Berlin - Die Konkurrenz im Nacken, die Trainerfrage im Hinterkopf, und das Endspiel des Jahres vor der Brust: Trotz der 16. «Herbstmeisterschaft» ist der Weihnachtsfriede beim FC Bayern noch in Gefahr.
Zwar bemühten sich alle Verantwortlichen des deutschen Fußball-Rekordmeisters nach der erneuten Nullnummer zum Hinrunden-Halali bei Hertha BSC um Entspannung. Doch erst die UEFA-Cup-Partie gegen Aris Saloniki kann klären, wie der erste Teil der Wiedergutmachungs-Saison zu bewerten ist. «Wir sollten jetzt mal aufhören herumzueiern, sondern uns einfach nur freuen. Wir haben von 17 Spielen nur eins verloren. Immer wenn dem FC Bayern etwas gelingt, sucht man noch das Haar in der Suppe», erklärte Manager Uli Hoeneß nach dem vierten 0:0 in den letzten sieben Bundesliga-Partien.
Die «Abteilung Attacke» um die Rekord-Einkäufe Frank Ribéry, Miroslav Klose und den in Berliner verletzt fehlenden Luca Toni trifft nicht mehr - und die Münchner holten nur noch 10 von 21 möglichen Punkten, bekamen ganze vier Tore zustande. «Wir kriegen kein Tor rein, schießen aber auch keins. So kann man nicht gewinnen», beschrieb Mark van Bommel, der für den aus disziplinarischen Gründen suspendierten Oliver Kahn diesmal die Kapitänsbinde trug, die Misere.
Das Resultat: Statt wie von Manager Hoeneß geträumt «mit dem Fernglas» beobachtet die Konkurrenz um Verfolger Werder Bremen mit der Lupe die Schwächephase des Meisterschafts-Favoriten. Die Souveränität der Startphase ist verschwunden. Nur noch das bessere Torverhältnis sichert den Münchnern über den Winter die Spitze - und selbst der Manager musste das Problem eingestehen: «Ab einem bestimmten Punkt haben die Gegner erkannt, dass wir uns schwer tun, wenn sie sich mit elf Mann hinten reinstellen.»
Auch die nach drei Pleiten angeschlagenen Berliner wählten gegen Bayern über weite Strecken den Doppelriegel - und verteidigten das torlose Remis mit viel Kampf. Uli Hoeneß wertete es als «schon sehr komisch, dass sich Hertha bei einem Heimspiel mit elf Mann hinten rein stellt. Wenn das die Zukunft des Bundesliga-Fußballs sein soll, dann danke». Hertha-Trainer Lucien Favre verteidigte die Art und Weise mit der schwierigen Aufgabe: «Bayern hat viel Druck gemacht. Der eine Punkt ist wichtig für die Moral und für unsere Zuschauer.» 74*220 Fans im erstmals in dieser Saison ausverkauften Olympiastadion sahen nur wenige Höhepunkte - und mit Kahn-Ersatz Michael Rensing und Herthas Jaroslav Drobny dazu zwei Keeper auf der Höhe ihrer Aufgaben.
Dass die Aufregung um den Ausschluss von Kahn (Hitzfeld: «Bayern ist ein sensibles Gebilde, das schnell auseinanderfallen kann») und die Debatten um die Zukunft von Trainer Hitzfeld das Team nach dem gelungenen Saisonstart zusätzlich beeinflusst haben könnte, weisen die Chefs zurück. «Ich stelle nochmal fest, wir haben mit keinem anderen gesprochen. Und ich bestätige nochmal, alles ist auf dem alten Stand der Dinge. Wir setzen uns im Januar hin und reden miteinander», sagte Hoeneß zur Trainer-Zukunft. Auf die Frage, ob Hitzfeld noch die erste Wahl für die kommende Saison sei, erklärte er im TV-Sender Premiere: «Hitzfeld ist unser erster Gesprächspartner.»
Der aktuelle Chefcoach, den die Schweiz als neuen Nationaltrainer verpflichten will, erhofft sich durch den «Herbst-Titel» etwas mehr Ruhe im Umfeld: «Nach den letzten Tagen dachte ich, wir wären im Abstiegskampf.» Unterstützung bekam er von Ersatz-Spielführer van Bommel: «Wir sind Erster - und wenn wir nach 34 Spieltagen Erster sind, ist es uns egal, wie wir Meister geworden sind. Dass es jetzt einige Punkte zu wenig sind, da brauchen wir gar nicht darüber zu reden.» Falls allerdings gegen Saloniki wieder kein Tor gelingt, könnte es sogar größeren Redebedarf geben. Hoeneß hielt dagegen: «Wir wollen den Gruppensieg, dann hätten wir perfekte Weihnachten.»
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Zwar bemühten sich alle Verantwortlichen des deutschen Fußball-Rekordmeisters nach der erneuten Nullnummer zum Hinrunden-Halali bei Hertha BSC um Entspannung. Doch erst die UEFA-Cup-Partie gegen Aris Saloniki kann klären, wie der erste Teil der Wiedergutmachungs-Saison zu bewerten ist. «Wir sollten jetzt mal aufhören herumzueiern, sondern uns einfach nur freuen. Wir haben von 17 Spielen nur eins verloren. Immer wenn dem FC Bayern etwas gelingt, sucht man noch das Haar in der Suppe», erklärte Manager Uli Hoeneß nach dem vierten 0:0 in den letzten sieben Bundesliga-Partien.
Die «Abteilung Attacke» um die Rekord-Einkäufe Frank Ribéry, Miroslav Klose und den in Berliner verletzt fehlenden Luca Toni trifft nicht mehr - und die Münchner holten nur noch 10 von 21 möglichen Punkten, bekamen ganze vier Tore zustande. «Wir kriegen kein Tor rein, schießen aber auch keins. So kann man nicht gewinnen», beschrieb Mark van Bommel, der für den aus disziplinarischen Gründen suspendierten Oliver Kahn diesmal die Kapitänsbinde trug, die Misere.
Das Resultat: Statt wie von Manager Hoeneß geträumt «mit dem Fernglas» beobachtet die Konkurrenz um Verfolger Werder Bremen mit der Lupe die Schwächephase des Meisterschafts-Favoriten. Die Souveränität der Startphase ist verschwunden. Nur noch das bessere Torverhältnis sichert den Münchnern über den Winter die Spitze - und selbst der Manager musste das Problem eingestehen: «Ab einem bestimmten Punkt haben die Gegner erkannt, dass wir uns schwer tun, wenn sie sich mit elf Mann hinten reinstellen.»
Auch die nach drei Pleiten angeschlagenen Berliner wählten gegen Bayern über weite Strecken den Doppelriegel - und verteidigten das torlose Remis mit viel Kampf. Uli Hoeneß wertete es als «schon sehr komisch, dass sich Hertha bei einem Heimspiel mit elf Mann hinten rein stellt. Wenn das die Zukunft des Bundesliga-Fußballs sein soll, dann danke». Hertha-Trainer Lucien Favre verteidigte die Art und Weise mit der schwierigen Aufgabe: «Bayern hat viel Druck gemacht. Der eine Punkt ist wichtig für die Moral und für unsere Zuschauer.» 74*220 Fans im erstmals in dieser Saison ausverkauften Olympiastadion sahen nur wenige Höhepunkte - und mit Kahn-Ersatz Michael Rensing und Herthas Jaroslav Drobny dazu zwei Keeper auf der Höhe ihrer Aufgaben.
Dass die Aufregung um den Ausschluss von Kahn (Hitzfeld: «Bayern ist ein sensibles Gebilde, das schnell auseinanderfallen kann») und die Debatten um die Zukunft von Trainer Hitzfeld das Team nach dem gelungenen Saisonstart zusätzlich beeinflusst haben könnte, weisen die Chefs zurück. «Ich stelle nochmal fest, wir haben mit keinem anderen gesprochen. Und ich bestätige nochmal, alles ist auf dem alten Stand der Dinge. Wir setzen uns im Januar hin und reden miteinander», sagte Hoeneß zur Trainer-Zukunft. Auf die Frage, ob Hitzfeld noch die erste Wahl für die kommende Saison sei, erklärte er im TV-Sender Premiere: «Hitzfeld ist unser erster Gesprächspartner.»
Der aktuelle Chefcoach, den die Schweiz als neuen Nationaltrainer verpflichten will, erhofft sich durch den «Herbst-Titel» etwas mehr Ruhe im Umfeld: «Nach den letzten Tagen dachte ich, wir wären im Abstiegskampf.» Unterstützung bekam er von Ersatz-Spielführer van Bommel: «Wir sind Erster - und wenn wir nach 34 Spieltagen Erster sind, ist es uns egal, wie wir Meister geworden sind. Dass es jetzt einige Punkte zu wenig sind, da brauchen wir gar nicht darüber zu reden.» Falls allerdings gegen Saloniki wieder kein Tor gelingt, könnte es sogar größeren Redebedarf geben. Hoeneß hielt dagegen: «Wir wollen den Gruppensieg, dann hätten wir perfekte Weihnachten.»
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