München - Zum Start seiner Abschieds-Tournee durch die Fußball-Stadien in Deutschland und Europa wollte Oliver Kahn von aufkommender Wehmut nichts wissen.
Der ultimative Ehrgeiz, seine einzigartige Profi-Karriere im Sommer triumphal beenden zu wollen, treibt den 38 Jahre alten Ex-Nationaltorhüter auch auf der Zielgeraden an. «Man versucht für ein paar Monate noch einmal alles aus sich herauszuholen», sagte der Kapitän des FC Bayern München und versicherte: «Wehmut kommt bei mir überhaupt nicht auf, warum auch?»
In der Arena auf Schalke steht für ihn gegen den Drittligisten Wuppertaler SV sein 64. DFB-Pokalspiel auf dem Programm. Für die Aussicht auf drei Titel hat sich Kahn in der Winterpause ein letztes Mal durch eine Vorbereitung gequält, um sich in Topform zu bringen. Überraschen wird ihn wohl nichts mehr. «Ich habe das 20 Jahre gemacht, ich habe im Fußball alles erlebt. Ich hatte viele Erfolge, viele Misserfolge, viele tolle emotionale Erlebnisse. Es gibt nichts, dem ich nachtrauern würde.»
Zeit zur Muße wird einer wie Kahn wohl nicht finden, wenn er die Arenen der Gegner zum letzten Mal als aktiver Kicker betreten wird. «Ich habe in der Vorrunde die Erfahrung gemacht, dass man nicht irgendetwas genießt. Man ist viel zu sehr mit dem Tagesgeschäft beschäftigt, mit den Zielen, die die Mannschaft hat, die man selbst hat. Wahrscheinlich wird das einem erst bewusst, wenn man wirklich sein letztes Spiel gemacht hat. Aber jetzt bleibt gar nicht die Zeit, der Terminplan in der Rückrunde ist enorm eng.»
Und die Motivation ist groß wie eh und je: Am 17. Mai, nach dem letzten Bundesligaspiel gegen Hertha BSC will Kahn unbedingt noch einmal mit der Meisterschale auf dem Münchner Marienplatz stehen - mindestens. «Wir waren schon einmal nahe dran, drei Titel in einer Saison zu holen», erinnerte Kahn an 1999. Vor neun Jahren wurde Bayern zwar Meister, aber dafür verlor er das DFB-Pokalfinale im Elfmeterschießen gegen Werder Bremen und das Champions League-Endspiel gegen Manchester United mit 1:2. «Da hat man gesehen, wie eng alles ist, wie viel Glück dazugehört. Man kann von drei Titeln träumen, aber es sich nicht vornehmen.»
Trainer Ottmar Hitzfeld setzt in der Rückrunde noch einmal besonders auf seinen Kapitän und Anführer. «Ich habe selten einen Spieler wie Olli Kahn erlebt: Wenn er auf den Fußballplatz geht, schont er sich nicht, er hängt sich immer voll rein», lobte Hitzfeld, der weiß, wie viel für Kahn in den kommenden Wochen und Monaten auf dem Spiel steht: «Der Druck wird sich nochmals erhöhen, denn man kann es am Saisonende nicht mehr korrigieren.»
Ein besonderes Schmankerl wäre ein Treffer, wie Kahn zugab: «In den Statistiken steht bei mir in der Rubrik Tore immer eine Null. Das ist das einzige, was mich ein bisschen ärgert. Vielleicht gelingt es mir ja noch. Vielleicht treffe ich ja irgendwann in der 90. Minute - beim Stand von 1:1. Wer weiß?», bemerkte er mit einem Grinsen.
Über die Pläne nach der Profi-Karriere äußert sich Kahn nur vage. «Es gibt viele Perspektiven, die sich für mich auftun. Aber ich halte es für verkehrt, sich festlegen zu lassen.» Eine Auszeit vom Fußball wird er sich definitiv gönnen. «Man muss die Dinge verarbeiten, anderes sehen, ein bisschen raus in die Welt. 20 Jahre Torwart zu sein ist eine anstrengende Geschichte, und ich werde mir in Ruhe die Frage beantworten: Brauche ich noch einmal etwas so Anstrengendes?»
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Der ultimative Ehrgeiz, seine einzigartige Profi-Karriere im Sommer triumphal beenden zu wollen, treibt den 38 Jahre alten Ex-Nationaltorhüter auch auf der Zielgeraden an. «Man versucht für ein paar Monate noch einmal alles aus sich herauszuholen», sagte der Kapitän des FC Bayern München und versicherte: «Wehmut kommt bei mir überhaupt nicht auf, warum auch?»
In der Arena auf Schalke steht für ihn gegen den Drittligisten Wuppertaler SV sein 64. DFB-Pokalspiel auf dem Programm. Für die Aussicht auf drei Titel hat sich Kahn in der Winterpause ein letztes Mal durch eine Vorbereitung gequält, um sich in Topform zu bringen. Überraschen wird ihn wohl nichts mehr. «Ich habe das 20 Jahre gemacht, ich habe im Fußball alles erlebt. Ich hatte viele Erfolge, viele Misserfolge, viele tolle emotionale Erlebnisse. Es gibt nichts, dem ich nachtrauern würde.»
Zeit zur Muße wird einer wie Kahn wohl nicht finden, wenn er die Arenen der Gegner zum letzten Mal als aktiver Kicker betreten wird. «Ich habe in der Vorrunde die Erfahrung gemacht, dass man nicht irgendetwas genießt. Man ist viel zu sehr mit dem Tagesgeschäft beschäftigt, mit den Zielen, die die Mannschaft hat, die man selbst hat. Wahrscheinlich wird das einem erst bewusst, wenn man wirklich sein letztes Spiel gemacht hat. Aber jetzt bleibt gar nicht die Zeit, der Terminplan in der Rückrunde ist enorm eng.»
Und die Motivation ist groß wie eh und je: Am 17. Mai, nach dem letzten Bundesligaspiel gegen Hertha BSC will Kahn unbedingt noch einmal mit der Meisterschale auf dem Münchner Marienplatz stehen - mindestens. «Wir waren schon einmal nahe dran, drei Titel in einer Saison zu holen», erinnerte Kahn an 1999. Vor neun Jahren wurde Bayern zwar Meister, aber dafür verlor er das DFB-Pokalfinale im Elfmeterschießen gegen Werder Bremen und das Champions League-Endspiel gegen Manchester United mit 1:2. «Da hat man gesehen, wie eng alles ist, wie viel Glück dazugehört. Man kann von drei Titeln träumen, aber es sich nicht vornehmen.»
Trainer Ottmar Hitzfeld setzt in der Rückrunde noch einmal besonders auf seinen Kapitän und Anführer. «Ich habe selten einen Spieler wie Olli Kahn erlebt: Wenn er auf den Fußballplatz geht, schont er sich nicht, er hängt sich immer voll rein», lobte Hitzfeld, der weiß, wie viel für Kahn in den kommenden Wochen und Monaten auf dem Spiel steht: «Der Druck wird sich nochmals erhöhen, denn man kann es am Saisonende nicht mehr korrigieren.»
Ein besonderes Schmankerl wäre ein Treffer, wie Kahn zugab: «In den Statistiken steht bei mir in der Rubrik Tore immer eine Null. Das ist das einzige, was mich ein bisschen ärgert. Vielleicht gelingt es mir ja noch. Vielleicht treffe ich ja irgendwann in der 90. Minute - beim Stand von 1:1. Wer weiß?», bemerkte er mit einem Grinsen.
Über die Pläne nach der Profi-Karriere äußert sich Kahn nur vage. «Es gibt viele Perspektiven, die sich für mich auftun. Aber ich halte es für verkehrt, sich festlegen zu lassen.» Eine Auszeit vom Fußball wird er sich definitiv gönnen. «Man muss die Dinge verarbeiten, anderes sehen, ein bisschen raus in die Welt. 20 Jahre Torwart zu sein ist eine anstrengende Geschichte, und ich werde mir in Ruhe die Frage beantworten: Brauche ich noch einmal etwas so Anstrengendes?»
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