Jena - Rückkehr ins Rampenlicht ohne «roten Teppich»: Von Nostalgie, Verbundenheit oder gar Wiedersehensfreude will Hans Meyer nichts wissen, wenn er mit dem 1. FC Nürnberg in der zweiten Runde des DFB-Pokals beim FC Carl Zeiss Jena antritt.
«Da werden sich 10 bis 15 Leute sehr, sehr freuen. Die über 60, die sich noch an mich erinnern», kommentierte der «Club»-Trainer in gewohnt ironisch-sarkastischer Art die Auslosung, die dem Pokalverteidiger ausgerechnet ein Gastspiel an Meyers alter Wirkungsstätte beschert hat.
Die Erinnerungen an seine erfolgreiche Jenaer Zeit mit dem Europapokalfinale 1981 als Höhepunkt behält der kauzige Kulttrainer indes lieber für sich. Im Vorfeld des Pokalspiels wehrte Meyer alle Interviewanfragen von thüringischen Zeitungen ab. Nur dem Stadionmagazin des Vereins gestattete er einen kurzen Besuch. Auch Nürnbergs Assistenztrainer Jürgen Raab, der genauso wie Chefscout Lothar Kurbjuweit unter Meyer das Jenaer Trikot trug, spielt die Bedeutung der Partie herunter. «Mit diesem Aspekt beschäftigen wir uns nicht», meinte Raab, räumte jedoch ein: «Natürlich ist das Spiel mit einer besonderen Brisanz verbunden, weil wir als ehemalige Jenaer dorthin zurückkehren, wo wir erfolgreich gearbeitet haben.»
Beim heutigen Zweitligisten feierte vor allem Meyer seine größten Erfolge als Spieler und Trainer. 1968 und 1970 stand er im Kader der Jenaer Meisterelf, ehe der Verteidiger die Seiten wechselte und an der Deutschen Hochschule für Körperkultur und Sport (DHfK) in Leipzig sein Trainerdiplom erwarb. Am 1. Juli 1971 übernahm Meyer mit 28 Jahren als jüngster Coach der DDR-Oberliga den FC Carl Zeiss und gewann drei Mal den Pokal (1972, 1974, 1980). Mit dem DFB-Pokalsieg der Nürnberger gelang ihm in diesem Jahr das Kunststück, als erster Ostcoach auch einen gesamtdeutschen Titel zu holen.
Eine Niederlage vor 26 Jahren ist für Meyer, der am Samstag seinen 65. Geburtstag feiert, aber weiterhin das wichtigste Ereignis seiner Trainerlaufbahn. 1981 verlor er mit Jena das Endspiel im Europapokal der Pokalsieger gegen Dinamo Tiflis. Doch die Erfolge gegen den AS Rom, den FC Valencia und Benfica Lissabon auf dem Weg dorthin zählen noch heute zu den Sternstunden der Jenaer Vereinsgeschichte. «Wenn man mit einer Bezirksauswahl Jena drei Mal Weltklasse schlägt und ins Europacup-Finale kommt, ist das ein Stückchen mehr wert als der DFB- Pokal», erklärte Meyer ganz ohne den ihm eigenen schwarzen Humor.
Einen «roten Teppich» werden ihm die Thüringer zum Empfang im mit 15 610 Zuschauern seit Wochen restlos ausverkauften Stadion Ernst- Abbe-Sportfeld allerdings nicht ausrollen. «Er muss wissen, dass Nürnberg hier ein heißer Tanz erwartet», betont Jenas Sportdirektor Lutz Lindemann, der ebenfalls 1981 in der legendären Pokalmannschaft stand und sich auf das Wiedersehen mit seinem früheren Trainer freut: «Es kann gut sein, dass wir uns um den Hals fallen und den obligatorischen Bruderkuss austauschen - aber erst nach dem Spiel.»
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«Da werden sich 10 bis 15 Leute sehr, sehr freuen. Die über 60, die sich noch an mich erinnern», kommentierte der «Club»-Trainer in gewohnt ironisch-sarkastischer Art die Auslosung, die dem Pokalverteidiger ausgerechnet ein Gastspiel an Meyers alter Wirkungsstätte beschert hat.
Die Erinnerungen an seine erfolgreiche Jenaer Zeit mit dem Europapokalfinale 1981 als Höhepunkt behält der kauzige Kulttrainer indes lieber für sich. Im Vorfeld des Pokalspiels wehrte Meyer alle Interviewanfragen von thüringischen Zeitungen ab. Nur dem Stadionmagazin des Vereins gestattete er einen kurzen Besuch. Auch Nürnbergs Assistenztrainer Jürgen Raab, der genauso wie Chefscout Lothar Kurbjuweit unter Meyer das Jenaer Trikot trug, spielt die Bedeutung der Partie herunter. «Mit diesem Aspekt beschäftigen wir uns nicht», meinte Raab, räumte jedoch ein: «Natürlich ist das Spiel mit einer besonderen Brisanz verbunden, weil wir als ehemalige Jenaer dorthin zurückkehren, wo wir erfolgreich gearbeitet haben.»
Beim heutigen Zweitligisten feierte vor allem Meyer seine größten Erfolge als Spieler und Trainer. 1968 und 1970 stand er im Kader der Jenaer Meisterelf, ehe der Verteidiger die Seiten wechselte und an der Deutschen Hochschule für Körperkultur und Sport (DHfK) in Leipzig sein Trainerdiplom erwarb. Am 1. Juli 1971 übernahm Meyer mit 28 Jahren als jüngster Coach der DDR-Oberliga den FC Carl Zeiss und gewann drei Mal den Pokal (1972, 1974, 1980). Mit dem DFB-Pokalsieg der Nürnberger gelang ihm in diesem Jahr das Kunststück, als erster Ostcoach auch einen gesamtdeutschen Titel zu holen.
Eine Niederlage vor 26 Jahren ist für Meyer, der am Samstag seinen 65. Geburtstag feiert, aber weiterhin das wichtigste Ereignis seiner Trainerlaufbahn. 1981 verlor er mit Jena das Endspiel im Europapokal der Pokalsieger gegen Dinamo Tiflis. Doch die Erfolge gegen den AS Rom, den FC Valencia und Benfica Lissabon auf dem Weg dorthin zählen noch heute zu den Sternstunden der Jenaer Vereinsgeschichte. «Wenn man mit einer Bezirksauswahl Jena drei Mal Weltklasse schlägt und ins Europacup-Finale kommt, ist das ein Stückchen mehr wert als der DFB- Pokal», erklärte Meyer ganz ohne den ihm eigenen schwarzen Humor.
Einen «roten Teppich» werden ihm die Thüringer zum Empfang im mit 15 610 Zuschauern seit Wochen restlos ausverkauften Stadion Ernst- Abbe-Sportfeld allerdings nicht ausrollen. «Er muss wissen, dass Nürnberg hier ein heißer Tanz erwartet», betont Jenas Sportdirektor Lutz Lindemann, der ebenfalls 1981 in der legendären Pokalmannschaft stand und sich auf das Wiedersehen mit seinem früheren Trainer freut: «Es kann gut sein, dass wir uns um den Hals fallen und den obligatorischen Bruderkuss austauschen - aber erst nach dem Spiel.»
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