FA bestätigt: Fabio Capello neuer England-Coach

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    • 25.10.2007
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    FA bestätigt: Fabio Capello neuer England-Coach

    London - Fabio Capello ist der neue «Löwenbändiger» der englischen Fußballer. Der englische Fußballverband (FA) gab die Verpflichtung des 61 Jahre alten Italieners als Nationalmannschafts-Trainer auf seiner Internet-Seite offiziell bekannt.
    Zuvor hatten FA und Capellos Berater einen weiteren Tag über Details des Vertrags verhandelt. Der Italiener tritt sein Amt am 7. Januar 2008 an. «Ich bin begeistert, dass Fabio Capello England-Trainer wird. Wir wollten einen Kandidaten von Weltklasse, und die hat er», sagte FA-Geschäftsführer Brian Barwick.
    Capello bekommt einen Vier-Jahres-Vertrag; seine offizielle Vorstellung wird nun für Montag erwartet. Nach Medienberichten soll der 61-Jährige umgerechnet bis zu acht Millionen Euro pro Jahr verdienen und seinen eigenen Trainerstab mitbringen dürfen. Dieser wird allerdings vermutlich um den früheren englischen Nationalspieler und derzeitigen U21-Trainer Stuart Pearce ergänzt.
    «Zieh los und beherrsche die Welt», beschrieb das Boulevardblatt «Daily Star» den Auftrag des künftigen England-Trainers. Zuletzt waren die «Three Lions» an der Qualifikation für die EM 2008 gescheitert, was zur Entlassung von Coach Steve McClaren geführt hatte. Zuvor hatte der Schwede Sven-Göran Eriksson, der erste Nicht- Engländer auf dem Nationaltrainer-Posten, die stets namhaft besetzte, aber oft enttäuschende Elf 2002 und 2006 nur bis ins WM-Viertelfinale führen können. Auch bei der EM 2004 scheiterte England vorzeitig.
    In den englischen Medien wurde die Berufung des «fabelhafen» Fabio Capellos, die sich nach der öffentlichen Absage des portugiesischen Star-Coach Jose Mourinho seit Tagen abgezeichnet hatte, weitgehend begrüßt. Zeitungen berichteten allerdings von einigen Widerständen innerhalb der FA gegen den Wunsch Capellos, seinen eigenen Trainerstab aus Italien mitzubringen, den die sonst so kritische Boulevardpresse eher liebevoll denn kritisch als «italienischen Mob» vorstellte.
    Einige Vorstandsmitglieder stießen sich offenbar an Franco Baldini, den Capello als Sportdirektor mit auf die Insel nehmen will. Mit dem Technischen Direktor Sir Trevor Brooking ist die FA auf dem Posten eigentlich schon besetzt. Auch tauchte Baldinis Name 2001 im Zusammenhang mit Ungereimtheiten bei der Einbürgerung des uruguayischen Inter-Mailand-Stürmers Alvaro Recoba auf. Dem Vernehmen nach sind die Vorbehalte aber mittlerweile ausgeräumt.
    Kritik an Capellos bevorstehenden Berufungen äußerten eine Reihe englischer Trainer aus der Premier League. «Ich bin traurig», sagte der Coach des FC Reading, Steve Coppell, der Boulevardzeitung «The Sun», «ich hätte mir gewünscht, einen Engländer in dem Amt zu sehen.» Gareth Southgate, Teammanager des FC Middlesbrough, meinte: «Im internationalen Fußball sollten Spieler, Trainer und Betreuer aus einem Land kommen. Wenn nicht, verstehe ich den Sinn von Länderspielen nicht. Dann könnte es genauso gut Vereinsfußball sein.» Auch die früheren England-Kapitäne Paul Ince und Tony Adams zeigten sich enttäuscht, dass die FA keine «englische Lösung» versucht habe.
    Fan-Sprecher Mark Perryman begrüßte dagegen das bevorstehende Engagement des erfolgreichen Clubtrainer, der in Italien und Spanien neun Meistertitel gewann. Der Wechsel von McClaren zu Capello, sagte Perryman der Boulevardzeitung «Mirror», sei wie der Austausch des fiktionalen, notorisch inkompetenten Captain Mainwaring von der britischen Heimatwehr, bekannt aus der beliebten Fernsehserie «Dad's Army», mit Feldmarschall Montgomery, dem großen britischen Schlachtenlenker im Zweiten Weltkrieg.
    Aus Italien kam derweil Unterstützung für Capello als «Three Lions»-Coach. «Er ist der richtige Mann am richten Platz. Für uns ist es eine große Ehre, in England ging man noch nie zart mit den Italienern um», sagte der frühere italienische Nationaltrainer (1991- 1996), Arrigo Sacchi, der Zeitung «Corriere della Sera». «Mit Capello kann England Weltmeister werden», pflichtete der Trainer von Juventus Turin, Claudio Ranieri, bei.


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