtreten, Real Madrid bekommt dadurch von jedem privaten Werbevertrag eines Spielers die Hälfte des Honorars. Schon von 2000 bis 2004 verdreifachten sich die Einnahmen im Marketing auf 86 Millionen Euro.
Man konnte den Größenwahn der Galácticos-Politik verachten, weil der Sport scheinbar nicht mehr im Vordergrund stand. Aber Millionen auf der ganzen Welt waren dem galaktischen Madrid verfallen. John Carlin erzählt in seinem Buch, wie er in einem Minibus durch einen kenianischen Slum fuhr und die Kenianer im Wagen so fachmännisch über den Wechsel von Beckham und die Entlassung von Trainer del Bosque diskutierten, dass Carlin, der den Verein schon seit Jahren ganz nah begleitet hatte, nichts hinzufügen konnte. Ein andermal interviewte er Florentino Pérez in dessen Büro, als ein Fax eintraf: Ein iranischer Journalist fragte, ob Pérez nicht ein Wort des Trostes spenden könne für die Menschen in der von einem verheerenden Erdbeben zerstörten iranischen Stadt Bam.
Zwei globale Firmen, Real Madrid und Beckham, hatten sich zusammengetan, um ein weltumspannender Konzern zu werden. Einen, der ihn von innen kennt, trifft man in seinem Büro an der Ernst-Kuzorra-Straße in Gelsenkirchen. Alexander Jobst leitet heute die Marketingabteilung des FC Schalke 04, aber von 2006 bis 2008 war er bei Real Madrid zuständig für die internationale Entwicklung in der Vermarktung. Als erster Ausländer in der Geschichte des Vereins in einer verantwortlichen Position jenseits des Sports. José Ángel Sánchez war sein direkter Chef. Es ist nicht schwer, sich vorzustellen, dass die beiden sich gut verstanden haben: zwei unaufgeregte, schlaue Typen, die präzise analysieren können, ohne dabei langweilig zu sein. Kennengelernt haben sie sich, als Jobst bei Siemens arbeitete und mit Sánchez den Siemens-Sponsorenvertrag für die Trikotwerbung aushandelte. Sánchez fragte ihn, ob er zu Real kommen wolle. »Damals wäre ich zu Fuß nach Madrid gelaufen«, sagt Jobst.
Aus heutiger Sicht kritisiere man, sagt er, dass in der Zeit der Galácticos wenig Titel gewonnen wurden. »Die sportliche Dominanz hat gelitten, aber die Marke ist gestärkt worden.« Und von der starken Marke wollten viele profitieren. Firmen wie Siemens oder Audi schlossen Sponsorenverträge mit Real, weil sie den asiatischen Markt im Blick hatten. Die VIP-Logen im Bernabéu, so erzählt Jobst, seien das heimliche spanische Parlament und zugleich die spanische Börse. Dort begegnen sich Politiker und die Vertreter aller wichtigen nationalen und in Spanien tätigen internationalen Konzerne. Dort werden die großen wirtschaftlichen und politischen Weichen gestellt.
Natürlich profitieren auch Florentino Pérez und sein Bauunternehmen ACS. Über seinem Bett hängt ein riesengroßes Foto der Galácticos, mit ihm selbst in ihrer Mitte. »Niemand außerhalb wüsste, wer Florentino Pérez ist, wenn er nicht Präsident von Real Madrid wäre«, sagt Jobst. Als Pérez 2003 während der Chinatour des Vereins einen Termin mit dem Pekinger Bürgermeister hatte, um ein Geschäft seines Baukonzerns auf den Weg zu bringen, rief er vom Mittagessen mit dem Stadtoberhaupt an, Jobst solle ihm Beckham und Ronaldo vorbeibringen. Das Geschäft kam zustande.
Manche sagen sogar, Pérez habe Khedira und Özil auch gekauft, um die Deutschen milde zu stimmen, als er wenige Wochen später die feindliche Übernahme des deutschen Baukonzerns Hochtief durch seine Firma ACS ankündigte. Es ist nur ein Gerücht und wahrscheinlich ist es Unfug, aber dass es ihm zugetraut wird, sagt viel über die Wahrnehmung seiner Person, seiner Politik und des Klubs.
Der Mythos Real Madrid verführt, manchmal macht er blind. Der Klub nimmt Antrittsprämien für Freundschaftsspiele, 2004 waren es dank Beckham fünf Millionen Euro. Lokale Agenturen bezahlten das und die Reisekosten, dafür durften sie die Rechte für Fernsehen, Ticketing selbständig veräußern. Jobst erzählt, dass die Vermarkter zu seiner Zeit in dem Gefühl gezahlt hätten, an einer riesengroßen Sache beteiligt zu sein, die jedes Risiko wert sei. Der Sache Real Madrid. »Keine einzige Agentur hat das überlebt«, sagt er. Nicht in China, nicht in Japan, Thailand, Vietnam oder Hongkong, »Real hat kassiert, und die sind alle danach kaputt gegangen.«
Die Veränderungen, die Pérez und Sánchez in der ersten Hälfte der Nullerjahre durchsetzten, prägen den Verein bis heute. 2011/12 nahm er 514 Millionen Euro ein, mehr als je zuvor ein Sportverein auf der Welt. Im Schnitt hat der Klub seit Pérez’ Antritt das Einkommen jedes Jahr um 13 Prozent gesteigert. Und er macht seit Jahren Gewinn, 2012 waren es 32 Millionen Euro. Seit acht Jahren rangiert Real Madrid auf der Liste der einkommensstärksten Fußballvereine auf Platz eins.
Es sieht nicht aus, als würde sich das bald ändern. Da die Mitgliederzahl begrenzt ist, kann man inzwischen eine Art Fankarte erwerben, um Madridista zu werden, für 30 bis 65 Euro im Jahr. Fast 700 000 von ihnen gibt es schon. Real leiht 193 Fußballschulen in 62 Ländern seinen Namen, diese Schulen haben mit Scouting nichts zu tun, sie zahlen für das Logo und binden junge Fans. Im letzten Geschäftsbericht verkündete der Verein, das Stadion würde demnächst zu einer »Ikone der Modernität Madrids und zu einer Referenz für internationale Sportstätten« umgebaut. Man sei außerdem »weiterhin die Avantgarde im mobilen Marketing«. Die Tour durch das Museum etwa sei »ein Modell für eine avantgardistische Nutzung, mit den neuesten Technologien ausgestattet ist es eine Referenzgröße auf internationalem Niveau«. So geht es weiter, Seite für Seite, ohne einen Superlativ auszulassen.
Wenn man bei Real arbeite, sagt Alexander Jobst, bekomme man dieses Selbstverständnis injiziert, ohne es zu merken. »Du denkst nach einigen Wochen, dass es in der Fußballwelt nichts anderes gibt als Real Madrid. In meiner Zeit dort habe ich die Bayern als ganz klein wahrgenommen.« In Madrid sieht man Bayern München als besten deutschen Klub. Mit Betonung auf »deutsch«. Sich selbst versteht man als global per Definition.
Heute sieht Jobst das alles ein wenig anders. »Mit etwas Abstand denke ich: In welcher Traumwelt haben wir eigentlich gelebt? Und diese Selbstherrlichkeit lähmt den Klub auch. Man sagt sich: Wir sind Real Madrid, und wer seid ihr? Dann verliert man 4:1 in Dortmund, fährt nach Hause und sagt: Das gibt es doch nicht, wie konnte das denn passieren? Und bis man aufwacht, ist es zu spät.«
In der Liga von Barcelona abgehängt. Im Pokal gegen den Lokalrivalen Atlético verloren. Im Halbfinale der Champions League gegen Borussia Dortmund ausgeschieden. Es war, nach den eigenen Maßstäben eine katastrophale Saison. Die Firma läuft zwar weiter und rentiert sich, aber wie unabhängig von Resultaten ist sie wirklich? Wie lange kann sie weiter wachsen, ohne die eigene Legende zu füttern, den eigenen Mythos: dass Real Madrid die beste Mannschaft der Welt ist?
Die Telefonnummer des Vereins lautet 32 18 09. 32 Meisterschaften, 18 Pokalsiege, 9 Europapokale. Auf nichts warten die Madridistas sehnlicher, als dass sich die letzte Ziffer ändert: in eine 10. La Décima. Den zehnten Pokal der Landesmeister, den Gewinn der Champions League. Elf Jahre ist es her, dass Real den Europacup zuletzt gewann.
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Seite 6/7: Der Klub der Spieler
»Real Madrid war immer ein Klub der Spieler«, sagt Jorge Valdano. In den Fünfzigern war es das weiße Ballett. In den Sechzigern das »Madrid yeyé«, eine Mannschaft mit vor allem jungen spanischen Spielern. In den Achtzigern »La Quinta del Buitre«, eine Gruppe von Spielern aus der eigenen Jugend um Butragueño. Und dann: El Madrid Galáctico. Im Museum von Real Madrid erinnert keine einzige Vitrine an einen Trainer.
2005 löste Barcelona die Galácticos ab. Ausgerechnet der ewige Rivale begann den Weltfußball zu dominieren. Mit einem Kollektiv der Stars, größtenteils aus der eigenen Jugend, die sich einer Spielidee unterordnen, die der Trainer vorgibt. Das Gegenmodell zu Madrid, »wo die Trainer immer das schwächste Glied in der Kette waren«, wie Valdano sagt.
José Mourinho war angetreten, das zu ändern. Und der Verein war angetreten, es mit ihm zu ändern. Die Vereinsführung hatte erkannt, dass der Fußball sich hin zu starken Trainern bewegt, die eine Mannschaft formen. Mourinho schien genau der richtige zu sein: 17 Titel in sieben Jahren, darunter zweimal der Gewinn der Champions League. Der erfolgreichste Trainer und der erfolgreichste Klub sollten gemeinsam die unerträgliche Vorherrschaft des FC Barcelona brechen.
Vielleicht hatte man auch aus dem Ende der ersten Amtszeit von Pérez gelernt: 2006 trat er wegen des ausbleibenden sportlichen Erfolgs zurück. Der Verein hatte den Spielern zu viel Macht gegeben. Als er 2009 zurückkehrte, holte er zwar binnen zweier Monate getreu der Galácticos-Formel Cristiano Ronaldo, Kaká, Benzema und Xabi Alonso, aber 2010 mit Mourinho eben auch einen machtgierigen Trainer. »Nach der Verpflichtung von Mourinho«, sagt Alexander Jobst, »hat José Ángel Sánchez mir sinngemäß gesagt: ›Wir haben ihm den Schlüssel des Ferraris ausgehändigt, und den haben wir noch nie aus der Hand gegeben.‹«
Mourinho machte Real Madrid endgültig zur Festung. Er verhängte das Interviewverbot, trainierte hinter geschlossenen Türen und verbreitete Verschwörungstheorien, nach denen die Schiedsrichter Real systematisch benachteiligten. Er sorgte dafür, dass Valdano gehen musste, der Leiter der Fußballschule, und sogar der Koch. Im Klub, so erzählen die Journalisten, die man auf den Pressekonferenzen trifft, herrschte ein Klima der Angst. Angeblich ließ Mourinho sogar die Telefonverbindungen der Spieler kontrollieren, um herauszufinden, wer trotz Verbot mit der Presse spricht. Mit Mourinho am Steuer wirkte der Ferrari wie ein gepanzerter SUV.Wenn man sich im Verein umhört, ob das Experiment Mourinho ein gelungenes war, dann hüten die Gesprächspartner sich, Negatives zu sagen. Der Klub müsse stets zu den besten Vier der Welt gehören, das habe man erreicht. Trotz der Erfolge Barcelonas habe man mehr verdient als die Katalanen. Man habe durch Mourinho viel gelernt, er habe frischen Wind gebracht. Der Fußball werde eben in Zukunft von starken Trainern geprägt werden. Auf die Frage, ob Mourinho aber nicht vielleicht gescheitert sei, weil Real Madrid eben stärker war als der stärkste Trainer der Welt, lächelt man fein und sagt: Der Klub hat 111 Jahre Geschichte. Der Klub ist der Klub.
Aber wie steht es nach 13 Jahren Peréz und drei Jahren Mourinho um das Gefühl, um den Madridismo? Wenn man dazu Señor Hervas und seinen Sohn befragt, merkt man: Es ist kompliziert.
Vater: »Madrid ist total geteilt. In Pro-Peréz und Contra-Peréz, in Mourinho-Fans und seine Gegner. Mourinho ist für mich ein unerzogener Flegel.«
Sohn: »Aber er hat den Kampfgeist zurückgebracht und die Stimmung vor den Clásicos wieder aufgeheizt, anders als Pérez, der immer vom Señorio spricht, dem noblen Madrid. Ich will eine Mannschaft, die sich das Trikot überzieht und kämpft! Mourinho hat Gefühle wieder entfacht, die Pérez abgetötet hatte.«
Vater: »Mourinho hat Iker Casillas auf die Bank gesetzt. Einer der wenigen, die noch wirklich den Verein verkörpern! Wo sind die Spieler aus unserer Jugend? An Barcelona gefällt mir nichts, aber ihre Jugendpolitik sollte auch die von Real Madrid sein. Pérez holt Spieler, die keine Stars sind, für die Preise von Stars: Modric, Essien, Coentrão.«
Sohn: »Pérez will Madrid auf der Basis von Geld groß machen. Aber Madrid war schon groß, bevor er kam. Und was viele vergessen: Am meisten Trikots verkauft man, weil man gewinnt. Jeden Tag gibt es mehr Fans des FC Barcelona, weil sie gewinnen.«
Eine Stunde lang habe Vater und Sohn über ihren Klub geredet und dabei viel geschimpft. Aber ist da nicht auch ein wenig Liebe? »Diese Frage habe ich befürchtet«, seufzt der Vater. Und Pablo Hervás sagt: »Ich habe Angst, dass, wenn ich jetzt meine Dauerkarte abgebe, in ein paar Jahren mein Gefühl zurückkommt. Und dann kriege ich keine mehr.«
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Seite 7/7: Der Vorhang geht auf
Madrid, Mitte Juli. José Ángel Sánchez hat während des Gesprächs zwei Din-A-4 Blätter mit geometrischen Formen vollgekritzelt, als würde er dauernd in seinem Kopf Dinge zerlegen, um sie neu zusammenzusetzen. Nach dem Gespräch begleitet er einen hinaus. Später erinnert er einen per Mail daran, dass er im Grunde gar nicht existiere.
Seine Ideen durchwirken den Klub, doch nun stehen sie auf dem Prüfstand. Peréz und er bezweifeln nicht, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist. Der Boom, der auch Madrid mit in die Höhe gerissen hat, ist längst vorbei, das Land steckt tief in der Krise. Doch während viele spanische Erstligisten ums Überleben kämpfen, stehen Real und Barcelona gut da. Auch, weil sie von der dezentralen Vermarktung der Fernsehgelder profitieren, ein System, das die anderen Vereine benachteiligt und die Zwei-Klassen-Gesellschaft der spanischen Liga zementiert. Der renommierte spanische Wirtschaftsprofessor José Maria Gay beziffert die kurzfristigen und langfristigen Verbindlichkeiten von Real Madrid zwar auf 590 Millionen Euro, »aber Madrid steht ganz gut da«, sagt er, vor allem, weil die Einnahmen aus den Spieltagen die anderer Vereine bei weitem übertreffen. »Die Frage ist nur, ob das so weitergehen kann, ohne dass der Klub die Champions League gewinnt.«
Zur Saisonvorbereitung geht es für die Mannschaft in die USA, wie schon in den vergangenen drei Jahren, aber diesmal auch an Orte, wo sie noch nie war. Nach Arizona zum Beispiel, denn dort, das hat die Marketingabteilung herausgefunden, leben besonders viele Fans. Der Eroberungszug ist durchgeplant und unaufhaltsam. In Abu Dhabi ist eine Real-Madrid-Urlaubsinsel geplant, mit Vergnügungspark, Luxushotel, Villen und einem Fußballstadion mit 10 000 Plätzen, offen zum Meer. Der Yachthafen wird die Form des Klubwappens bekommen, und Real einen Haufen Geld. Eine Milliarde Dollar soll es die Investoren kosten.
Am Nachmittag trainiert die Mannschaft zum ersten Mal in dieser Saison. Auf dem Vereinsgelände warten hunderte Fans darauf, die Autos ihrer Helden an sich vorbeifahren zu sehen, trotz 40 Grad in der Sonne und der vollkommenen Aussichtslosigkeit, ein Autogramm zu bekommen. Der Presseraum ist überfüllt, ab 17.30 Uhr soll das Training für eine halbe Stunde für Journalisten offen sein. Die linke Seite des Raums ist verglast, eine Tür führt auf einen Balkon, von dem aus man dem Training zuschauen kann. Theoretisch, denn noch ist die Glasfront mit einem weißen Rollo verhängt.
Um Punkt halb sechs fährt das Rollo nach oben und gibt den Blick frei. Man sieht Özil und Khedira, Ramos und Casillas, Xabi Alonso, Kaká und Benzema. Cristiano Ronaldo, der sich seine Shorts so weit hochgerollt hat, dass ein Kollege sich fragt, ob er vielleicht nur Unterhosen trägt. Und dann ist da Isco. Der Sommer ist bei Real Madrid die Zeit der Heldenjagd, in der die Träume und Hoffnungen neu entfacht werden müssen, wenn das Drama der vorigen Saison nicht gut ausgegangen ist. 30 Millionen Euro hat er gekostet. Ein Versprechen. Und vielleicht gibt es noch ein größeres, wenn Gareth Bale aus England kommt, als erster Spieler für mehr als 100 Millionen. Zinedine Zidanes kahler Schädel glänzt in der Sonne, er ist Co-Trainer von Carlo Ancelotti, viele glauben, dass ihm die Zukunft gehört. Sein Sohn, der in der Jugend von Real spielt, soll ein fantastischer Torwart sein. Die Legende geht weiter.
Um 18 Uhr fährt das Rollo wieder herunter. Es war die erste Szene einer weiteren Aufführung des ewigen Dramas, das Fußball heißt und keiner so spektakulär zu inszenieren weiß wie dieser Klub. Wie immer wird Real Madrid das Team sein, das es zu schlagen gilt. Wie immer ist der Ausgang ungewiss. Die Frage ist nur, ob Real Madrid, wenn der Vorhang fällt, diesmal nicht einen Sieg braucht, um wirklich zu gewinnen.
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Real Madrid TippspielBaumi / 1:3
Tabelle:
Forenname / Punkte / Tagessiege
Baumi...................../ 12 Punkte / 1
xxXHadesXxx........./ 7 Punkte / 0
illingen007............/ 6 Punkte / 0
Raffsnich.............../ 5 Punkte / 0
Klaid.................../ 4 Punkte / 0
conny................../ 3 Punkte / 0
Rau'l..................../ 1 Punkt / 0
micha1909........./ 1 Punkt / 0
Mark-98-........../ 1 Punkt / 0
KrazzyAsker...../ 1 Punkt / 0
Matze_Christoph / 0 Punkte / 0
Nächstes Spiel
Mittwoch, 23.04.2014, 20:45 Uhr
Real Madrid - FC Bayern München
illingen007 / 1:2
Klaid / 4:1
Mark-98- / 0:2
conny / 2:3
xxXHadesXxx / 2:4
micha1909 / 3:1
Raffsnich / 1:1
KrazzyAsker / 1:4
Christian 1987 / 2:0
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Real Madrid Tippspiel
Tabelle:
Forenname / Punkte / Tagessiege
Baumi...................../ 12 Punkte / 1
xxXHadesXxx........./ 7 Punkte / 0
illingen007............/ 6 Punkte / 0
Raffsnich.............../ 5 Punkte / 0
Klaid.................../ 5 Punkte / 0
conny................../ 3 Punkte / 0
micha1909........./ 2 Punkte / 0
Rau'l..................../ 1 Punkt / 0
Mark-98-........../ 1 Punkt / 0
KrazzyAsker...../ 1 Punkt / 0
Christian 1987..../ 1 Punkt / 0
Matze_Christoph / 0 Punkte / 0
Nächstes Spiel
Samstag, 26.04.2014, 20:00 Uhr
Real Madrid - CA Osasuna
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DFB MANUEL
Zitat von Diff80 Beitrag anzeigenGW zum Sieg gegen meine Bayern.
Ich hätte Real nicht derart bockstark in der Defensive erwartet.
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Real Madrid Tippspiel
Tabelle:
Forenname / Punkte / Tagessiege
Baumi...................../ 12 Punkte / 1
xxXHadesXxx........./ 7 Punkte / 0
illingen007............/ 6 Punkte / 0
Raffsnich.............../ 5 Punkte / 0
Klaid.................../ 5 Punkte / 0
conny................../ 3 Punkte / 0
micha1909........./ 2 Punkte / 0
Rau'l..................../ 1 Punkt / 0
Mark-98-........../ 1 Punkt / 0
KrazzyAsker...../ 1 Punkt / 0
Christian 1987..../ 1 Punkt / 0
Matze_Christoph / 0 Punkte / 0
Nächstes Spiel
Samstag, 26.04.2014, 20:00 Uhr
Real Madrid - CA Osasuna
Raffsnich - 3:0
Kommentar
-
Real Madrid Tippspiel
Tabelle:
Forenname / Punkte / Tagessiege
Baumi...................../ 12 Punkte / 1
xxXHadesXxx........./ 7 Punkte / 0
illingen007............/ 6 Punkte / 0
Raffsnich.............../ 5 Punkte / 0
Klaid.................../ 5 Punkte / 0
conny................../ 3 Punkte / 0
micha1909........./ 2 Punkte / 0
Rau'l..................../ 1 Punkt / 0
Mark-98-........../ 1 Punkt / 0
KrazzyAsker...../ 1 Punkt / 0
Christian 1987..../ 1 Punkt / 0
Matze_Christoph / 0 Punkte / 0
Nächstes Spiel
Samstag, 26.04.2014, 20:00 Uhr
Real Madrid - CA Osasuna
Raffsnich - 3:0Baumi - 3:1
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Führungsspieler
- 25.08.2012
- 1027
- Rey-de-los-Reyes-(KP84 in AT) [Peschie]
- FC Prignitz-Wittenberge e.V-[Kingz]
- 77.800
- F.I.F.A/F.B.F.I.F.A/A.O.F.C. for life <3
http://fussballcup.de/#/index.php?w=...6&_=1398447952
Könnt ihr ja mal lesen und bewerten...natürlich nur wenn ihr wollt.:egg::egg:
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