Union-Hooligans überfallen BFC-Turnier im Sportforum
Um 12.10 Uhr stürmten 100 Angreifer den Kassenbereich, verprügelten harmlose Fans – 2 Verletzte
Veranstalter, Sicherheitsdienst und Polizei wurden von dem Hooligan-Angriff völlig überrascht
Berlin - Feige Hooligan-Attacke auf harmlose Fußball-Fans. Vor Beginn des Traditions-Hallenturniers im Sportforum stürmten rund 100 schwarz gekleidete Gewalttäter den Eingangsbereich der Dynamo-Halle, prügelten auf Turnierbesucher ein, die sich die letzten Karten sichern wollten. Nach Augenzeugen-Berichten handelte es sich bei den Kriminellen um Anhänger des 1. FC Union, deren Attacke dem Turnierveranstalter BFC Dynamo galt.
Es sollte ein Fußballfest mit Ostalgie-Charakter werden, aber kurz nach 12 Uhr bestimmten plötzlich Blut und Chaos die Veranstaltung. Mit Flaschenwürfen und Parolen wie „Eisern Union“ sowie „Wir sind die Nummer 1 in Berlin“ attackierte die durchgeknallte Horde Männer, Frauen und Kinder.
Veranstalter, Sicherheitsdienst und Polizei wurden völlig überrascht. Zwar soll es Minuten zuvor eine Warnung durch einen Telefonanruf gegeben haben – zu spät.
Rainer Lüdtke, Fanbeauftragter des BFC: „Wir haben sie erst gesehen, als sie 50 Meter vor der Halle im Laufschritt angestürmt kamen. Viele trugen Union-Farben – vermutlich haben sie sich nach der Union-Spielabsage in Rostock verabredet, bei uns vorbeizuschauen.“
Doch während das kranke Hooligan-Kräftemessen normalerweise nach der Regel „Mann gegen Mann ohne Waffen“ abläuft und es der Ehrenkodex verbietet, Unbeteiligte zu verprügeln, geschah im Sportforum genau das.
Ein Fan aus Magdeburg, angereist, um seinen Idolen zu huldigen, erlitt einen Nasenbeinbruch, wurde blutüberströmt abtransportiert. Eine verletzte Frau musste ebenfalls ins Krankenhaus gebracht werden. Die Eingangstür wurde eingetreten.
Dann konnte der Sicherheitsdienst die Angreifer abdrängen. Der Mob löste sich in kleine Gruppen auf, flüchtete in alle Richtungen.
Das Turnier fand trotzdem statt. Es gab keine weiteren Vorfälle.
Was bleibt, ist ein schwerer Image-Schaden für den Zweitligisten 1. FC Union, den Klub mit dem größten Kultverein-Image der Stadt. Aber auch Union hat ein massives Gewalttäter-Problem – gestern wurde es (wie schon bei den Ausschreitungen in Bielfeld) offenkundig.
Union-Pressesprecher Christian Arbeit reagierte am späten Nachmittag mit einer Stellungnahme: „Noch liegen uns nicht alle Informationen vor. Aber so eine Aktion ist absolut sinnlos und nicht zu entschuldigen.“
Wie sinnlos, wird an diesem Detail klar: Am Turnier hatte auch eine Traditionself des 1. FC Union teilgenommen. Die 1700 Zuschauer in der ausverkauften Halle feierten diese „Eisernen“ wie alle anderen Teilnehmer ... LOR/MF
Berliner Kurier, 30.01.2010
Um 12.10 Uhr stürmten 100 Angreifer den Kassenbereich, verprügelten harmlose Fans – 2 Verletzte
![](http://www.berlinonline.de/imperia/md/images/berlinerkurier/sport2/kw04_10/lebie_randale00006_240x180_0_1.jpg)
Lebie
Berlin - Feige Hooligan-Attacke auf harmlose Fußball-Fans. Vor Beginn des Traditions-Hallenturniers im Sportforum stürmten rund 100 schwarz gekleidete Gewalttäter den Eingangsbereich der Dynamo-Halle, prügelten auf Turnierbesucher ein, die sich die letzten Karten sichern wollten. Nach Augenzeugen-Berichten handelte es sich bei den Kriminellen um Anhänger des 1. FC Union, deren Attacke dem Turnierveranstalter BFC Dynamo galt.
Es sollte ein Fußballfest mit Ostalgie-Charakter werden, aber kurz nach 12 Uhr bestimmten plötzlich Blut und Chaos die Veranstaltung. Mit Flaschenwürfen und Parolen wie „Eisern Union“ sowie „Wir sind die Nummer 1 in Berlin“ attackierte die durchgeknallte Horde Männer, Frauen und Kinder.
Veranstalter, Sicherheitsdienst und Polizei wurden völlig überrascht. Zwar soll es Minuten zuvor eine Warnung durch einen Telefonanruf gegeben haben – zu spät.
Rainer Lüdtke, Fanbeauftragter des BFC: „Wir haben sie erst gesehen, als sie 50 Meter vor der Halle im Laufschritt angestürmt kamen. Viele trugen Union-Farben – vermutlich haben sie sich nach der Union-Spielabsage in Rostock verabredet, bei uns vorbeizuschauen.“
Doch während das kranke Hooligan-Kräftemessen normalerweise nach der Regel „Mann gegen Mann ohne Waffen“ abläuft und es der Ehrenkodex verbietet, Unbeteiligte zu verprügeln, geschah im Sportforum genau das.
Ein Fan aus Magdeburg, angereist, um seinen Idolen zu huldigen, erlitt einen Nasenbeinbruch, wurde blutüberströmt abtransportiert. Eine verletzte Frau musste ebenfalls ins Krankenhaus gebracht werden. Die Eingangstür wurde eingetreten.
Dann konnte der Sicherheitsdienst die Angreifer abdrängen. Der Mob löste sich in kleine Gruppen auf, flüchtete in alle Richtungen.
Das Turnier fand trotzdem statt. Es gab keine weiteren Vorfälle.
Was bleibt, ist ein schwerer Image-Schaden für den Zweitligisten 1. FC Union, den Klub mit dem größten Kultverein-Image der Stadt. Aber auch Union hat ein massives Gewalttäter-Problem – gestern wurde es (wie schon bei den Ausschreitungen in Bielfeld) offenkundig.
Union-Pressesprecher Christian Arbeit reagierte am späten Nachmittag mit einer Stellungnahme: „Noch liegen uns nicht alle Informationen vor. Aber so eine Aktion ist absolut sinnlos und nicht zu entschuldigen.“
Wie sinnlos, wird an diesem Detail klar: Am Turnier hatte auch eine Traditionself des 1. FC Union teilgenommen. Die 1700 Zuschauer in der ausverkauften Halle feierten diese „Eisernen“ wie alle anderen Teilnehmer ... LOR/MF
Berliner Kurier, 30.01.2010
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