München - Ottmar Hitzfeld hat seine «drakonische Strafe» für Oliver Kahn als eine unverzichtbare Maßnahme verteidigt, mit der er zugleich die gesamte Mannschaft des FC*Bayern München disziplinieren will.
«Ich musste reagieren und ein Zeichen setzen», sagte Hitzfeld bei einer Pressekonferenz in München: «Ich habe lange zugeschaut. Wir müssen das unterbinden, sonst haben wir hier ein Irrenhaus.» Der 58-Jährige kündigte an, in der Winterpause «einen Verhaltenskodex» für seine Profis aufstellen zu wollen: «Das ist mir ein Bedürfnis.»
Zudem versicherte Hitzfeld mit Nachdruck, dass die am Vortag ausgesprochene Suspendierung von Stammtorhüter Kahn für das Bundesliga-Hinrundenfinale bei Hertha BSC sowie die Geldstrafe von 25*000 Euro nicht auf Druck der Vereinsführung erfolgt seien. «Ich habe den Vorstand informiert. Ich muss auch Rückendeckung haben. Insofern war das abgesegnet», erklärte Hitzfeld.
Kahns Bestrafung soll ein deutliches Warnsignal sein, nachdem interne Vorfälle und Disziplin-Verstöße in der jüngeren Zeit «Überhand genommen» hätten. «Es war vor allem ein Zeichen nach innen, dass jeder Spieler weiß, wir müssen eine verschworene Truppe sein», erläuterte Hitzfeld: «Wir brauchen Vorbilder.» Bei Kahn, der wegen «starker Rückenbeschwerden» (Hitzfeld) nicht am Training teilnahm, musste der Coach nach dessen frühzeitigem Verschwinden von der Weihnachtsfeier sowie der Kollegenschelte gegen Franck Ribéry und Luca Toni offensichtlich auch durchgreifen, um einem Autoritätsverlust vorzubeugen. «Wen sollte man intern zur Disziplin aufrufen, wenn nicht den Kapitän», meinte Hitzfeld.
Die aktuellen Vorkommnisse wogen offenbar zu schwer, als dass sie Hitzfeld gerade bei seinem langjährigen Weggefährten Kahn hätte ignorieren können. «Oliver hat eine Vorbildfunktion, an ihm orientieren sich andere Spieler. Das ist entscheidend für mich. Es kann nicht sein, dass ein Kapitän frühzeitig die Weihnachtsfeier verlässt, was nicht abgesprochen war», erläuterte der Coach, der sich zu den näheren Umständen sowie Kahns Beweggründen nicht äußern wollte. «Ich wurde informiert, was alles war», sagte Hitzfeld lediglich. Mark van Bommel musste an Kahns Stelle die Rede halten, die traditionell dem Kapitän vorbehalten ist. Zudem missfielen Hitzfeld einige Aussagen Kahns in einem «kicker»-Interview. «Man kann Mitspieler nicht öffentlich kritisieren», sagte der Coach.
Nach der Sperre und Geldstrafe will Hitzfeld den Team-Senior aber in seiner letzten Saison nicht noch weiter schwächen. Kahn bleibe Kapitän, und der 38-Jährige werde auch im UEFA-Cup-Spiel gegen Aris Saloniki wieder im Tor stehen. «Ich will ihn weiter in einer starken Position haben», erklärte der Coach.
Mit der Ankündigung eines Verhaltenskodexes löste Hitzfeld den «Fall Kahn» allerdings aus einer isolierten Betrachtung und gab ihm eine übergeordnete Dimension. Ein Knigge für die Profis soll dafür sorgen, dass die hohen Saisonziele in Zukunft weniger gefährdet werden und die unterschiedlichen Verhaltensweisen in einem Multi-Kulti-Kader auf eine Linie kommen. «Die Mannschaft ist noch in der Entwicklung. Wir müssen sehen, dass wieder Ruhe einkehrt. Wir können uns keine Nebenkriegsschauplätze leisten», betonte Hitzfeld.
Einer betrifft aber ausgerechnet den Trainer selbst, dessen Zukunft angesichts des am Saisonende auslaufenden Vertrages offen ist und dessen Position nach der jüngsten Vorstands-Kritik geschwächt erscheint. «Es ist klar, dass Spekulationen aufkommen. Aber wir haben abgemacht, dass wir die Vorrunde abwarten und dann ein Fazit ziehen», sagte Hitzfeld in Bezug auf die Vertrags-Gespräche im Winter.
Zuvor soll gegen Hertha und Saloniki die Herbstmeisterschaft und das Weiterkommen im UEFA-Pokal gesichert werden. «Wir sind in einer kritischen Phase. Aber wenn wir die letzten zwei Spiele gewinnen, dann ist alles im Soll», bemerkte Nationalspieler Philipp Lahm. Gegen Hertha wird Michael Rensing für Kahn im Tor stehen. «Er hat Olli auch gut vertreten, als dieser verletzt war», sagte Hitzfeld gelassen. Fraglich sind für die Partie in Berlin Weltmeister Luca Toni (Oberschenkelverhärtung) und Willy Sagnol (Prellung am Rücken).
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«Ich musste reagieren und ein Zeichen setzen», sagte Hitzfeld bei einer Pressekonferenz in München: «Ich habe lange zugeschaut. Wir müssen das unterbinden, sonst haben wir hier ein Irrenhaus.» Der 58-Jährige kündigte an, in der Winterpause «einen Verhaltenskodex» für seine Profis aufstellen zu wollen: «Das ist mir ein Bedürfnis.»
Zudem versicherte Hitzfeld mit Nachdruck, dass die am Vortag ausgesprochene Suspendierung von Stammtorhüter Kahn für das Bundesliga-Hinrundenfinale bei Hertha BSC sowie die Geldstrafe von 25*000 Euro nicht auf Druck der Vereinsführung erfolgt seien. «Ich habe den Vorstand informiert. Ich muss auch Rückendeckung haben. Insofern war das abgesegnet», erklärte Hitzfeld.
Kahns Bestrafung soll ein deutliches Warnsignal sein, nachdem interne Vorfälle und Disziplin-Verstöße in der jüngeren Zeit «Überhand genommen» hätten. «Es war vor allem ein Zeichen nach innen, dass jeder Spieler weiß, wir müssen eine verschworene Truppe sein», erläuterte Hitzfeld: «Wir brauchen Vorbilder.» Bei Kahn, der wegen «starker Rückenbeschwerden» (Hitzfeld) nicht am Training teilnahm, musste der Coach nach dessen frühzeitigem Verschwinden von der Weihnachtsfeier sowie der Kollegenschelte gegen Franck Ribéry und Luca Toni offensichtlich auch durchgreifen, um einem Autoritätsverlust vorzubeugen. «Wen sollte man intern zur Disziplin aufrufen, wenn nicht den Kapitän», meinte Hitzfeld.
Die aktuellen Vorkommnisse wogen offenbar zu schwer, als dass sie Hitzfeld gerade bei seinem langjährigen Weggefährten Kahn hätte ignorieren können. «Oliver hat eine Vorbildfunktion, an ihm orientieren sich andere Spieler. Das ist entscheidend für mich. Es kann nicht sein, dass ein Kapitän frühzeitig die Weihnachtsfeier verlässt, was nicht abgesprochen war», erläuterte der Coach, der sich zu den näheren Umständen sowie Kahns Beweggründen nicht äußern wollte. «Ich wurde informiert, was alles war», sagte Hitzfeld lediglich. Mark van Bommel musste an Kahns Stelle die Rede halten, die traditionell dem Kapitän vorbehalten ist. Zudem missfielen Hitzfeld einige Aussagen Kahns in einem «kicker»-Interview. «Man kann Mitspieler nicht öffentlich kritisieren», sagte der Coach.
Nach der Sperre und Geldstrafe will Hitzfeld den Team-Senior aber in seiner letzten Saison nicht noch weiter schwächen. Kahn bleibe Kapitän, und der 38-Jährige werde auch im UEFA-Cup-Spiel gegen Aris Saloniki wieder im Tor stehen. «Ich will ihn weiter in einer starken Position haben», erklärte der Coach.
Mit der Ankündigung eines Verhaltenskodexes löste Hitzfeld den «Fall Kahn» allerdings aus einer isolierten Betrachtung und gab ihm eine übergeordnete Dimension. Ein Knigge für die Profis soll dafür sorgen, dass die hohen Saisonziele in Zukunft weniger gefährdet werden und die unterschiedlichen Verhaltensweisen in einem Multi-Kulti-Kader auf eine Linie kommen. «Die Mannschaft ist noch in der Entwicklung. Wir müssen sehen, dass wieder Ruhe einkehrt. Wir können uns keine Nebenkriegsschauplätze leisten», betonte Hitzfeld.
Einer betrifft aber ausgerechnet den Trainer selbst, dessen Zukunft angesichts des am Saisonende auslaufenden Vertrages offen ist und dessen Position nach der jüngsten Vorstands-Kritik geschwächt erscheint. «Es ist klar, dass Spekulationen aufkommen. Aber wir haben abgemacht, dass wir die Vorrunde abwarten und dann ein Fazit ziehen», sagte Hitzfeld in Bezug auf die Vertrags-Gespräche im Winter.
Zuvor soll gegen Hertha und Saloniki die Herbstmeisterschaft und das Weiterkommen im UEFA-Pokal gesichert werden. «Wir sind in einer kritischen Phase. Aber wenn wir die letzten zwei Spiele gewinnen, dann ist alles im Soll», bemerkte Nationalspieler Philipp Lahm. Gegen Hertha wird Michael Rensing für Kahn im Tor stehen. «Er hat Olli auch gut vertreten, als dieser verletzt war», sagte Hitzfeld gelassen. Fraglich sind für die Partie in Berlin Weltmeister Luca Toni (Oberschenkelverhärtung) und Willy Sagnol (Prellung am Rücken).
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