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Löw: Entscheidung in Torwartfrage weiter offen

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    Löw: Entscheidung in Torwartfrage weiter offen

    Hamburg - Bundestrainer Joachim Löw hat noch keine endgültige Entscheidung über seine drei Torhüter für die Fußball-EM im kommenden Sommer getroffen.
    «Wir werden in den nächsten fünf Monaten die Beobachtung noch einmal intensivieren. Es gibt keinen Freibrief», sagte der Chefcoach der deutschen Nationalmannschaft der Deutschen Presse-Agentur dpa. Seine kürzlich getroffene Aussage für Jens Lehmann, Timo Hildebrand und Robert Enke als fixe EM-Fahrer sei eine «Interpretationssache» gewesen. Fest steht für Löw: Lediglich nach momentanem Stand würde das Trio einen Platz im Kader für das Turnier vom 7. bis 29. Juni in Österreich und der Schweiz sicher haben. «Es gilt das Leistungsprinzip», betonte er.
    Den bei ihren Vereinen in den vergangenen Wochen zu Reservisten degradierten Lehmann (FC Arsenal) und Hildebrand (FC Valencia) räumte Löw einen Bonus durch die WM-Erfahrung ein. Der Hannoveraner Enke habe bei den Nominierungen in diesem Jahr stets einen guten Eindruck hinterlassen. Dennoch dürfe sich vor dem sportlichen Höhepunkt niemand sicher sein. Die nachdrängenden Torhüter Manuel Neuer (FC Schalke 04) und Rene Adler (Bayer 04 Leverkusen) hatte Löw stets als interessante Perspektivspieler gelobt.
    Auch Bundestorwarttrainer Andreas Köpke will von einer Festlegung nichts wissen. «Wenn wir heute nominieren würden, würden die Keeper Lehmann, Hildebrand, Enke heißen. Aber es gibt keinen Grund, schon jetzt definitive Aussagen zu treffen», sagte Köpke im Interview der «Süddeutsche Zeitung». Er kündigte an, zwischen den Jahren Kontakt zu Lehmann und Hildebrand aufnehmen zu wollen. Trotz der ungeklärten Situation bei ihren Vereinen haben beide wohl faktisch einen EM-Platz sicher. An Lehmanns Nummer-1-Status hatte Löw trotz allen Kummers des 38-Jährigen bei Arsenal bisher ohnehin keinen Zweifel gelassen.
    Allerdings betonte Köpke, dass man auch weiterhin auf aktuelle Entwicklungen reagieren können wolle, «nicht nur auf Verletzungen, sondern natürlich auch auf etwaige Formtiefs. Ihre Leistung müssen die Jungs schon bringen», sagte der EM-Sieger von 1996. Wie vor der WM 2006, als die «T-Frage» zwei Monate vor Turnierbeginn zugunsten Lehmanns und gegen Oliver Kahn entschieden wurde, könnte sich Köpke eine späte Festlegung vorstellen. Es wäre «ein bisschen früh, wenn wir jetzt plötzlich im Dezember definitiv entscheiden würden.» Am 19. Mai startet der DFB-Tross ins EM-Trainingslager nach Mallorca.
    Löw will im Januar eine kleine Europa-Tour starten. Dabei wird er nicht nur seinem genesenen Kapitän Michael Ballack in London einen Besuch abstatten, sondern auch mit Lehmann und Hildebrand über aktuelle Entwicklungen reden. Beide wurden in den vergangenen Tagen immer wieder mit dem VfL Wolfsburg in Verbindung gebracht.
    Lehmann will noch in diesem Jahr mit Arsenal-Coach Arsene Wenger die für ihn unbefriedigende Situation «analysieren», sagte er dem «Hamburger Abendblatt». Der 51-malige Nationalspieler gestand ein, dass die Situation an seinen Nerven zehre: «Ich merke immer wieder, dass ich mürrisch bin. Ich schlafe auch häufig schlecht.» Grund dafür sei aber nicht die Sorge um sich, sondern um seine Kinder, denen er offenbar keinen weiteren Umzug zumuten möchte. Dennoch werde er sich «Alternativ-Vorschläge» von anderen Vereinen einholen. Dem «kicker» sagte Lehmann: «Wenn er (Löw) sagen sollte, du brauchst Spielpraxis, sonst nehme ich dich nicht mit, dann müsste ich eventuell handeln.»
    Entspannt hat sich die Lage für Hildebrand, der nach dem Rauswurf von Konkurrent Santiago Canizares in Valencia plötzlich wieder beste Aussichten auf die Nummer 1 und regelmäßige Einsätze hat. «Jetzt ist er gefordert, jetzt muss er sich unverzichtbar machen», befand Köpke.


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